Zu schüchtern, zu passiv und zu zurückhaltend startete Daniel Altmaier am Sonntagabend in seine Achtelfinal-Partie gegen den Top-20-Spieler Frances Tiafoe. Auf dem Court Suzanne Lenglen, dem zweitgrößten Stadion im Stade Roland Garros, musste der Deutsche nach Matches von Tommy Paul, Qinwen Zheng und Aryna Sabalenka gegen den Amerikaner antreten. Doch mit der Größe des Courts hatte Altmaier keine Probleme, immerhin hatte er wenige Tage zuvor den Weltranglisten-Vierten Taylor Fritz auf dem drittgrößten Platz, dem Court Simonne Mathieu, ausgeschaltet.
Vielleicht fing Altmaier nun aber das erste Mal seit diesem Match an nachzudenken – darüber, dass ein Sieg über Tiafoe der größte Erfolg seiner Karriere sein könnte. Aber zugegeben: Auch wenn der US-Amerikaner nicht gerade als Sandplatzspezialist bekannt ist, spielte er in Paris vielleicht sein bestes Tennis auf der roten Asche. Wovon er gegen Altmaier vor allem profitierte: dass er den Aufschlag des 26-Jährigen nahezu perfekt lesen und dementsprechend aggressiv returnieren konnte. Zudem gelang es ihm seinen variantenreichen Spielstil, den er eigentlich am besten auf Hardcourt zeigt, auf Sandplatz zu transferieren. Bedeutet: viele kurze Ballwechsel, Netzangriffe und Gewinnschläge.