Naomi Osaka @Bad Homburg Open 2025

Derzeit belegt sie Platz 56 in der Weltrangliste. Und dennoch zählt Naomi Osaka mit vier Grand-Slam-Titeln zu den erfolgreichsten aktiven Spielerinnen der WTA-Tour. Zweimal triumphierte die Japanerin in Melbourne (2019, 2021) und zweimal war sie bei den US Open erfolgreich (2018, 2020).

Es verwundert also nicht, dass Osaka nach wie vor zu den gefragtesten Spielerinnen der WTA-Tour zählt und ein absoluter Zuschauermagnet bei den Turnieren ist. Doch die 27-Jährige ist für noch viel mehr als ihre Erfolge auf Grand-Slam-Ebene bekannt. Sie steht auch für eine Person, die sich nicht scheut, ihre Stimme zu erheben, über mentale Gesundheit zu sprechen, sich für Minderheiten einzusetzen oder auch mit ihren Outfits ein Statement auf dem Tennisplatz zu setzen.

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Dass sie nun zum ersten Mal bei den Bad Homburg Open in Hessen aufschlug, freute nicht nur die Veranstalter, sondern auch die Fans, die zahlreich zu ihrem Auftaktmatch am Montagnachmittag gegen Olga Danilovic erschienen waren. Über zwei Stunden kämpfte Osaka gegen die Qualifikantin aus Serbien, um sich am Ende mit einem 7:6, 7:6-Erfolg zu belohnen und sich einen Platz in der zweiten Runde des 500er-Turniers zu sichern.

Sieben ihrer bislang acht WTA-Titel feierte Osaka auf Hartplatz. Ihr letzter Erfolg im Mai 2025 in Saint-Malo in Frankreich war ihr erster Triumph auf einem anderen Belag. In Bad Homburg stellte sie mit ihrem Auftaktsieg nun aber unter Beweis, dass sie durchaus die Waffen mitbringt, um auch auf Rasen gut zu performen. Gegen Danilovic servierte sie 16 Asse und gewann 87 Prozent der Punkte mit ihrem ersten Aufschlag. „Wenn ich mich für einen Schlüssel zum Erfolg heute entscheiden müsste, würde ich meinen Aufschlag wählen“, sagte sie nach dem Match gegenüber Tennis Channel DE.

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Wer Osaka zuletzt bei Interviews im TV beobachtet hat, weiß, dass die Japanerin eine Spielerin der eher verhaltenen Art ist. Sie nimmt sich Zeit, über die Fragen der Journalisten und ihre anschließenden Antworten nachzudenken, um dann kurz aber gewählt zu antworten.

Angesprochen auf ihre Premiere in Bad Homburg und den ersten Eindrücken des Turniers antwortete sie: „Ich denke, wir sind in einem Park, oder? Es ist sehr schön, aber ich hatte noch nicht viel Zeit, mich hier umzuschauen.“

Nachdem sie bereits in der Woche zuvor in Berlin gespielt hatte, konnte Osaka reichlich deutsche Atmosphäre schnuppern. Ihr Fazit: „Deutschland ist sehr ähnlich zu Japan. Ich meine das auf eine gute Art und Weise, denn die Leute hier achten darauf, Regeln zu befolgen. Das gibt mir irgendwie Japan-Flashbacks“, schmunzelte sie verlegen.

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Naomi Osaka über ihren Fashion-Faible: „Interessant, wie sich Menschen ausdrücken!“

Zwar lebt Osaka in den Vereinigten Staaten, geboren wurde sie aber in Japan, genauer gesagt in Osaka. Nach wie vor tritt sie auch unter der japanischen Nationalflagge an. Und man merkt: Die 27-Jährige verbindet sehr viel mit ihren Wurzeln. Denn eine große Liebe, die Osaka über die Zeit entwickelt hat – nämlich ihre Leidenschaft für Mode und eigene Outfits –, geht auf ihre Heimat zurück.

Zuletzt verzückte sie in Paris die Tenniswelt mit einem rosafarbenen Kleid mit Faltenrock. Passend dazu trug sie zwei Zöpfe auf dem Kopf, die jeweils mit Blumen verziert waren. „Das kommt aus meiner Kindheit“, beschrieb sie die Entwicklung ihrer Leidenschaft im Gespräch mit Tennis Channel DE. „Ich habe immer mit meiner Schwester gemalt und das mache ich auch heute noch. Als ich das erste Mal nach Japan gereist bin und aus Florida kam, wo alle nur Tank Tops und Shorts tragen, und dorthin reiste und sah, wie die Menschen sich ausdrücken, fand ich das wirklich interessant.“

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Wie schon bei vielen anderen Turnieren erntete Naomi Osaka auch in Roland Garros 2025 viel Aufmerksamkeit für ihr besonderes Outfit, das sie mitentworfen hatte.

Wie schon bei vielen anderen Turnieren erntete Naomi Osaka auch in Roland Garros 2025 viel Aufmerksamkeit für ihr besonderes Outfit, das sie mitentworfen hatte.

Dementsprechend schätzt die Japanerin es auch, an ihren eigenen Outfits mitwirken zu dürfen. „Ich weiß nicht warum, aber Nike involviert mich in den Prozess sehr. Das Kleid, das ich heute getragen habe, ist eines, das ich selbst skizziert habe."

Ich bin so begeistert, wie sie es zum Leben erweckt haben.

Es war das gleiche Kleid, dass sie bereits bei ihrem Erstrunden-Match gegen Paula Badosa in Roland Garros getragen hatte. „Auch wenn ich bei den French Open früh verloren habe, habe ich gesehen, dass sich viele Leute darüber gefreut haben“, sagte sie. „Ich war einfach froh, dass ich in der Ära von Serena und Venus Williams und Maria Sharapova aufgewachsen bin. Sie hatten immer so ein tolles Modestatement. Es ist also cool, das jetzt zu tun.“

Ganz egal, an welchen Orten Naomi Osaka also Station macht, sie zeigt, dass sie nicht nur sportlich wieder angreift, sondern auch mit Persönlichkeit, Stil und ihrer ganz eigenen Ausstrahlung überzeugt – auf dem Platz und darüber hinaus.