Jan-Lennard Struff - Wimbledon 2025

Bei den Australian Open im Januar hatte Felix Auger-Aliassime Jan-Lennard Struff mit einer Niederlage in vier Sätzen in der ersten Runde den schlechtesten Start ins Jahr 2025 beschert. Ein halbes Jahr später drehte der Deutsche in Wimbledon mit einer glänzenden Leistung den Spieß um und erreichte am Donnerstag die dritte Runde.

Der 35-Jährige hatte sechs schwierige Monate hinter sich, ist aus den Top 100 der Weltrangliste gefallen und ging mit einer Bilanz von 5:15 Siegen in das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Doch seit seiner Ankunft im All England Club wirkt Struffi wie ein wiedergeborener Mann. Selbst eine Nacht Schlaf konnte seinen Schwung gegen den an Position 29 gesetzten Auger-Aliassime nicht bremsen, nachdem das Spiel am Mittwoch wegen schlechter Lichtverhältnisse beim Stand von 1:1 Sätzen unterbrochen worden war.

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Da der Deutsche gerade den Satz-Ausgleich zum 1:1 geschafft hatte, dachten viele, dass dies der schlechteste Zeitpunkt für eine Unterbrechung sei. Doch ein erholter Struff knüpfte auf Court 18 genau dort an, wo er aufgehört hatte. Der entscheidende Durchbruch gelang ihm im siebten Spiel des dritten Satzes, als er mit 4:3 in Führung ging. Diese Führung baute er souverän aus, sodass Auger-Aliassime servieren musste, um im Satz zu bleiben. Doch nun hatte der Deutsche das Spiel voll im Griff und erspielte sich beim Aufschlag des Kanadiers seine ersten beiden Satzbälle. Ein verzweifelter Halbvolley von FAA landete dann im Aus und bescherte Struff sowohl den Break als auch eine 2:1-Satzführung.

Im vierten Satz wurde das Spiel enger. Obwohl Struff acht Asse servierte, hatten beide Spieler Probleme mit ihrem ersten Aufschlag – und beide hatten ihre Chancen zum Break. Am Ende kam es zu einem Moment der wahren Inspiration für den Deutschen. Beim Stand von 4:5 für Auger-Aliassime gelang Struff mit einem atemberaubenden Lob zwei Matchbälle. Den ersten konnte er nicht verwandeln, aber mit einem tiefen Return zwang er den Kanadier zu einem zu langen Schlag. Der Ball landete im Aus und Struff jubelte — unter den „Let's go Struffi, Let's go!“-Rufen eines etwas parteiischen Publikums.

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Es ist das vierte Mal, dass Struff die dritte Runde in Wimbledon erreicht hat, und damit egalisiert er seine beste Leistung bei dem Grand-Slam-Turnier auf Rasen. Aber wenn er es in die zweite Woche schaffen will, muss er den stärksten Gegner überwinden – Titelverteidiger Carlos Alcaraz. Der Spanier führt im direkten Vergleich mit 3:1, darunter eine Niederlage in fünf Sätzen in Wimbledon 2022. Aber wie reagierte Struff auf die Nachricht, dass er am Freitag auf dem Centre Court gegen die Nummer zwei der Welt antreten wird? „GEIL!“

Wimbledon: Gemischte Bilanz für deutsche Doppel

Zuvor hatte Constantin Frantzen mit einem weiteren deutschen Erfolg den Tag begonnen und sich an der Seite seines österreichischen Partners Alexander Erler für das Achtelfinale im Herren-Doppel qualifiziert. Die beiden setzten sich in zwei Sätzen mit 7:6 und 6:4 gegen das amerikanisch-australische Duo Jenson Brooksby/Adam Walton durch.

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Nach Frantzen betrat das mit Spannung erwartete Doppel Eva Lys und Alexandra Eala den Court 4. Der Start verlief für das deutsch-philippinische Team schwierig, da es im ersten Spiel gegen Ingrid Martins/Quinn Gleason vier Breakbälle abwehren musste. Trotz lautstarker Unterstützung für Lys/Eala blieben ihre Gegnerinnen unerbittlich. Im nächsten Aufschlagspiel gab es erneut drei Breakbälle für Martins/Gleason, von denen der letzte zum 3:1-Vorsprung verwandelt wurde.

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Lys und Eala fanden besser ins Spiel und hatten selbst zwei Breakbälle. Doch das erfahrenere Duo hielt stand und gewann den ersten Satz mit 6:4. Ein frühes Break im zweiten Satz für das brasilianisch-amerikanische Duo schien alle Hoffnungen auf eine Aufholjagd zunichte zu machen. Trotz sechs Breakpunkten im nächsten Spiel konnten Lys/Eala keinen davon verwandeln. Stattdessen gelang Martins/Gleason nach ihrem Aufschlagspiel erneut ein Break zum 4:1 und sie beendeten das Match in knapp 90 Minuten mit 6:4, 6:2.