may_29_2025_-_arthur_fils_4resize

Jack Draper mit Nervenkrimi gegen Gael Monfils

Es war eines der heißesten Matches der zweiten Runde in Roland Garros: Jack Draper gegen Gael Monfils in der Nightsession am Donnerstagabend. Draper war zwar als Weltranglisten-Fünfter der klare Favorit auf den Einzug in die dritte Runde – aber da hatten einige ihre Prognosen ohne Gael Monfils gemacht.

Nachdem der Brite den ersten Satz klar gewonnen hatte, drehte der 38-jährige Franzose nämlich so richtig auf. Wie gewohnt ließ er sich auf dem Court Philippe Chatrier von den Zuschauern und seiner Box mit Frau Elina Svitolina tragen und packte immer wieder sein bestes Tennis aus. Dabei ging er Schlag für Schlag an seine Grenzen und ließ die Zuschauer vor Ort sowie zu Hause vor dem Fernseher mit sich fühlen.

Auch interessant: Die großen Momente der ersten Runde in Roland Garros 2025

Advertising

Monfils gewann den zweiten Satz, bevor Draper sich Durchgang Nummer drei klarmachte. Doch Monfils drehte im vierten Satz noch mal auf und ging mit einem Break und 5:2 in Führung. Alles sprach für einen fünften Satz. Doch dann machten sich die physischen Unterschiede zwischen dem 38- und dem 23-Jährigen bemerkbar. Als Monfils bei seinem eigenen Aufschlag patzte, nutzte Draper die Chance aufzuholen und übernahm dann die Überhand. Nach drei Stunden und 13 Minuten verwandelte der Top-5-Spieler schließlich seinen ersten Matchball zum 6:4, 4:6, 6:3, 7:5-Sieg.

Nach dem harten Battle der Generationen folgte eine lange Umarmung zwischen Draper und Monfils am Netz.

Advertising

Eine herzliche Umarmung beendete das Aufeinandertreffen zwischen Gael Monfils und Jack Draper in Roland Garros 2025.

Eine herzliche Umarmung beendete das Aufeinandertreffen zwischen Gael Monfils und Jack Draper in Roland Garros 2025.

Fonseca-Mania überbietet die französischen Fans

Die nächste Partie für Draper wird in der dritten Runde nicht weniger herausfordernd sein. Dort spielt er zwar nicht erneut gegen einen französischen Lokalmatadoren, dafür aber gegen Joao Fonseca, der überall rund um die Welt von den brasilianischen Fans unterstützt wird. Schon als Fonseca in Runde zwei auf Pierre-Hugues Herbert traf, übertrafen die Gesänge der brasilianischen Fans, die der Franzosen. Gerührt von dem Support, aber auch von dem Ergebnis, seinem ersten Einzug in die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers, brach Fonseca beim On-Court-Interview in Tränen aus.

Man könnte also sagen: Fonseca-Mania bzw. Fonsequismo, wie sie in Brasilien genannt wird, ist offiziell in Roland Garros angekommen.

Advertising

Qinwen Zheng überzeugt mit blutroter Mode neben dem Court

Wie wohl sich die Chinesin Qinwen Zheng im Stade Roland Garros fühlt, zeigte sie bereits 2024, als sie hier die Olympische Goldmedaille gewann. Dennoch ist die 22-Jährige nach wie vor schüchtern, wenn es darum geht, besondere Outfits auf dem Platz zu präsentieren. Das holte sie aber im Tennis Channel-Studio nach, wo sie den speziell für sie angefertigten langen Tennisrock in der Farbe „blutrot“ vorführte. „Eigentlich sollte ich das Outfit auf dem Platz tragen“, gab sie zu. „Aber ich bin zu schüchtern, das zu machen. Ich möchte normal aussehen und nicht nach zu viel Mode, bevor ich das Match starte.“

Advertising

Arthur Fils lässt seinen Emotionen freien Lauf

Eigentlich sah am Donnerstag alles danach aus, als würde Arthur Fils einen Sieg gegen Jaume Munar aus Spanien einfahren. Nachdem der Franzose mit 7:6, 7:6 in Führung ging, wendete sich plötzlich die Partie, nachdem er von einer Toilettenpause zurückkam. Munar drehte auf und Fils kämpfte gegen Krämpfe an. Zügig glich der Spanier zum 2:2-Satzausgleich aus. Auch im fünften Durchgang sprach ein weiteres Break für den Sieg von Munar. Kurz vor knapp kratze der Lokalmatador aber noch die Kurve, breakte seinen Gegner und ging als Sieger vom Platz. Seinen Achterbahn-Sieg feierte er vor dem tobenden Publikum oberkörperfrei. Was für Emotionen!

Advertising

"Hätte ich in Asien oder sonst wo gespielt, hätte ich nicht gewusst, ob ich das Match hätte beenden können", sagte Arthur Fils nach seinem Comeback-Sieg gegen Munar.

"Hätte ich in Asien oder sonst wo gespielt, hätte ich nicht gewusst, ob ich das Match hätte beenden können", sagte Arthur Fils nach seinem Comeback-Sieg gegen Munar.

Später gab Fils am Tennis Channel Desk zu, dass Gabriel Diallo in wohl verflucht hatte. Denn in seiner Toilettenpause nach Satz zwei begegnete er dem Kanadier, der ihm sagte: „Das ist ein physisches Spiel. Aber du kannst noch fünf Stunden so weiterspielen!“ Er stimmte ihm zu und lachte dann: „20 Minuten später fing ich an zu krampfen.“

Advertising

Am späten Freitagabend kam die traurige Nachricht, dass Fils in Roland Garros nicht mehr antreten kann. Die Rückenschmerzen, die er während seines Sieges gegen Munar erlitten hatte, wurden als zu ernst eingestuft, um damit weiterzuspielen. Auf Anraten der Ärzte sagte er das Turnier ab und überließ Andrey Rublev einen Platz in der vierten Runde. Damit sind keine Franzosen mehr in der Auslosung in Paris vertreten.

Advertising

Eine Fahrradtour durch Paris gefällig?

Wer sich fragt, wo sich die Spielerinnen und Spieler an ihren spielfreien Tagen in Roland Garros rumtreiben, der sollte vor allem auf den Straßen die Augen offenhalten. Am Arc de Triumphe wurde nämlich Novak Djokovic auf einem Fahrrad gesichtet – professioneller Tennisspieler oder Tourist? – Das konnte man nur bei ganz genauem Hinschauen erkennen. Sehr vorbildlich übrigens: Novak Djokovic trug natürlich einen Helm! „Es war etwas gefährlich, aber defintiv ein kleiner Adrenalinschub“, gab der Serbe am Donnerstag nach seinem Sieg über Corentin Moutet zu. Denn eigentlich wollte er nur eine kleine Runde in dem vielbefahrenen Kreisverkehr an der Pariser Sehenswürdigkeit drehen.

Advertising

Die nächsten Franzosen verabschieden sich

Nachdem sich Caroline Garcia bereits am Montag nach ihrem Einzel aus Paris verabschiedete, folgte am Donnerstag der nächste Abschied eines französischen Tennisspielers. Nach über 22 Jahren auf der Tour sagte Richard Gasquet am Donnerstag nach seinem verlorenen Zweitrunden-Match gegen Jannik Sinner „au revoir“. Im Deutschen bedeutet das „auf Wiedersehen“, was Gasquet auch betone: „Es ist kein Tschüss, es ist ein Auf Wiedersehen!“

Auch der französische Doppelspieler Nicolas Mahut, der fünf Grand-Slam-Titel im Doppel, bestritt am Donnerstag sein letztes Match bei dem einzigen Grand-Slam-Turnier auf Sand. Mit Pierre-Hugues Herbert musste er sich gegen Simone Bolelli und Andrea Vavassori geschlagen geben. Mahut wird seine Karriere aber anders als Gasquet erst zum Ende des Jahres beenden.

Advertising

Weitere frühe Niederlagen für die gesetzten Herren

Nur 15 von 32 gesetzten Herren haben 2025 die dritte Runde von Roland Garros erreicht. Das sind weniger als 50 Prozent. Eine erschreckende Quote, vor allem wenn man bedenkt, dass sich einige schon in der ersten Runde verabschiedet hatten. Am Mittwoch und Donnerstag folgten weitere Niederlagen wie die der Top-20-Spieler Casper Ruud (gegen Nuno Borges), Alex de Minaur (gegen Alexander Bublik), Miami-Sieger Jakob Mensik (gegen Henrique Rocha) und Stefanos Tsitsipas (gegen Matteo Gigante). Auch die gesetzten Spieler Denis Shapovalov, Alejandro Davidovich Fokina und Giovanni Mpetshi Perricard verabschiedeten sich in der zweiten Runde. Ugo Humbert, an Position 22 gesetzt, musste in seinem Zweitrunden-Match gegen Jakob Fearnley aufgeben.

Stefanos Tsitsipas scheiterte in Paris in Runde zwei an dem Italiener Matteo Gigante.

Stefanos Tsitsipas scheiterte in Paris in Runde zwei an dem Italiener Matteo Gigante.

Advertising

Etwas positiver sieht da dann die Bilanz der Damen aus. Hier haben 19 von 32 gesetzten Spielerinnen die dritte Runde erreicht. Emma Navarro war die einzige Top-Ten-Spielerin, die vor der dritten Runde ausgeschieden war. Mit Diana Shnaider, Barbora Krejcikova, Donna Vekic und Magdalena Frech verabschiedeten in der zweiten Runde vier gesetzte Spielerinnen aus dem Turnier.

Die gute Nachricht: Mit Aryna Sabalenka, Coco Gauff, Jessica Pegula, Jasmine Paolini und Iga Swiatek sind nach wie vor alle Top-5-Spielerinnen im Rennen um den Titel.

Mit Siegen über Rebeka Sramkova und Emma Raducanu spielte sich Iga Swiatek in Runde drei in Paris.

Mit Siegen über Rebeka Sramkova und Emma Raducanu spielte sich Iga Swiatek in Runde drei in Paris.

Advertising

Couple Goals: Bei Sieg sowie Niederlage

Traurige Gesichter gab’s am Donnerstag bei dem Tour-Pärchen Katie Boulter und Alex de Minaur. Nachdem der Australier sein Match gegen den eher unkonventionell spielenden Alexander Bublik in fünf Sätzen verloren hatte, radelte er sich im Spielerbereich entspannt aus. Etwas später kam auch seine Verlobte Boulter nach einer 1:6, 3:6-Niederlage gegen die Australian Open-Siegerin Madison Keys in den Spielerbereich. Beide Profis umarmten sich, unterhielten sich kurz und verdauten so ihr Ausscheiden.