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Alexander Zverev ist aktuell wieder die Nummer zwei der Weltrangliste, erst mit seinem Viertelfinal-Einzug bei den US Open 2024 hat sich der deutsche Top-Spieler als zweiter Kandidat für die ATP-Finals in Turin qualifiziert. Kein Wunder also, dass Zverev mit seinen konstanten Erfolgen ständig im Fokus der Öffentlichkeit steht.

Ähnliches erlebt auch der österreichische Entertainer und Pop- und Partyschlagersänger DJ Ötzi (bürgerlicher Name Gerhard „Gerry“ Friedle), der mit über 16 Millionen verkauften CDs als einer der erfolgreichsten Musiker aus dem deutschsprachigen Raum gilt. Doch das Leben im Rampenlicht verspricht weder Musikern noch Sportlern ausschließlich Glück und Euphorie. Denn es birgt auch Schattenseiten, die vielen Außenstehenden vorenthalten bleiben. Und genau darüber sprechen die Zverev-Brüder mit dem Musiker in der vierten Episode des Podcast „A bis Z“. Sie thematisieren den Umgang mit Erfolg, wie es ihnen auf den großen Bühnen der Welt ergeht und wie sie ihr ganz eigenes Schicksal in der Vergangenheit geformt hat.

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Das bekommt man nirgendwo anders!

Obwohl DJ Ötzi ein Musiker und Sascha Zverev ein Tennisspieler ist, verbindet die beiden, die aus so unterschiedlichen Genres kommen, doch einiges. Während Zverev auf der ATP-Tour um die Welt reist, tourt der Österreicher über Strecken von 15.000 Kilometern mit seinen Konzerten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Während Zverev sich unter anderem mit hartem Tennis- und Fitnesstraining sowie Video-Analysen auf seine Matches vorbereitet, probt DJ Ötzi seine Lieder und Bühnenshows, wärmt seine Stimme auf und stellt sich sowohl körperlich als auch mental auf seinen nächsten Auftritt ein.

Dann geht es für den einen in die größten Tennisstadien der Welt und für den anderen auf eine Bühne vor tausenden von Zuschauern. Aber wie fühlen sich die beiden Talente, in dem Moment, in dem sie ihr gewohntes Metier betreten?

Bei den US Open 2024 spielte Alexander Zverev vor mehr als 23.000 Tennisfans im Arthur Ashe Stadium in New York.

Bei den US Open 2024 spielte Alexander Zverev vor mehr als 23.000 Tennisfans im Arthur Ashe Stadium in New York.

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„Du bist in einem Stadion mit 80.000 Menschen. Alle schreien deinen Namen, wenn du auf die Bühne kommst“, versucht sich Zverev in Dj Ötzi hineinzuversetzen. Dabei kommt ihm eine Frage auf: „War das dein Beweggrund mit Musik anzufangen?“

„Der Ursprung war, dass ich etwas kann, was andere vielleicht nicht können und dass ich das eben auch durchziehe. Ich bin nirgends drangeblieben, aber Musik hat mich erfüllt“, erklärt DJ Ötzi, der mit bürgerlichem Namen „Gerry“ Friedle heißt. Weiter gibt er Einblicke in sein Leben als Musikstar: „Wenn du vor 80.000 Leuten stehst, dann berührt das dein Herz. Du gibst nur so viel Energie, weil du so viel Energie bekommst“, sagt er.

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Zverev stimmt zu: „Das bekommst du nirgendwo anders im Leben!“ Mischa Zverev vermutet aber auch die ein oder andere Schwierigkeit nach solch großen Auftritten. „Gibt es da auch eine Leere?“, fragt er. Sein jüngerer Bruder fühlt sich nach großen Turnieren alles andere als leer: „Ich bin so auf Adrenalin, wenn ich ein Riesen-Match gewinne, dass ich oft das Gefühl habe, ich kann drei Tage lang nicht schlafen.“

Ähnliche Erfahrungen machte auch der Schlager-Musiker: „Oft kann ich nach einem Konzert bis vier Uhr nicht schlafen. Aber ich bin auch froh, dass ich dann meine Ruhe habe“, gesteht er. Denn seiner Meinung nach, braucht die Ruhe und das „Leise-sein“, um irgendwann wieder laut sein zu können.

Der harte Weg nach oben

Doch um genau diese Erfahrungen vor so vielen Zuschauern und Zuhörern zu sammeln, war sowohl für DJ Ötzi als auch für Alexander Zverev einiges an Fleißarbeit notwendig. In genau diesen Phasen des Aufstiegs gab es für beide auch schwierige Zeiten. Bereits im Alter von vier Jahren wurde bei Zverev Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Sowohl seine Kindheit als auch ein Teil seiner Jugend waren von der Krankheit geprägt. Nicht nur musste sich der angehende Tennisprofi den Mobbing-Attacken in der Schulzeit stellen, auch Ärzte versuchten ihm und seiner Familie einzureden, dass es mit einer solchen Krankheit quasi unmöglich sei, professionell Sport zu betreiben. Davon ließ sich Zverev aber nicht unterkriegen – und seine Erfolge, die er bis heute erzielt hat, sprechen für ihn.

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Eine große Motivation in meinem Leben ist es, da nicht mehr hinzumüssen. Jetzt ist es ein Vorteil. Es war scheiße. Es war keine schöne Zeit. Aber ich durfte mich daraus kämpfen und darf stolz auf mich sein.

Auch der Musiker DJ Ötzi hatte mit einer langwierigen Krankheit und schweren Kindheitstagen zu kämpfen. Heute blickt der 53-Jährige aber dankbar auf die harten Tage zurück: „Das ist meine größte Stärke, dass ich so eine harte Zeit hatte. Ich habe dieses Minus zum Plus machen können“, sagt er. „Ich sage einfach danke, dass ich das erleben durfte, auch wenn das zu der Zeit ganz schlimm war. Aber heute bin ich stark wie nie zuvor.“

Fast unter Tränen gibt der eigentlich so glückliche Entertainer Einblicke in sein Seelenleben: „Eine große Motivation in meinem Leben ist es, da nicht mehr hinzumüssen. Jetzt ist es ein Vorteil. (Holt tief Luft) Es war scheiße. Es war keine schöne Zeit. Aber ich durfte mich daraus kämpfen und darf stolz auf mich sein.“

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Die Schattenseiten des Erfolges

Die Gesprächspartner stellen fest, dass jeder seinen ganz eigenen Weg und seine ganz eigene Geschichte hat, jeder aber auch anders mit schwierigen Zeiten umgeht, diese aber leider auch nicht immer überwinden kann. Als Beispiel fällt Zverev hier der schwedische DJ Avicii ein, der im April 2018 Suizid beging.

„Es ist so schade. Ich finde Avicii hat sich selber zerstört. Er war so ein Künstler. Über zehn Jahre lang hat er Lieder produziert, die in Jahrzehnten noch gespielt werden“, meinte Zverev. DJ Ötzi fügte an: “Er hat unvorstellbar berührt. Aber vielleicht war es genau diese Sensibilität, die ihn umgebracht hat, die uns aber verzaubert hat.“ Sascha Zverev vermutet: „Es waren wahrscheinlich auch Dinge, die wir gar nicht mitbekommen haben.“

„Du weißt es selbst. Du kannst in einen Menschen nicht hineinschauen, was für dunkle Gedanken er hat und welche Abgründe in ihm entstehen“, so der Musiker.

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Eigentlich verpassen sie dir einen Maulkorb!

Einblicke geben da heute vor allem die Sozialen Medien. Aber was es bedeutet, sein Leben online zu teilen analysieren Zverev & Ötzi: „Social Media ist Fluch und Segen. Du musst so viel von dir preisgeben, das ist enorm“, meint der Musiker.

„Trotzdem darfst du als Person nicht frei sein. Du musst dich den Trends und der Politik anpassen. […] Man denkt immer, auf Social Media darf jeder seine eigene Meinung haben. Aber eigentlich verpasst es dir einen Maulkorb“, entgegnet Zverev. Der Ratschlag von DJ Ötzi: „Sag die Wahrheit – nur nicht immer!“

Im 45-minütigen Podcast spricht das Trio außerdem über den Wandel in der Musikindustrie, welche Persönlichkeiten ihr Leben geprägt haben und was sie gerne an junge Menschen weitergeben würden.

Die gesamte Folge „A bis Z“ könnt ihr exklusiv auf tennischannel.de sehen. Die Audio-Version ist auf allen gängigen Podcast-Formen verfügbar.

A bis Z: Zverev Bros. Podcast

A bis Z: Zverev Bros. Podcast

Zwei Brüder, viele Gäste, ein Podcast.  Alle Folgen von A bis Z auf Tennis Channel DE ansehen