Es sprach alles gegen sie, als Lois Boisson am Mittwoch, den 16. Juli, ihr Zweitrunden-Match gegen Tamara Korpatsch aus Hamburg bestritt. Bei den MSC Hamburg Ladies Open erhielt die Französin erneut eine Wildcard, nachdem sie wenige Wochen zuvor überraschend das Halbfinale von Roland Garros erreicht hatte. Denn bei der Meldefrist für das 250er-Turnier am Rothenbaum war Boisson noch weit von den Top 100 entfernt.
Die Turnierbotschafterin Andrea Petkovic prophezeite Boisson zwar schon früh als eine der Favoritinnen für das Damen-Turnier, doch im zweiten Match in Hamburg geriet die 22-Jährige gegen Lokalmatadorin Korpatsch ins Wanken. Nachdem sie im zweiten Satz bereits bei 5:4 zum Matchgewinn serviert hatte, kämpfte sich die Deutsche zurück in die Partie, breakte ihre Kontrahentin und entschied den Tiebreak für sich.
Obwohl Korpatsch immer wieder in Richtung ihrer Beine griff und kurz vor einem Krampf stand, ging sie auch im dritten Satz in Führung. 1:3 lag Boisson bereits hinten. Nachdem Korpatsch mit einem Krampf im Bein zu Boden ging und sich im Anschluss kaum mehr bewegen konnte, hatte Boisson vor allem mental zu kämpfen. Auf die Underarm-Serves und die zahlreichen Mondbälle der Hamburgerin reagierte sie verzweifelt und machte zahlreiche Fehler. Am Ende fand sie aber trotzdem ihr kraftvolles Grundlinienspiel wieder – immerhin konnte sie sich deutlich freier bewegen.