Eva Lys and Noma Noha Akugue - Hamburg Ladies Open 2025

Am Sonntag, den 13. Juli, ist es wieder so weit. Das Damen-Turnier am Rothenbaum kehrt wieder zurück, nachdem es im Vorjahr unter anderen Bedingungen stattgefunden hatte. In diesem Jahr ist nun aber alles wieder beim Alten – fast zumindest. Denn erstmals findet das Event der 250er-Kategorie alleinstehend statt – also ohne, dass die Herren parallel spielen. Zudem erhielt das Turnier einen neuen Namen, der vom neuen Namenssponsor herrührt: MSC Hamburg Ladies Open heißt es nun.

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Was gleich bleibt: Die starke Beteiligung der deutschen Spielerinnen. Gleich sechs von ihnen stehen als Hauptfeld-Starterinnen fest, weitere fünf treten in der Qualifikation an.

Noma Noha Akugue: Wie sie in Erinnerungen an 2023 schwelgt

Noma Noha Akugue ist eine der Spielerinnen, die von der Turnierdirektorin Sandra Reichel eine Wildcard erhielt. Immerhin hatte die gebürtige Hamburgerin vor genau zwei Jahren das Finale am Rothenbaum erreicht – mit gerade mal 19 Jahren.

„Ich denke oft an das Turnier zurück“, sagte Akugue im Gespräch mit Tennis Channel DE zwei Tage vor Turnierstart. „Ich schaue mir oft Videos von vor zwei Jahren an. Es war eine sehr schöne und sehr emotionale Woche“, erinnerte sie sich. „Ich hoffe, dass davon auch wieder viel in dieses Jahr mitnehmen kann.“

Mit ihrem Finaleinzug kletterte Akugue vor zwei Jahren im Ranking auf Platz 169. Doch im Anschluss blieben die Erfolge aus. Grund dafür waren unter anderem Verletzungen. Jetzt will sie mit ihrem neuen Coach Benjamin Ebrahimzadeh neu angreifen und ihr Hamburg-Märchen von vor zwei Jahren wieder neu schreiben.

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Eva Lys: "Freue mich in meinem eigenen Bett einzuschlafen!"

Eine ähnlich märchenhafte Geschichte erlebte auch eine weitere Hamburgerin zu Beginn von 2025: Eva Lys. Bei den Australian Open spielte sie sich als Lucky Loserin bis ins Achtelfinale, wurde kurze Zeit später zur neuen deutschen Nummer eins im Damentennis und gleichzeitig fester Bestandteil der Top 100.

Das Stadion am Rothenbaum und der dazugehörige Club an der Alster sind quasi ihr Wohnzimmer, denn hier trainiert die 23-Jährige immer, wenn sie zu Hause ist. „Ich freue mich, in meinem eigenen Bett einzuschlafen und zu Hause zu essen“, beschrieb Lys ihren Alltag bei ihrem Heimturnier gegenüber Tennis Channel DE. „Aber viel anders ist der Ablauf natürlich nicht. Man trainiert, man trainiert und man trainiert nochmal, dann hat man Physio, man isst und bereitet sich auf das Turnier vor.“

Dass man mit diesem Heimat-Gefühl und dem lokalen Publikum im Rücken aber große Erfolge feiern kann, zeigte ihre Mitstreiterin Noha Noma Akugue bereits eindrucksvoll – auch eine Motivation für Lys? „Ich schiele natürlich auch auf die Trophäe“, grinste sie. „Aber wenn man das als Spielerin nicht tut, und nicht die Turniere gewinnen will, läuft vielleicht auch etwas falsch“, lachte sie.

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Eva Lys schrieb in Melbourne Geschichte, als sie als Lucky Loserin in die 4. Runde einzog.

Eva Lys schrieb in Melbourne Geschichte, als sie als Lucky Loserin in die 4. Runde einzog.

Wer schreibt das nächste Tennis-Märchen in Hamburg 2025?

Neben den beiden Lokalmatadorinnen sind aber auch zahlreiche Spielerinnen in Hamburg dabei, die ebenfalls schon ihre ganz eigenen Märchen-Geschichten geschrieben haben. Die Französin Lois Boisson, ebenfalls per Wildcard am Start, kämpfte sich ganz überraschend nach einer Verletzung am Kreuzband im Vorjahr, vor wenigen Wochen bis ins Halbfinale von Roland Garros. „Sie hat Andreeva geschlagen und eine Pegula, zwei Top-Ten-Spielerinnen“, bemerkte Reichel anerkennend.

Die Chinesin Xinyu Wang spielte sich beim WTA-500-Turnier in Berlin bis ins Finale. Dabei bezwang sie unter anderem Ons Jabeur, Coco Gauff und Paula Badosa – also ein weiteres kleines Märchen, das die WTA-Tour geschrieben hat.

Dann kommt Reichel auf die Topgesetzte des Turniers, Dayana Yastremska zu sprechen. Lange war die Ukrainerin fester Bestandteil der Top 20. „Da gehört sie auch eigentlich hin“, stellte sie fest. Doch was ihr noch fehle: Konstanz.

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Die Turnierdirektorin der MSC Hamburg Ladies Open schwelgte mit Eva Lys (li.) und Noma Noha Akugue in Erinnerungen an ihre persönlichen Tennis-Märchen.

Die Turnierdirektorin der MSC Hamburg Ladies Open schwelgte mit Eva Lys (li.) und Noma Noha Akugue in Erinnerungen an ihre persönlichen Tennis-Märchen.

Doch auch Yastremska erlebte bereits ihre eigenen Märchen. 2024 spielte sie sich als Qualifikantin bis ins Halbfinale der Australian Open. Zu Beginn des neuen Jahres erreichte sie das Finale in Linz, einem weiteren Turnier, das zu Reichels Portfolio zählt, bevor sie nun in Wimbledon in der ersten Runde Coco Gauff in die Knie zwang.

„Diese Märchen sind ganz speziell“, freute sich die Turnierdirektorin. „Die Dichte in diesem Jahr bei unserem Turnier ist unglaublich. Und ich glaube, wir schreiben jetzt auch wieder Tennis-Märchen in Hamburg.“

Welches das sein wird, wird sich am Sonntag, den 13. Juni, herausstellen. Das Turnier könnt ihr LIVE auf Tennis Channel DE mitverfolgen.