Justin Engel gibt 2025 sein Debüt in Kitzbühel.

Es ist noch nicht einmal ein Jahr her, dass der 17-jährige Justin Engel seinen ersten Sieg auf ATP-Niveau in Kasachstan gefeiert hat. Mittlerweile ist der junge Nürnberger nicht mehr weit davon entfernt, zum ersten Mal in der Qualifikation eines Grand-Slam-Turniers anzutreten.

Zwar kassierte Engel in der ersten Jahreshälfte 2025 auch einige frühe Niederlagen – ganz unabhängig davon, ob auf der ATP- oder Challenger-Tour – doch schon im Mai stellte er sein Können erneut unter Beweis, als er in Hamburg seinen ehemaligen Babysitter Jan-Lennard Struff in zwei Sätzen schlug. Drei Wochen später zog er ins Viertelfinale der BOSS OPEN in Stuttgart ein und bezwang dabei auch den an Position sieben gesetzten US-Amerikaner Alex Michelsen.

Spätestens da stand fest: Mit seiner Athletik, seiner Ausstrahlung und seinem ausgeprägten Kampfgeist lohnt es sich, den 17-Jährigen im Blick zu behalten. Gleiches dachten sich auch zahlreiche Turnierveranstalter – wie eben jene in Hamburg, Stuttgart oder Halle – die Engel mit Wildcards ausstatteten.

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Da der 17-Jährige im Vorjahr fast ausschließlich auf der ITF- und Challenger-Tour unterwegs war, macht er 2025 sowohl durch Wildcards bei ATP-Turnieren als auch durch Teilnahmen an Challenger-Events einige Pluspunkte.

Zuletzt kämpfte sich Engel beim Challenger-Turnier in San Marino bis ins Viertelfinale. Damit sicherte er sich sowohl 16 Weltranglisten-Punkte als auch einen Sprung von genau 20 Plätzen. Aktuell steht der Deutsche also nun auf Platz 208 im Herren-Ranking.

Das bedeutet: Engel wäre damit fast sicher in der Qualifikation der US Open (ab dem 18. August).

Allerdings wird die Weltrangliste vom 14. Juli 2025 ausschlaggebend sein. Das bedeutet für Engel, dass sein Ranking vor San Marino entscheidend ist. Zu dieser Zeit belegte er Platz 228.

Mit einigen Absagen lag der Cut-Off für die US Open Qualifikation im vergangenen Jahr bei den Herren bei Rang 232. Garantiert ist Engels Teilnahme an der Quali in New York also noch nicht. Allerdings stehen seine Chancen nicht schlecht, wenn es wie bei den Vorbereitungsturnieren in Kanada und den USA zu weiteren Absagen kommt.

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In Wimbledon Ende Juni war Maximilian Marterer mit Weltranglisten-Platz 239 die letzte direkte Annahme für die Qualifikation. Als Ersatzspieler rückte noch der Weltranglisten-245. Viktor Durasovic aus Norwegen nach.

Heißt: Engel ist weiterhin auf Rückzüge im Hauptfeld oder in der Qualifikation angewiesen, um sicher in Flushing Meadows dabei zu sein.

Während er fleißig für seine Führerscheinprüfung lernt, spielt er in dieser Woche ebenfalls per Wildcard bei dem 250er-Turnier in Kitzbühel. Dort trifft er in Runde eins auf Thiago Seyboth Wild aus Brasilien. Neben ihm haben sich auch Yannick Hanfmann und Jan-Lennard Struff über die Qualifikation einen Platz im Hauptfeld von Kitzbühel erarbeitet.