Jelena Ostapenko @Porsche Tennis Grand Prix 2025

Es war laut, emotional und vor allem das perfekte Beispiel für powervollen Damensport. Am Montag, den 21. April, trafen im Endspiel des Porsche Tennis Grand Prix 2025 die Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka und die Lettin Jelena Ostapenko aufeinander. Beide Spielerinnen sind für ihr Hochgeschwindigkeits-Tennis, ihre selbstbewusste Art und ihr unüberhörbares Geschrei auf dem Court bekannt. Und genau damit begeisterten sie die Zuschauer in der Porsche Arena sowie zu Hause vor den Fernsehern am Ostermontag.

Nachdem am Karfreitag in Baden-Württemberg wegen des Feiertags spielfrei war, wurde das Finale einen Tag nach hinten, also auf Ostermontag verlegt. Dementsprechend kam die Weltranglisten-Erste, die bereits dreimal im Finale von Stuttgart stand, erst am Samstag zum ersten Mal zum Einsatz. Auch für die Belarussin war das ein eher ungewöhnlicher Turnierverlauf, da sie nun über eine Woche Zeit in der Landeshauptstadt hatte, bevor sie überhaupt ins Turniergeschehen eingriff. Grund dafür war aber auch die Absage ihrer Zweirunden-Gegnerin Anastasia Potapova, die nach ihrem Sieg gegen Clara Tauson verletzungsbedingt passen musste.

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Ostapenko genießt die große Bühne

Damit absolvierte Sabalenka nach einem Freilos in Runde eins ihre erste Partie im Viertelfinale gegen ihre ehemalige Doppelpartnerin Elise Mertens am Samstag. Am Sonntag folgte dann das Halbfinale gegen Jasmine Paolini, nachdem sie ohne Satzverlust das Endspiel erreichte.

Deutlich steiniger sah der Weg aber für ihre Gegnerin aus, die als Weltranglisten-24. kein Freilos in Runde eins hatte. Dort profitierte sie zwar von der Aufgabe ihrer Gegnerin Dayana Yastremska im zweiten Satz, musste sich aber in den folgenden Matches über drei Sätze gegen die Weltranglisten-Elfte Emma Navarro und die zweifache Stuttgart-Siegerin Iga Swiatek durchkämpfen. Etwas schneller ging es dann im Halbfinale gegen Ekaterina Alexandrova, die sie mit 6:4, 6:4 bezwang. „Ich mag es einfach, auf großen Bühnen zu spielen“, sagte sie nach ihrem Einzug ins Finale.

Die Zuschauer hier sind wirklich super. Das Stadion ist immer voll und es ist wirklich schön, das zu sehen.

Schon am Samstag und Sonntag meldeten die Veranstalter gute Zahlen. Denn an beiden Tagen war die Arena mit 4.200 Sitzplätzen ausverkauft. Auch als Sabalenka und Ostapenko sich am Montag mit ihren harten Grundschlägen duellierten, waren 4.200 Tennisfans in der Halle.

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Genau wie ihre Finalgegnerin begeisterte Jelena Ostapenko in Stuttgart 2025 mit ihren Power-Schlägen.

Genau wie ihre Finalgegnerin begeisterte Jelena Ostapenko in Stuttgart 2025 mit ihren Power-Schlägen.

Aryna Sabalenka auf eigener Mission

Sie alle wurden Zeuge einer emotionalen und spielerischen Achterbahnfahrt. Früh überrannte die Lettin die eigentliche Favoritin und ging mit einem Break in Führung. Doch die 26-jährige Belarussin kämpfte sich zurück ins Match, schaffte das Rebreak und glich zum 4:4 aus. Spätestens zu diesem Zeitpunkt schien es, als wäre in der Partie angekommen und würde von nun an das Zepter übernehmen. Doch Ostapenko blieb ihrem aggressiven Spiel treu, schlug Sabalenka mit ihren eigenen Waffen, attackierte ihre Aufschläge und verwandelte nach 53 Minuten ihren dritten Satzball.

Doch auch Sabalenka befand sich auf einer Mission. Dreimal stand sie schon im Stuttgart-Finale, dreimal unterlag sie aber auch der jeweiligen Weltranglisten-Ersten, 2021 gegen Ashleigh Barty, 2022 und 2023 gegen Iga Swiatek. Nun kehrte sie aber selbst als Weltranglisten-Erste zurück. „Das ist meine einzige Hoffnung“, scherzte sie noch zu Beginn der Woche im Gespräch mit Tennis Channel DE. Ernst fügte sie aber an: „Ich versuche, mich auf mich selbst zu konzentrieren und einfach mein bestes Tennis auf den Platz zu bringen.“

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Marg-ARYNA oder Bier für Aryna Sabalenka in Stuttgart?

Genau diesen Fokus brachte Ostapenko im Endspiel aber ins Wanken. Die Lettin bewies, wie wohl sie sich auf dem schnellen Indoor-Belag fühlte und dominierte auch den zweiten Satz gegen Sabalenka, die ständig versuchte, ihre Taktiken anzupassen. Immer wieder streute die Belarussin Stoppbälle ein, um Ostapenko zu bewegen, sie veränderte ihre Return-Position und wechselte den Schläger. Dennoch blieb sie gegen die übermotivierte und selbstbewusste Ostapenko machtlos.

Sabalenka: „Werde mir jetzt einen Porsche bestellen!“

Denn diese parierte nicht nur von der Grundlinie aus, sondern erlief auch die kurzen Bälle und zeigte viel Gefühl am Netz. Nachdem Sabalenka beim Stand von 1:4 ihren Frust an ihrem Racket ausließ, reagierte Ostapenko fast geschmeichelt. Immer wieder grinste sie in Richtung ihrer Box. Denn ihr schien klar zu sein: Sie hatte Sabalenka im Griff. Das ließ sie sich auch nicht mehr nehmen. Nach einer Stunde und 21 Minuten verwandelte sie ihren ersten Matchball mit einem Vorhand-Return kurz cross zum 6:4, 6:1-Sieg.

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Return-Winner! Jelena Ostapenko dominiert Aryna Sabalenka und gewinnt Stuttgart

Wenige Minuten später begrüßte Andrea Petkovic die Turnierdirektion sowie die Finalistinnen zur Siegerehrung auf dem vollbesetzten Centre Court. Erst winkte Sabalenka sichtlich enttäuscht ab, konnte sich mit einem Schmunzeln dann aber doch noch zu einer kurzen Rede aufraffen.

„Du warst einfach die bessere Spielerin heute. Viel Spaß mit dem Auto“, sagte Sabalenka zu Ostapenko. „Ich werde mir jetzt wohl einen Porsche bestellen, das ist meine einzige Chance!“

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Jelena Ostapenko gewinnt in Stuttgart 2025

„Du hasst mich vermutlich jetzt, weil du dieses Auto so sehr haben wolltest. Aber du wirst es wann anders gewinnen“, richtete die diesjährige Siegerin warme Worte an ihre Gegnerin. „Aber ich liebe es, den Court mit dir zu teilen, denn du bist so ein Champion!“

Sichtlich glücklich stieg Ostapenko dann aber selbst in den Porsche Macan, manövrierte diesen auf den Centre Court und feierte im Anschluss ihren Sieg, ihr neues Fahrzeug sowie 500 Weltranglisten-Punkte und knapp 140.000 Euro Preisgeld.