Lukas Neumayer

Lukas Neumayer zählt zu den spannendsten Nachwuchstalenten im österreichischen Tennis. Der 22-jährige Salzburger hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich im Ranking nach vorne gearbeitet und steht nun kurz davor, den Sprung an die Spitze der ATP-Challenger-Tour zu schaffen. Fünf Mal stand er bereits in einem Endspiel – fünf Mal musste er sich geschlagen geben. Und doch bleibt er optimistisch: „Klar, das wurmt einen. Aber eigentlich ist es auch ziemlich cool, so viele Endspiele erreicht zu haben. Der Titel wird sicher irgendwann kommen.“

Von klein an auf dem Court

Geboren in eine sportbegeisterte Familie, kam Neumayer früh mit dem Tennissport in Berührung. „Mama und Papa haben beide Tennis gespielt. Ich habe im jungen Alter bereits viel Zeit auf dem Tennisplatz verbracht und dort auch die Liebe zu dem Sport entdeckt“, erinnert sich der Rechtshänder. Zwar probierte er sich auch im Fußball und Golf aus, doch letztlich entschied er sich für den Schläger. „Ich war im Tennis einfach am besten.“

Noch heute fiebern seine Eltern bei jedem Match mit. „Sie sind extrem sportbegeistert und mein Vater verfolgt jedes Match. Sie schauen auch die größeren Turniere am Fernseher. Wenn sie das alles miterleben, spielt das auch eine wichtige Rolle für mich.“

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Vorbilder und frühe Inspiration

Obwohl die Karrieren der österreichischen Tennislegenden Thomas Muster und Horst Skoff vor seiner Zeit lagen, hatte ein anderer Landsmann entscheidenden Einfluss auf seine Entwicklung: Dominic Thiem, wie Neumayer langjähriger Schützling von Günter Bresnik. „Dominic hat eine extrem große Rolle während meiner Entwicklung gespielt. Ihm beim Training in der Südstadt zuzusehen, war immer etwas Besonderes. Man konnte sich immer wieder etwas von ihm abschauen.“ Später ergab sich dann die Gelegenheit, mit Thiem im Rahmen der Challenger-Tour unterwegs zu sein und gegen ihn zu spielen. Im März vergangenen Jahres im kroatischen Zadar war Neumayer mit einem Zweisatzsieg gegen den US Open Champion von 2020 erfolgreich.

Eine weitere prägende Erinnerung: regelmäßige Besuche beim ATP-Event in Kitzbühel in Tirol. Außerdem natürlich die Grand Slam-Turniere, die er als großer Roger-Federer-Fan am Fernseher verfolgte.

Ich war ein großer Federer-Fan und habe jedes Match verfolgt. Als er seine Karriere beendet hat, war ich dementsprechend traurig, kann aber auf viele positive Erinnerungen zurückblicken.

Sportleidenschaft – auch abseits des Tennisplatzes

Auch abseits des Tennisplatzes ist Sport allgegenwärtig im Leben des Salzburgers. In seiner Freizeit greift Neumayer gerne zum Golfschläger. Aber auch der Fußball hat es ihm angetan – genauer gesagt Lionel Messi und dessen ehemaliger Verein FC Barcelona. „Meine Tante lebt seit 20 Jahren in Barcelona und wir besuchen sie regelmäßig. Dadurch bin ich auch zu einem Barca Anhänger geworden. Ich verfolge die Partien und versuche auch einmal im Jahr vor Ort im Stadion zu sein. Barcelona ist zudem meine Lieblingsstadt.“

Seine Leidenschaft für warme Temperaturen passt zur Mittelmeermetropole – und auch zum Tennis. „Je wärmer, desto besser. Ich bevorzuge eher eine Hitzeschlacht. Daher spiele ich gerne bei südlichen Turnieren.“

Und was passiert, wenn Regen bei einem Turnier den Spielplan durcheinanderbringt? „Das ist schon mühsam, aber ich bin mit einem Kollegen hier und dann vertreiben wir uns die Zeit mit Schach oder Memory“, erzählt er. Will er auch dann immer gewinnen? „Logisch. Gewinnen will man immer – egal worum es geht. Das liegt in der Natur eines Sportlers.“

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Lieblingsturniere und Teamspirit in der Tennis Channel Bundesliga

Besonders gerne schlägt Neumayer in Italien auf: „Es kommen viele Zuschauer, die Stimmung ist super – das Gesamtpaket passt einfach.“ In der deutschen Tennis Channel Bundesliga blüht er ebenfalls auf. „Es ist immer toll, in einem Team anzutreten. Wir sind das ganze Jahr über alleine auf der Tour unterwegs und da bietet die Bundesliga eine wunderbare Abwechslung. Im vergangenen Jahr habe ich richtig gut gespielt und konnte bis auf ein Match alle gewinnen.“ Der Österreicher war ein wichtiger Bestandteil des TC-Großhesselohe, die 2024 ihre ersten Meistertitel feiern konnten. Für den entscheidenden Matchpunkt sorgte dabei Neumayer, der das vierte Einzel gegen Calvin Hemery gewann.

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Auch 2025 zeigt sich der Salzburger in starker Form. Halbfinale bei den Menorca Open und ein Endspiel in Vicenza. „Im Vergleich zum letzten Jahr läuft es deutlich besser“, bilanziert Neumayer. „Und jetzt geht’s in meine Lieblingsphase – den Sommer!“

Der Triumph auf Challenger-Ebene fehlt zwar noch, doch Lukas Neumayer hat sich mit Leidenschaft, Konstanz und Ehrgeiz in Stellung gebracht. Und eines scheint sicher: Wenn er so weitermacht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er seinen ersten ATP Challenger-Erfolg verzeichnen kann.