Für Alexander Zverev ist sein Zuhause dort, wo sein Herz ist

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Der Weltranglisten-Zweite Alexander Zverev ist ein Allround-Spieler. Es ist ganz egal, auf welchem Belag ein Turnier stattfindet, der 27-Jährige sieht immer Chancen, einen Sieg einzufahren. Seine Adaption an Rasen hat zwar etwas Zeit gebraucht, doch spätestens im vergangenen Jahr schien es „Klick“ gemacht zu haben.

Den Wechsel von Hartplatz auf Sand bezeichnete Zverev schon nach seinem Latein-Amerika-Swing im Februar als „unproblematisch“. Kein Wunder – denn für den gebürtigen Hamburger gibt es wohl nichts Gewöhnlicheres, als auf Sand zu spielen.

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Das bewies er in der Vergangenheit auch bei den großen Turnieren mehrfach. Vier seiner sieben Masters-Titel holte Zverev auf Sand. „Ich bin auf diesem Belag großgeworden“, begründete Zverev seine guten Sandplatz-Statistiken. „In Deutschland, aber auch in Europa spielt man sehr viel auf diesem Untergrund – vor allem im Sommer. Außerdem denke ich, dass ich mich für meine Größe sehr gut auf Sand bewegen kann, was das Wichtigste ist, wenn man gut spielen will.“

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Alexander Zverev über Monte Carlo Masters: "Braucht Zeit, um gut zu spielen!"

Zweimal war Alexander Zverev beim Masters-Turnier in Rom erfolgreich. Dort gewann er mit einem Sieg über Novak Djokovic 2017 seinen ersten 1000er-Titel. Im vergangenen Jahr erreichte er erneut das Endspiel in Italiens Hauptstadt und besiegte dort Nicolas Jarry. Auch in Madrid gewann er zweimal die Trophäe: 2018 und 2021.

Was dem Deutschen aber noch fehlt: Der Pokal beim Turnier in seiner Wahlheimat Monte Carlo. Hier erreichte Zverev 2018 und 2022 jeweils das Halbfinale – der Sprung ins Endspiel blieb bislang aber noch aus.

„Es ist das erste Turnier auf Sand nach einer sehr langen Hartplatz-Saison davor. Man braucht einfach Zeit, um gut zu spielen“, meinte der Weltranglisten-Zweite. Das bestätigen auch die Leistungen der Topstars aus den vergangenen Jahren. Nachdem Rafael Nadal das Turnier im Monte Carlo Country Club ganze elf Mal gewonnen hatte, gab es wenige Spieler, die gleich zu Beginn der Sandplatzsaison mit 100 Prozent loslegten.

„In Monaco ist das ganz witzig, weil die Leute, die immer sehr, sehr gut auf Sand spielen, hier meistens zu Beginn nicht so gut performen“, weiß auch Zverev. „Es braucht Zeit, sich anzupassen. Und ich habe hier auf Sand auch immer meine Probleme.“

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Sandplatz-Kenner: Alexander Zverev holte sich 2024 den Titel in Rom und zog auch bei den French Open ins Endspiel ein.

Sandplatz-Kenner: Alexander Zverev holte sich 2024 den Titel in Rom und zog auch bei den French Open ins Endspiel ein.

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Eine Ausnahme bildete in den vergangenen Jahren aber der Grieche Stefanos Tsitsipas. Denn seit 2021 gewann er das Turnier gleich dreimal. Das ist auch einer der Gründe, weshalb Zverev, wenn er sich aussuchen dürfte, gegen wen er lieber nicht in Monaco spielen würde, den Weltranglisten-Achten auswählte. „Steph hat gerade die beste Bilanz hier, immerhin hat er das Turnier dreimal gewonnen und hier gutes Tennis gespielt“, so Zverev.

Nichtsdestotrotz will die deutsche Nummer eins so bald wie möglich einen weiteren Punkt auf seiner Bucket-Liste abhaken: „Es ist das einzige Masters-Turnier auf Sand, das ich noch nicht gewonnen habe. Natürlich will ich das Turnier gewinnen und ich denke, dass ich das auch kann.“

Dabei hat Zverev aber auch die vergangenen Wochen im Hinterkopf. Mit der Doping-Sperre von Jannik Sinner ging der 27-Jährige nämlich in alle Turniere, die er nach den Australian Open gespielt hatte, als Topgesetzter. Seiner Favoritenrolle konnte er aber nicht gerecht werden. Erst beim Masters-Turnier in Miami zeigte Zverev wieder seine gute Form – bis er eben im Viertelfinale trotz Führung im dritten Satz gegen Arthur Fils ausschied.

Zverev: "Tennis kann sich so schnell verändern"

„Ich dachte, dass ich in Miami besser gespielt hätte. Dann habe ich das Match, das ich hätte gewinnen müssen, doch verloren“, analysierte er nachträglich. „Jetzt ist es einfach wichtig, dass ich solche Matches gewinne und mich wieder in die Position bringe, in der ich an einem Finalwochenende oder mal gut bei einem Turnier dabei bin“, sagte Zverev.

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Dabei setzt er vor allem auf eine wichtige Komponente im Tennis: „Tennis kann sich so schnell verändern. Man kann mit einer guten Woche schnell Selbstvertrauen gewinnen und ich hoffe, dass mir das hier gelingt.“

Genau wie beispielsweise Novak Djokovic, Grigor Dimitrov oder sein erster Gegner bei dem ersten Sandplatz-Masters des Jahres, Matteo Berrettini, profitiert Zverev bei den Rolex Monte Carlo Masters von einem Heimvorteil. Denn wie viele andere Spitzensportler hat er seinen Wohnsitz im Fürstentum. „Ich bin zu Hause, kann in meinem eigenen Bett schlafen und meinen eigenen Routinen nachkommen“, freut sich Zverev über die Woche in seiner Wahl-Heimat.

Es ist einfach schön, Zeit zu Hause zu verbringen, weil wir die Möglichkeit dazu selten bekommen.

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Deutlich entspannter könnte Zverev also am Dienstag in sein erstes Match in Runde zwei starten. Als Topgesetzter profitierte er in Runde eins von einem Freilos und trifft nun auf Berrettini. Der Italiener setzte sich am Montag mit einem 6:4, 6:4-Sieg gegen Mario Navone durch.

Im direkten Vergleich führt der Deutsche mit 4:2-Siegen. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen Zverev und Berrettini liegt allerdings zwei Jahre zurück. 2023 bezwang Berrettini den Deutschen in drei Sätzen in der dritten Runde in Wimbledon.

Zverev vs. Berrettini im direkten Vergleich

Alexander Zverev

vs.

Matteo Berrettini

27

Alter

28

2013

Profi seit…

2015

2

Aktuelles Ranking

34

4

Direkter Vergleich

2

14:6

Siege/Niederlagen 2025

9:7

23

Karriere-Titel

10

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Doch auch wenn auf den ersten Blick alle Zahlen und Statistiken für einen Sieg von Zverev sprechen, ist Vorsicht geboten. Denn nach einigen Verletzungspausen ist Berrettini aktuell wieder auf dem aufsteigenden Ast und glänzt immer wieder mit starken Auftritten, wie beispielsweise mit einem Sieg in Qatar gegen Novak Djokovic und dem Einzug ins Viertelfinale von Miami, wo er unter anderem Alex de Minaur bezwang.

Los geht’s für Zverev am Dienstag-Nachmittag, als dritte Ansetzung nach 11 Uhr auf dem Centre Court im Monte Carlo Country Club.