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Jannik Sinner und Novak Djokovic kennen keine andere Bühne als die ganz, ganz große. Die beiden sind in ihren bislang neun Duellen bei noch keinem Turnier aufeinandergetroffen, das kleiner ist als ein Masters-Event – blickt man auf die Historie dieses Match Ups, liest man nur: Grand Slams, Davis Cup, ATP Finals, Masters 1000.

Auch für das zehnte Match zwischen der aktuellen Nummer eins der Welt und dem Rekord-Grand-Slam-Sieger ist die Bühne schon bereitet: das Halbfinale von Wimbledon auf dem traditionsreichsten Tenniscourt der Welt – dem Centre Court an der Church Road.

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„Wir haben schon ziemlich häufig gegeneinander gespielt. Wir wissen also, was funktioniert und was nicht“, analysierte Sinner das Duell mit Djokovic vor seinem zweiten Halbfinale im All England Club. Offenbar galt das in letzter Zeit für den Italiener aber ein bisschen mehr als für den Serben: Die letzten vier Partien gegen Djokovic hat der Südtiroler für sich entscheiden können, zuletzt im Halbfinale von Roland Garros.

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Dieses Duell hat Djokovic noch gut im Gedächtnis: „Ich denke, ich habe ein solides Match gespielt. Ich hätte besser spielen können, aber er war einfach der bessere Spieler, wenn die Momente wichtig waren.“ Davon unterkriegen lässt sich der siebenfache Wimbledon-Champion aber nicht – ganz im Gegenteil: „Ich bekomme eine weitere Chance, und für mich ist das, was wirklich am meisten zählt. Ich meine, in der letzten Phase eines Grand Slams zu sein und gegen den besten Spieler der Welt im Moment zu spielen – er ist neben Alcaraz heute der Anführer des Tennissports im Herrentennis."

Ich könnte mir keine größere Herausforderung für mich wünschen und ich freue mich darauf.

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Jannik Sinner über Novak Djokovic: "Ich habe hier in Wimbledon noch nie gegen ihn gewonnen"

Was ihm mit der Aussicht auf ein Match gegen Sinner ebenfalls Mut machen wird: Auf dem Heiligen Rasen hat Djokovic bislang eine weiße Weste gegen Sinner. In zwei Matches konnte der Serbe zwei Siege für sich verbuchen: Im Halbfinale von 2023 gewann er relativ glatt in drei Sätzen, im Viertelfinale von 2022 drehte er einen 0:2-Satzrückstand.

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„Ich habe hier in Wimbledon noch nie gegen ihn gewonnen. Es wird also eine sehr, sehr harte Herausforderung sein“, erinnerte sich Sinner an die vergangenen Duelle. Abgesehen von seiner Partie gegen Grigor Dimitrov, bei der er 0:2 Sätze zurücklag, als der Bulgare aufgeben musste, spielt Sinner in 2025 bislang aber ein sehr solides Turnier – gegen alle anderen Kontrahenten hat er noch keinen Satz abgegeben.

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Seit seinem Sturz im Wimbledon-Achtelfinale gegen Grigor Dimitrov auf den Ellbogen spielt Jannik Sinner präventiv mit einer Bandage am Arm.

Seit seinem Sturz im Wimbledon-Achtelfinale gegen Grigor Dimitrov auf den Ellbogen spielt Jannik Sinner präventiv mit einer Bandage am Arm.

Viertelfinal-Gegner Ben Shelton sagte über sein Spiel gegen Sinner im Viertelfinale: „Wenn man gegen ihn spielt, ist es fast so, als würden die Dinge in doppelter Geschwindigkeit ablaufen.“

Novak Djokovic über den 25. Grand-Slam-Titel: "Natürlich ist das eine Motivation!"

Dass das Halbfinale sehr körperlich werden und athletisch auf einem hohen Niveau stattfinden wird, weiß auch Djokovic: „Ich hoffe, dass ich körperlich in der Lage bin, das durchzuhalten. Das ist mehr eine Sorge als das Spielerische. Ich denke, so wie ich den Ball spüre, wenn ich fit und bereit bin, kann ich mit diesen Jungs mithalten“, zollte er seinem Gegner Respekt. „Um Jannik zu schlagen, muss ich im Moment mein Bestes geben. Das weiß ich.“

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Dass Djokovic sein Bestes geben wird, steht ohnehin außer Frage – in Wimbledon legt er aber wohl noch mehr in die Waagschale als bei anderen Turnieren. Schließlich hat er in der Vergangenheit wiederholt selbst eingesehen, dass die Championships wohl die beste Chance für ihn sind, noch einmal die Hände an eine Grand-Slam-Trophäe zu bekommen – und damit die magische 25er-Marke zu erreichen, die ihn endgültig auch von Margaret Court abheben würde. „Natürlich ist das eine Motivation! Da müssen wir gar nicht drüber reden!“

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Djokovic will in sein sechstes Wimbledon-Finale in Folge einziehen, Sinner in sein erstes. Djokovic will seinen achten Titel in London gewinnen und dadurch mit Roger Federer gleichziehen, Sinner will seinen ersten Grand Slam abseits der Hardcourts holen.

Das Wimbledon-Halbfinale am Freitag verspricht, ein spannendes zu werden.