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In den Tagen der diesjährigen Indian Wells-Qualifikation waren mehr Augen auf Federico Agustín Gómez gerichtet als üblich. Der 28-jährige Argentinier steht aktuell auf Rang 135 der Weltrangliste – eigentlich also einer von vielen in der Quali zu einem Masters 1000-Turnier. Doch wenige Tage zuvor hatte er mit seinen Fans auf Instagram einen emotionalen Beitrag geteilt, in dem er offenbarte, im vergangenen Jahr Suizidgedanken gehabt zu haben.

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„Liebes Tennis“, beginnt er seinen offenen Brief. „Der Sport, der mir alles gegeben hat und mir gleichzeitig so viel genommen hat.“ Es folgt ein ergreifender Text, in dem Gómez die Probleme mit seiner mentalen Gesundheit des vergangenen Jahres beschreibt. Er spricht davon, dass die letzten sechs Monate die schlimmsten waren, die er als Mensch persönlich durchleben musste, obwohl 2024 sportlich das zweifellos beste Jahr seiner Tenniskarriere gewesen sei. Im letzten Jahr kletterte er von Rang 376 auf Rang 137. Dennoch hat er mit dem Gedanken gespielt, den Sport an den Nagel zu hängen, hatte mit Selbstzweifeln und auch seinem Lebenswillen zu kämpfen.

Es ist für mich sehr schmerzhaft, mich auf diese Weise zu öffnen, aber ich hatte das Bedürfnis, von meiner Situation zu erzählen.

Durch den Post möchte Gómez seine Fans an seiner Geschichte teilhaben lassen und die Last seiner angeschlagenen mentalen Gesundheit ein Stück weit loswerden. Gleichzeitig blickt er auch optimistisch in die Zukunft: Gómez will versuchen, seine natürliche Freude zurückzugewinnen und sich auf Dauer wieder auf das zu konzentrieren, was er eigentlich liebt – Tennis zu spielen. Sich der Tenniswelt zu öffnen, möchte der Argentinier als Schwung nutzen, um sich und seine mentale Gesundheit wieder nach oben zu schieben.

Welle der Zuneigung und Unterstützung

Die Kommentare unter dem Post sind deaktiviert, aber zahlreiche Tennisfans und -profis zeigten durch Likes ihre Unterstützung, darunter Paula Badosa, Simona Halep, Cam Norrie oder auch Juan Manuel Cerúndolo.

Novak Djokovic teilte den Beitrag sogar in seiner Story und sprach Gómez gut zu:

Sei stark, mein Freund! Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels.

Auf X (ehemals Twitter) meldete sich auch die deutsche Tennislegende Boris Becker zu Wort und bot seine Unterstützung an: "Gott segne Federico! Falls ich in irgendeiner Weise helfen kann, kontaktiere mich auf Instagram!"

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In Indian Wells war für Gómez allerdings schon in der ersten Runde der Qualifikation Schluss. Gegen den US-amerikanischen Lokalmatador Rudy Quan, der eine Wildcard für die Quali bekommen hatte, unterlag er mit 4:6, 5:7.

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