Lernt kennen... Sandro Kopp 

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Sandro Kopp erlebt derzeit in Rom eine sportlich besonders erfolgreiche Phase. Der 24-jährige Österreicher kämpfte sich am Wochenende durch die Qualifikation in das Hauptfeld der Roma Garden Open und setzte sich durch Erfolge im Hauptfeld über den Kasachen Denis Yevseyev, den Libanesen Hady Habib und dem Italiener Federico Arnaboldi bis in sein erstes Halbfinale auf der ATP Challenger Tour durch. Grund genug, um die Nummer 382 der ATP-Weltrangliste etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der Einstieg in den Tennissport war für Kopp ein eher unspektakulärer: „Mein Elternhaus liegt circa 30 Meter von einem Tennisplatz entfernt“, erinnert sich der gebürtige Kramsacher. „Ich habe meiner zwei Jahre älteren Schwester nachgeeifert.“ Mit sieben oder acht Jahren schlug er selbst zum ersten Mal auf – dass daraus einmal eine Profikarriere entstehen würde, war allerdings nicht geplant.

In seiner Jugend probierte Kopp viele verschiedene Sportarten aus, entschied sich aber schließlich für den Tennisschläger. Auch heute verfolgt er mit Interesse andere Sportarten: „Ich schaue gerne Golf, Skifahren und Fußball.“ Als bekennender Fan des FC Bayern München drückt er seinem Lieblingsverein die Daumen.„Ich bin in allen Streaming-Diensten vertreten“, verrät er mit einem Lächeln.

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Als Gladiator in Rom

Die Qualifikation für ein Challenger-Hauptfeld empfindet Kopp als wertvollen Erfolg: „Das ist natürlich immer das Ziel, wenn man in der Qualifikation an den Start geht. Es gibt mir einen Aufschwung.“ Ohne konkrete Erwartungen reiste er nach Rom: „Ich habe noch nicht mal geschaut, gegen wen es gehen könnte. Ich versuche einfach, das Beste daraus zu machen.“

Die Roma Garden Open haben der Tiroler sofort begeistert – obwohl er zum ersten Mal in der italienischen Hauptstadt ist: „Ich war schon hundert Mal in Italien, aber tatsächlich das erste Mal in Rom. Es ist sehr schön hier. Die Leute sind freundlich. Das Essen ist gut, und bereits an den ersten Tagen des Turniers sind sehr viele Zuschauer auf der Anlage. Die Stimmung ist sehr gut.“

Überhaupt fühlt sich Kopp auf der großen Bühne scheinbar richtig wohl. „Natürlich spiele ich für mich Tennis, aber die Zuschauer sind ein Teil des Spektakels. Ich möchte quasi wie ein Gladiator im Ring stehen.“

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Fighter auf dem Platz

Seinen Spielstil beschreibt der Tiroler als kampfbetont und offensiv: „Ich habe einen starken Aufschlag und serviere gerne mit Kick. Ich versuche gut in die Ballwechsel zu kommen, fighte gerne um jeden Punkt, auch in den langen Rallies. Der Traumpunkt wäre das Ganze dann am Netz abzuschließen.“ Gleichzeitig sieht er Verbesserungspotenzial bei seinerKonstanz auf dem Platz: „Ich muss meine Leistungen Tag für Tag und Woche für Woche abrufen. Daran gilt es weiterhin hart zu arbeiten.“

Auch wenn der Sandplatz lange Zeit sein Lieblingsbelag war, hat sich seine Sichtweiseverändert: „Der Belag spielt eine gar nicht mehr so große Rolle für mich. An meinem Tennisstützpunkt in Seefeld haben wir auch neue Hartplätze bekommen. Das hat mir geholfen“, konstatiert Kopp. Wichtig sei für ihn vor allem, dass es sich um ein Freiluftturnier handelt – in der Halle fühlt er sich weniger wohl.

29. April - 4. Mai: Aix-En-Provence

29. April - 4. Mai: Aix-En-Provence

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Sinkende Ballqualität und Reiseanstrengungen

Kopp hält fest, dass sich die Beläge unterhalb der ATP Tour weiterhin unterscheiden: „Da kommt es schon zu größeren Unterschieden.“ Auffällig sei zudem die sinkende Qualität der Spielbälle: „Die Bälle gehen sehr auf. Die Filzqualität ist nicht gut. Man muss oft sehr hart spielen, was zu Problemen mit dem Ellbogen und dem Handgelenk führen kann. Es wird immer physischer. Es geht ein wenig nach dem Motto: ‚Wer härter schlägt, gewinnt!‘“

Die logistischen Herausforderungen des Tennisalltags sieht Kopp ebenfalls kritisch: „Es ist oft sehr anstrengend und ich bin nicht wirklich ein Reise-Fan. Es sind viele verlorene Tage dabei.“ Viele Dinge seien nicht planbar, was ihn zusätzlich belaste. Trotzdem findet er es spannend, neue Orte kennenzulernen: „Mal schauen, vielleicht habe ich auch hier einen Tag frei, und dann werde ich bestimmt einen Trip in die Stadt unternehmen.“ Dass ihn in dieser Woche seine Freundin begleitet, macht die Zeit in Rom für Kopp zusätzlich besonders: „Das wäre dann für uns beide eine nette Abwechslung.“