Roger Federer und Rafael Nadal beim Laver Cup 2022 in London.

Zum siebten Mal wird der Laver Cup 2024 ausgetragen. In diesem Jahr zum ersten Mal in Deutschland, genauer gesagt in der Uber Arena in Berlin. Mit dabei sind Tennisgrößen wie Carlos Alcaraz, Alexander Zverev oder Frances Tiafoe.

Wenige Tage vor Turnierstart lassen wir die vergangenen Jahre nochmal Revue passieren und erinnern uns an die fünf besten Geschichten vom Laver Cup.

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1. Vom Team-Kollegen zum Coach

Was macht den Laver Cup eigentlich so besonders? Es ist vermutlich die Tatsache, dass Rivalen und Konkurrenten auf der Profi-Tennis-Tour von einer auf die andere Sekunde zu Team-Kameraden und Freunden werden – oder eben zum Coach. Ein Moment, an den man sich gerne zurückerinnert: Laver Cup 2017. Alexander Zverev war gerade 20 Jahre alt und trat bei der ersten Ausgabe des Team-Wettbewerbs an. Trotz seines jungen alters zählte der gebürtige Hamburger bereits zu den besten vier Tennisspielern der Weltrangliste. Die drei Plätze vor ihm wurden von niemand geringerem als Rafael Nadal (1), Roger Federer (2) und Andy Murray (3) eingenommen.

Mit beiden Nadal und Federer spielte Zverev dann auch bei der Erstausgabe des Laver Cups. Das erste Match für Zverev bei dem von Federer initiierten Team-Wettbewerb bestritt er gegen Denis Shapovalov. Aber so richtig kam der Nachwuchsspieler nicht in die Gänge. Was könnte da also besser helfen als ein kurzes Coaching des Maestros, Roger Federer, höchstpersönlich. Während eines Seitenwechsels übernahm der Schweizer also kurzerhand die Aufgabe von Kapitän Björn Borg. „Ich finde, du leistest tolle Arbeit beim Returnieren. Ich finde es gut, dass du so weit hinten stehst. Aber danach solltest du zur Grundline vorrücken“, riet er dem 20-jährigen Zverev. Und siehe da: Zverev entschied die Partie mit 7:6, 7:6 für sich.

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2. Wie war das noch gleich? Nadal und Tsitsipas mit Kommunikationsschwierigkeiten im Doppel

Gerade beim Laver Cup kommt es zu einigen Doppel-Konstellationen, die es üblicherweise nicht auf der ATP-Tour gibt. Nicht nur Nadal und Federer und Djokovic und der Schweizer spielten zusammen. Eine der witzigsten Kombinationen war tatsächlich das Doppel mit Nadal und dem Griechen Stefanos Tsitsipas im Jahr 2019. Nicht nur neben dem Platz sprachen beide nämlich unterschiedliche Sprachen. Auch auf dem Platz kam es zu Kommunikationsschwierigkeiten mit den Handzeichen im Doppel.

Schnell merkten beide, dass sie über die Handzeichen sprechen müssen: „Ich habe nicht verstanden, was du gemeint hast“, erklärte Nadal unter den wachsamen Augen des Team-Kapitäns Björn Borg und anderer Teammitglieder, darunter Roger Federer. Um die Angelegenheit schnell zu klären, gab der Spanier eine klare Anweisung: „Bei einer Faust bleibst du auf deiner Seite. Zeigst du mir einen anderen Finger – egal, welchen – wechselst du!“ Zwar eine eher ungewöhnliche Strategie, aber immerhin spielte sich das Duo so in den entscheidenden Tiebreak gegen Nick Kyrgios und Jack Sock. Zum Sieg reichte es am Ende zwar nicht, aber das Lachen der Mannschaft war es wert!

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3. So feiert nur Team World!

„Nur“ zwei von bislang sechs Ausgaben des Laver Cups konnte Team World für sich entscheiden. Welche Disziplin das Team von Kapitän John McEnroe aber jährlich gewinnen würde, gäbe es eine Auszeichnung: das Anfeuern und Feiern.

Schlägt einer ihrer Mitspieler einen grandiosen Ball oder gewinnt gar unterwartet ein Match, dann geht’s auf der roten Spielerbank so richtig rund. Die Spieler wälzen sich auf dem Boden, springen durch die Gegend, imitieren Korbwürfe im Basketball oder spielen „der Boden ist Lava“. Definitiv einer der Hingucker in allen Begegnungen!

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4. Kuriose Momente ohne Nick Kyrgios?

Natürlich! Wenn es um Momente auf dem Tennisplatz geht, die man so schnell nicht vergisst, darf ein Name nicht fehlen: Nick Kyrgios. Beim Laver Cup 2019 traf der Australier zum zweiten Mal in der Laver Cup-Geschichte auf Roger Federer. Noch bei ihrem ersten Aufeinandertreffen 2017 verließ Kyrgios nach einer 9:11-Niederlage unter Tränen den Platz. Beim zweiten Aufeinandertreffen bei dem Teamwettbewerb war klar: Kyrgios will die Revanche! Und genau so trat er auf: Selbstsicher und voller Power. Einen knappen ersten Satz entschied er im Tiebreak mit 7:5 für sich.

Doch dann folgte die Kehrtwende. Allerdings war es nicht Federer, der es schaffte, in Kyrgios‘ Kopf vorzudringen. Es war eine Zuschauerin. Als der Australier bei einem Seitenwechsel auf der Bank neben Kapitän McEnroe Platz nahm, erzählte er beiläufig: „Ich habe eine heiße Frau in den Zuschauern gesehen und meine Konzentration verloren. Ich bin jetzt ganz ehrlich: Ich will sie jetzt heiraten. Sofort.“

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Bekannterweise wurde aus der Hochzeit nichts. Und auch für den Matchgewinn reichte es nicht. Mal wieder musste sich Kyrgios dem Schweizer im Tiebreak geschlagen geben, diesmal mit 7:10. Dennoch: Vor allem seinen Team-Kollegen konnte er ein Schmunzeln abgewinnen.

5. Der emotionalste Moment der Laver Cup-Geschichte

Ein Moment, der in dieser Aufzählung natürlich nicht fehlen darf: Der Abschied von Laver Cup-Initiator Roger Federer. Im September 2022 beendete der Tennisstar aus der Schweiz nämlich im Rahmen des Laver Cups in London seine Tenniskarriere. Noch ein letztes Mal kehrte er in der O2-Arena auf den Platz zurück, um an der Seite seines größten Rivalen zu spielen: Rafael Nadal.

Doch die beiden verband weitaus mehr als nur ihre Rivalität, denn über die Jahre hinweg entwickelte sich auch eine Freundschaft zwischen Federer und Nadal. Der Schweizer war 2022 nicht fit genug gewesen, ein letztes Einzel zu bestreiten und entschied sich daher für ein Doppel mit dem Spanier. Am Freitag, den 23. September 2022, traten beide dann gegen Team World mit den US-Amerikanern Jack Sock und Frances Tiafoe an. Nach einem spannenden Doppel, das Team World mit 4:6, 7:6, 11:9 im Tiebreak für sich entschied, folgte dann eine Abschiedsfeier für Federer.

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Time to say goodbye: Roger Federer spielte sein letztes Match 2022 beim Laver Cup in London.

Time to say goodbye: Roger Federer spielte sein letztes Match 2022 beim Laver Cup in London.

Gemeinsam saß er mit seinem Freund Nadal auf der Bank und beobachtete unter Tränen, die Live-Performance von Ellie Goulding und das Video, das auf der großen Leinwand abgespielt wurde. Wem der Abschied letztlich schwerer fiel – Federer oder Nadal – konnte man unter den traurigen Gesichtern kaum ausmachen. Aber wie man so schön sagt: Geteiltes Leid ist halbes Leid! Alleine die Szenerie sprach Bände – wie aus Rivalen wirkliche Freunde wurden… definitiv unser bisheriges Laver Cup-Highlight!

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