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Woche für Woche reisen Tennisspieler von Turnier zu Turnier. Ein unumgängliches Transportmittel ist da selbstverständlich das Flugzeug. Deswegen überrascht es nicht, dass ihnen immer wieder kuriose Geschichten passieren. Und wir sprechen hier nicht von verloren gegangenem Gepäck, sondern vielmehr von Diebstahl, Festnahmen und wirklich kuriosen Vorkommnissen.

Stell dir vor, du schläfst während des Fluges ein, wachst irgendwann auf und dein Reisepartner ist verschwunden. Plötzlich findest du ihn, auf einem anderen Platz – das ist beispielsweise Jessica Pegula passiert. Oder wie reagierst du, wenn deine Taschen vor deinen Augen gestohlen werden? Und was tut man, wenn ein Passagier plötzlich verloren geht?

Die Stars der WTA-Tour haben ihre verrücktesten Reise-Geschichten mit Tennis Channel DE geteilt. Sind sie wahr oder erfunden? Pegula, Navarro, Lys & Co. garantieren: Das ist wirklich passiert.

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Emma Navarros Horror-Flug? Den verschlief sie einfach.

Emma Navarros Horror-Flug? Den verschlief sie einfach.

Emma Navarro & die verschlafene Notlandung

„Einmal, da sind wir von irgendwo in Belgien losgeflogen.

Fünf Minuten nachdem wir abgehoben haben, ist eines der Treibwerke durchgebrannt und hat nicht mehr funktioniert.

...Wir mussten also notlanden und ich habe dabei geschlafen.“

„Ich habe mitbekommen, dass etwas nicht stimmt und hatte ein bisschen Angst. In dieser Situation dachte ich mir, dass es einfach das Beste sei, wenn ich schlafe, weil ich dann keine Angst haben kann. Dann bin ich eingeschlafen. 30 Minuten später sind wir gelandet, ich bin aufgewacht und wir sind aus dem Flugzeug gestiegen.

Alle hatten die schrecklichsten 30 Minuten ihres Lebens und ich habe ein Nickerchen gemacht.

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Elina Svitolina: „Deshalb habe ich meinen Flug verpasst!“

Seit über 15 Jahren ist Elina Svitolina fester Bestandteil der Profi-Tour. Eigentlich ist sie es gewohnt, viel zu Reisen, und auch regelmäßig zu Dopingkontrollen gerufen zu werden. Beides zusammen an einem Tag? Das ging kurz nach Roland Garros in diesem Jahr schief.

„Ich wollte nach Roland Garros in Urlaub fliegen und hatte einen sehr frühen Flug. Am Morgen hatte ich dann eine Dopingkontrolle und habe deshalb den Flug verpasst. Ich habe ihn verpasst, weil ich nicht zur Toilette gehen konnte.

Ich konnte nicht pinkeln. Also habe ich meinen Flug verpasst.

„Es hat dann wirklich gedauert, bis ich einen neuen Flug bekommen habe, weil Ferien-Zeit war. Alles war ausgebucht. Das war sehr unglücklich. Ich saß einfach da, habe gewartet und zehn Liter Wasser getrunken. Das war frustrierend.“

„Letztendlich bin ich dann am selben Tag am Abend geflogen.“

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Vor einigen Jahren flog Emma Navarro mit ihrem ehemaligen Coach – bis dieser auf einmal verschwunden war, weil er als Aufpasser gebraucht wurde.

Vor einigen Jahren flog Emma Navarro mit ihrem ehemaligen Coach – bis dieser auf einmal verschwunden war, weil er als Aufpasser gebraucht wurde.

Jessica Pegula – ein Flug mit verschwundenem Coach, Handschellen & Polizeieinsatz

Für ihre verrückteste Reisegeschichte blickt Jessica Pegula ein paar Jahre zurück in die Vergangenheit.

„Das hier ist die schlimmste Geschichte, an die ich mich erinnern kann. Es ist schon eine Weile her und ich war mit meinem damaligen Coach unterwegs. Er war groß und kräftig. Ich weiß noch, dass ich eingeschlafen bin und als ich aufwachte, sah ich auf einmal, dass er an einem anderen Platz bei einer Dame sitzt. Ich habe ihn gefragt: ‚Was machst du da?‘ Er hat mir ein Zeichen gegeben, dass er mit später mehr erzählt.

„Dann ist mir aufgefallen, dass die Frau an den Sitz gebunden und mit Handschellen festgemacht war. Ich habe mich so gewundert.“

„Später hat er mir dann erzählt, dass sie komplett durchgedreht ist. Das Personal hat ihn dann um Hilfe gebeten, um die Frau unter Kontrolle zu bringen, weil er groß und stark ist. Sie hatte ihren Verstand verloren.“

Das war so wild. Als wir gelandet sind, haben sie die Frau quasi aus dem Flugzeug eskortiert.

„Nach der ganzen Geschichte, wenn so etwas passiert, muss die Polizei kommen. Wir mussten bleiben und Aussagen machen. Warum er involviert war, warum wir gereist sind, blah, blah, blah. Das zog sich sehr in die Länge.“

„Aber das Lustigste war, dass ich es nicht mitbekommen habe, bis ich ihn hinten sitzen sah und sie mit Handschellen an den Sitz gefesselt war. Das war ziemlich interessant.“

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Eva Lys hat gelernt, ihre Tennistaschen immer im Blick zu behalten.

Eva Lys hat gelernt, ihre Tennistaschen immer im Blick zu behalten.

Eva „Lucky“ Lys – zwischen Champagner & Dieben

Im Gespräch mit Tennis Channel DE gab Eva Lys zu: „Ich hasse es zu fliegen! Deswegen ist es für mich tatsächlich ein sehr schwieriger Beruf, weil ich die ganze Zeit jede Woche fliege.“ Aber was hilft ihr dabei, doch Woche für Woche in ein Flugzeug zu steigen?

Meine Mama hat mir immer gesagt, ich soll Champagner trinken! Aber als Tennisspielerin ist das ein bisschen schwer. Vielleicht nach einem Turnier. Aber vor einem Turnier muss ich da leider durch.

Angesprochen auf eine Flughafen-Story, die ihr im Kopf geblieben ist, drehte sie sich ebenfalls zu ihrer Mutter Maria um, die sie häufig rund um den Globus bestreitet. „Barcelona!“, warf Mama Lys dann ein.

„Stimmt. In Barcelona wurde unsere Tasche direkt vor unseren Augen geklaut!“

Aber wie hat die Tennisfamilie reagiert? „Wir haben uns umgedreht und direkt angefangen zu schreien.“ Lys‘ Tipp: „Immer laut werden!“

„Wir haben den Mann angeschrien und er hat die Tasche einfach fallen gelassen. Wir sind also noch lucky weggekommen.“

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Ekaterina Alexandrova: „Wir haben einen Passagier verloren!“

„Ich erinnere mich noch daran, als wir einmal von Seoul nach Taschkent geflogen sind. Also von einem WTA-Turnier zu dem nächsten. Wir hatten einen direkten Flug gebucht. Aber dann ist unser Flugzeug in einer anderen Stadt gelandet. Es war wie ein Stopp in der Mitte der Strecke. Wir sind also gelandet und die Besatzung hat uns mitgeteilt, dass wir noch nicht in Taschkent sind und wir warten sollen. Ein paar Leute sind dann ausgestiegen und wir sollten weiterfliegen nach Taschkent.“

Ich habe mich gefragt: Ist das überhaupt möglich? Immerhin war es ein direkter Flug.

„Dann haben wir einen Passagier verloren, weil nur die Leute aussteigen sollten, die nicht weiterfliegen müssen. Jemand von der Crew hat dann erzählt, dass eine Person das Flugzeug verlassen hat, die noch nicht an ihrem Ziel angekommen ist. Sie haben ihn gesucht und wir haben bestimmt 40 Minuten gewartet. Das war eine total verrückte Erfahrung!“

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"Das Kind hatte nicht so viel Glück", Clara Tauson berichtete von einem Erlebnis auf dem Weg nach Australien.

"Das Kind hatte nicht so viel Glück", Clara Tauson berichtete von einem Erlebnis auf dem Weg nach Australien.

Clara Tauson – viele Stunden mit einem Kind, das nicht so viel Glück hatte

Die 22-jährige Dänin berichtete gegenüber Tennis Channel DE von ihrem außergewöhnlichen Flug-Erlebnis. Dabei betonte sie: „Ich meine, wir sehen so viele verschiedene Sachen – auch in Flugzeugen.“

„Einmal hatte ich ein kleines Kind hinter mir sitzen. Es musste wirklich dringend zur Toilette, aber es hat es nicht geschafft. Es war ein langer Flug, denn es ging den ganzen Weg nach Australien. Wir haben wirklich sehr viele Stunden mit diesem Kind verbracht, das auf diesem Flug nicht viel Glück hatte.“

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Naomi Osaka spielt ihre Rückhand auch gerne mal im Schlaf.

Naomi Osaka spielt ihre Rückhand auch gerne mal im Schlaf.

Naomi Osaka & wie sie ihre Sitznachbarn mit ihrer Rückhand verängstigt

Neben den kuriosesten Geschichten im Flugzeug, wollte Tennis Channel DE noch mehr von den Profis der WTA-Tour erfahren, wie zum Beispiel: Was wäre ihnen lieber? Ein Sitznachbar, der ihren Arm ständig von der Armlehne runterstößt oder jemand, der ihnen permanent Urlaubsfotos zeigt? „Ich brauch die Armlehne nicht“, lachte Naomi Osaka nur.

Und in diesem Zusammenhang fiel ihr dann ihre kuriose Reise-Angewohnheit ein:

„Es gibt so viele ungewöhnliche Geschichten. Aber da ihr gerade den Ellenbogeneinsatz an der Armlehne erwähnt habt… Ich bin vermutlich die Person, die andere von der Armlehne schubst. Ich habe jemandem erzählt, dass ich einen Traum über Tennisspielen hatte und dann bin ich wachgeworden, während ich eine Rückhand geschlagen habe“, schmunzelte sie.

Deshalb tut es mir manchmal leid für die Leute, die neben mir sitzen.

„Denn vermutlich werde ich hin und wieder eine Rückhand schlagen und dann aufwachen. Die Person neben mir wäre dann sicherlich sehr, sehr beunruhigt.“