Mit einem Sieg über den Australier Blake Ellis stürmte Dominik Koepfer ins Hauptfeld der Australian Open 2025. Dort bekommt er es mit einem weiteren Australier in Runde eins zu tun: Jordan Thompson.

In wenigen Wochen steht bereits das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres vor der Tür und für deutsche Tennisfans könnte es diesmal schon vor dem eigentlichen Start des Hauptfeldes am Sonntag, den 24. August, richtig spannend werden. Denn gleich neun deutsche Profis sind in der Qualifikation vertreten – und es wird sich lohnen, ihre Auftritte im Auge zu behalten.

Die deutschen Damen in der New York-Quali

Bei den Damen sind mit Ella Seidel, Tamara Korpatsch, Jule Niemeier, Anna-Lena Friedsam und Mona Barthel fünf deutsche Damen in der Qualifikation dabei. Nachdem Ella Seidel sich in Wimbledon erstmals für das Hauptfeld qualifiziert hatte, aber in der ersten Runde umgeknickt war und nicht weiterspielen konnte, könnte die US Open-Qualifikation ihre Rückkehr auf die große Tennisbühne sein. Wobei – schon in Cincinnati muss die 20-jährige Hamburgerin in der Qualifikation ran. Bei den US Open kam sie allerdings bislang nicht über die zweite Quali-Runde hinaus. Vielleicht gelingt es ihr ja in diesem Jahr?

Sowohl Korpatsch als auch Niemeier sammelten zuletzt noch etwas Match-Praxis auf der roten Asche in Europa. Ob sie überhaupt bei den US Open spielen würden, stand für sie während des 250er-Turniers in Hamburg noch nicht fest. Jetzt herrscht aber Klarheit und sie können beweisen, wie schnell ihnen der Umstieg auf Hartplatz gelingt. Niemeier kann gleichzeitig weitertesten, wie gut sie mit ihrer besten Freundin Anna Gabric, die sie derzeit als Coach begleitet, eingespielt ist. Noch im vergangenen Jahr bezwang Niemeier in New York die gesetzte Dayana Yastremska und zog in die dritte Runde ein. „Ich kann selber nicht so genau beantworten, warum ich in New York immer so gut spiele“, sagte sie im Juli im Gespräch mit Tennis Channel DE. „Die Stadt ist einfach sehr schön, sehr abwechslungsreich und sehr wild. Aber länger als maximal zwei Wochen könnte ich da auch nicht sein, sonst wird es einfach zu viel.“

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US Open: Große Premiere für Justin Engel

Wie anders die US Open im Vergleich zu allen anderen Turnieren auf der Tennistour sind, wird in diesem Jahr auch Justin Engel erfahren. Der 17-Jährige hat nämlich erstmals einen Platz in der Qualifikation eines Majors inne. Mit seinen guten Ergebnissen bei verschiedenen ATP- und Challenger-Turnieren spielte er sich bis kurz vor die Top 200, was es ihm ermöglicht, sein erstes Major zu spielen.

Weit entfernt vom ersten Major und angekommen bei seiner 23. Grand-Slam-Teilnahme ist mittlerweile Dominik Koepfer. Der 30-Jährige pausierte zuletzt seit Februar 2025 wegen Verletzungen am Knie und der Schulter. Mit seinem aktuellen Ranking von Position 454 wäre er eigentlich weit entfernt von einem Start in der Qualifikation der US Open. Doch da er verletzungsbedingt nicht spielen konnte, beantragte Koepfer ein sogenanntes Protected Ranking. Das friert quasi seine Weltranglisten-Position zum Beginn seiner Pause ein. Mit einem Protected Ranking von Platz 167 ist er somit startberechtigt in der Quali und wird dort nach über einem halben Jahr Abwesenheit sein Comeback geben.

Dominik Koepfer im Interview: "Die letzten Wochen waren nicht leicht!"

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In Wimbledon 2025 erspielte sich Struff ein weiteres Duell mit Carlos Alcaraz, nachdem er Felix Auger-Aliassime geschlagen hatte. Im Anschluss zog er ins Viertelfinale bei den Generali Open in Kitzbühel ein.

In Wimbledon 2025 erspielte sich Struff ein weiteres Duell mit Carlos Alcaraz, nachdem er Felix Auger-Aliassime geschlagen hatte. Im Anschluss zog er ins Viertelfinale bei den Generali Open in Kitzbühel ein.

Ein eher ungewohnter Name aus deutscher Sicht in der Qualifikation ist Jan-Lennard Struff. Der 35-Jährige machte im Laufe des Jahres einige Einbußen an Punkten, die er nicht verteidigen konnte. Darunter fiel beispielsweise die Verteidigung seines Titels bei den BMW Open in München, wo er in diesem Jahr in Runde eins ausschied.

Zuletzt bewies der zweifache Vater allerdings, dass es noch längst nicht an der Zeit ist, ihn abzuschreiben. Denn in Wimbledon spielte er sich bis in Runde drei, bezwang unter anderem den gesetzten Felix Auger-Aliassime und knüpfte auch Carlos Alcaraz einen Satz ab. Wenige Wochen später spielte er sich in Kitzbühel auf Sand durch die Qualifikation bis ins Viertelfinale und verbesserte sich damit wieder um über 20 Weltranglisten-Positionen.

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Yannick Hanfmann ist der vierte deutsche Spieler, der in der Qualifikation der US Open dabei ist. Genau wie Struff spielte er sich in Kitzbühel über die Quali ins Viertelfinale. Eine Woche später holte er sich seinen ersten Titel seit 2020, als er die Platzmann Open in Hagen gewann.

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Yannick Hanfmann gewinnt ersten Titel seit 2020

Doch Engel, Struff & Co. bekommen in der Qualifikation auch hochkarätige Konkurrenz. Zwar haben sie alle (abgesehen von Koepfer, weil er verletzt war), reichlich Spielpraxis in der Tennis Channel Bundesliga sammeln können. Doch das taten ihnen weitere Quali-Spieler wie Benjamin Hassan, Lukas Neumayer, Jerome Kym oder Jay Clarke gleich.

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Topgesetzt sind nach jetzigem Stand Arthur Cazaux, Jesper de Jong und Juan Manuel Cerundolo.

Los geht’s am Montag, den 18. August, mit den Erstrunden-Partien in der Qualifikation.