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Direkt aus der Umkleidekabine des Titelverteidigers TC Bredeney gibt die deutsche Tennis-Ikone Philipp Kohlschreiber Woche für Woche seine persönliche Sicht auf die Saison.

Wenn je ein Wochenende die Einzigartigkeit der Bundesliga auf den Punkt gebracht hat, dann war es dieses. Wir vom TC Bredeney haben alles erlebt, von sintflutartigen Regenfällen und überschwemmten Plätzen über beeindruckende Leistungen bis hin zu krankheitsbedingten Mannschaftswechseln in letzter Minute. Für mich war es am Sonntag ein ganz besonderer Spieltag, da ich nach fast einem Jahr Pause wieder auf dem Platz stand. Aber dazu gleich mehr.

Der Freitag war natürlich ein toller Lauf für uns, trotz einer Regenverzögerung von mehr als zwei Stunden. Es gab ein paar Spiele, wo man sich nicht unbedingt darauf verlassen konnte. Aber das macht die Bundesliga so besonders und interessant, weil man, es ist ein Spiel, ja, leider kann sozusagen so viel passieren, dann ist es am Sonntag ein bisschen umgekehrt, man denkt vielleicht, Maximilian Marterer hat einen guten Schwung und sollte vielleicht gegen Federico Coria gewinnen und dann verliert er. Ich meine, das ist einfach, ja, das kann leider schnell passieren.

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Was auch schnell kommen kann, sind Mannschaftsumstellungen. Am Sonntag haben wir gehofft, dass Henri Squire sich erholt und fitter ist, das haben wir im Vorfeld besprochen. Aber ja, man konnte beim Frühstück sehen, dass seine Augen glasig waren, er war einfach nicht fit.

Wir sind zum Platz gekommen und dann haben der Mannschaftskapitän, ich sag mal, Mats Moraing und der Teammanager Rekasch Torsten, die haben ein bisschen darüber philosophiert, was jetzt zu tun ist, wer reinkommt und, ich sag mal, um 10 Uhr, kurz vor dem Start, haben sie gesagt, okay, Philipp, wir glauben an dich, du spielst heute.

Und ja, natürlich, dann ist es immer kurzfristig, was wir Spieler vielleicht nicht ganz so lieben, weil man sich ja vorbereiten will und vielleicht einen Tag im Voraus. Aber ja, ich will sagen, Erfahrung und ich wollte einfach spielen. Ich habe mich gefreut, auch wegen des Vertrauens.

Und ja, was soll ich sagen? Natürlich, wenn man jetzt fast ein Jahr lang kein Spiel gemacht hat, ist man am Anfang ein bisschen so, wenn man am Anfang einfach kein Vertrauen hat, ist man ein bisschen vorsichtiger. Und so habe ich auch das Match begonnen. Ein bisschen zurückhaltend, ein bisschen vorsichtiger.

Denn der Start war natürlich nicht ideal, gleich das Break zu bekommen. Ja, mein Gegner war ein bisschen unangenehm in dem Sinne, weil er sehr gut aufgeschlagen hat, nicht viel Rhythmus gegeben hat und am Anfang zwei, drei gute Bälle gespielt hat.

Aber dann bin ich eigentlich sehr zufrieden mit meiner Leistung, wo ich sage, ich habe mich wirklich gut reingekämpft, war immer positiv, habe gekämpft, bin mutiger geworden und habe sozusagen diese großen Punkte abgewehrt, die dann wieder am ersten Ende, erster Satz, mit zwei Breakbällen bei meinem Aufschlag waren, die ich dann auch abgewehrt habe.

Und ich würde sagen, von da an ist der Knoten ein bisschen geplatzt und ich habe ein tolles Tiebreak gespielt, habe gleich zu Beginn ein kleines Mini-Break gemacht, habe zum Match aufgeschlagen und im zweiten Satz, ja, ich glaube, er hatte überhaupt keine Chance.

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Natürlich war es toll für mich, der Mannschaft zu helfen, und ich habe Torsten kurz nach dem Match gesagt, dass ich froh bin, dass ich spielen konnte, aber wie toll es ist, egal in welchem Alter und wie lange man schon draußen ist, auf dem Tennisplatz zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes, und ja, es hat viel Spaß gemacht. Wenn man verliert, ist man natürlich doppelt traurig, aber zum Glück konnte ich gewinnen, und ich bin dreimal so glücklich.

Ich hatte das Gefühl, dass ich eine richtig gute Unterstützung von meiner Mannschaft hatte, weil sie natürlich wussten, oder jeder weiß, wie unangenehm es ist, so kurzfristig zu kommen, dann so lange keine Spielpraxis zu haben, dann ein gewisser nervöser Start und dann war da eine richtig tolle Unterstützung direkt hinter meiner Bank.

Das ist die Bundesliga, und das macht den TC Bredeney so besonders, dass wir immer ganz große Mannschaften haben. Und ich würde einfach sagen, dass alle glücklich sind und füreinander da sind. Und für uns Spieler, wenn man auf dem Platz steht, ist es einfach eine unglaublich tolle Unterstützung.

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TC Bredeney beim Saisonauftakt gegen den Gladbacher HTC.

TC Bredeney beim Saisonauftakt gegen den Gladbacher HTC.

Ja, ich weiß, dass unser Hauptsponsor auch einen großen Anteil daran hat, dass wir so ein großes Team haben. Aber ein Riesenkompliment an das Trainerteam, an die Physios, die uns unterstützen, und wir sind einfach so gut drauf. Man kann die Musik aus unserer Umkleidekabine hören, wir sind immer irgendwie lustig und gut gelaunt, aber wir haben auch den richtigen Fokus für die Spiele und wir sind für die Spieler da, die spielen. Und ja, vielleicht sind wir ein bisschen mehr, wie soll ich sagen, verrückt, aber wir haben immer den richtigen Fokus zur richtigen Zeit.

Und ich möchte nur noch einmal sagen, dass dies auch die große Handschrift von TC Bredeney und all den Leuten ist, die das möglich machen. Und ich möchte wirklich betonen, dass es toll ist, dass es so ein Team in Deutschland gibt, auch mit all diesen Deutschen, die immer dabei sind. Wir sind sozusagen die deutsche Mannschaft in der deutschen Bundesliga, und das macht es einfach so besonders.

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