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Wie auch das Team World hat das Team Europe eine neue Führung für die diesjährige Veranstaltung, die vom 19. bis 21. September in San Francisco stattfinden soll. Das schwedische Duo Björn Borg und Thomas Enqvist ist nicht mehr dabei. Neu dabei sind der Hall of Famer Yannick Noah und der britische Star Tim Henman.

Noah liebt solche intensiven, energiegeladenen Situationen, in denen Zusammenarbeit gefragt ist – das zeigt sich auch an der Leidenschaft, mit der er Frankreich als Kapitän zu Siegen im Davis Cup und im Fed Cup (jetzt Billie Jean King Cup) geführt hat.

„Mein Ansatz als Kapitän war es immer, den Spielern zuzuhören“, sagte Noah. „Diese Jungs sind jünger als meine Kinder, ich versuche einfach, ihnen bedingungslose Liebe zu geben und sie nicht zu beurteilen.“

Henman war jahrelang der führende Mann des britischen Davis-Cup-Teams und erzielte eine Bilanz von 40:14.

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Das Team Europe besteht aus drei bekannten Namen und drei Neulingen. Der Star: die Nummer eins der Welt, Carlos Alcaraz, der gerade den US Open-Titel gewonnen hat.

Alcaraz mag zwar nach drei Monaten, in denen er drei große Einzelfinals erreicht hat, erschöpft sein, aber wie wir wiederholt gesehen haben, ist sein Kampfgeist grenzenlos. Die Möglichkeit, Hallenspiele zu bestreiten, bei denen anstelle eines dritten Satzes ein Tiebreak gespielt wird, wird für den Spanier sicherlich keine große körperliche Herausforderung darstellen.

Als Basketballfan wird Alcaraz vermutlich begeistert sein von der Möglichkeit, im Chase Center in San Francisco seine großen Würfe zu machen. Es ist derselbe Veranstaltungsort, an dem ein weiteres Genie seiner Generation, Steph Curry, seit langem der Starspieler der Golden State Warriors ist (passenderweise war Curry bei Alcaraz' Sieg im Finale der US Open am Spielfeldrand dabei).

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Alexander Zverev bleibt auf Platz drei der Weltrangliste, wurde aber in der dritten Runde der US Open von einem inspirierten Felix Auger-Aliassime geschlagen. Ein energiegeladenes Event wie der Laver Cup könnte für Zverev eine gute Möglichkeit sein, seinen Kampfgeist wieder zu entfachen.

Das war jedenfalls 2018 der Fall, als Zverev, der für das Team Europe gegen Kevin Anderson um den Laver Cup kämpfen wollte, etwas erhielt, wovon alle Tennisspieler träumen: eine aufmunternde Ansprache von Roger Federer. Federers Leidenschaft und Ratschläge trugen maßgeblich dazu bei, dass Zverev dieses Match gewann.

Zwei weitere Mitglieder des diesjährigen Kaders, Casper Ruud und Holger Rune, haben außer ihrer Niederlage in der zweiten Runde der diesjährigen US Open wenig gemeinsam.

Ruud ist ein Stammgast beim Laver Cup und spielt seit 2021 für Team Europe. Derzeit auf Platz zwölf der Weltrangliste, hat Ruud eine solide, meist zuverlässige Karriere aufgebaut, deren Höhepunkte drei Grand-Slam-Finals im Einzel und 13 ATP-Einzeltitel sind. Zuletzt gewann er das ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid.

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Alexander Zverev spielt beim Laver Cup 2025

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Im Gegensatz dazu war Rune sehr wechselhaft. Vor ein paar Jahren, als er in die Top 10 aufstieg, schien es naheliegend, dass Rune neben Alcaraz und Jannik Sinner zur Superelite gehören würde. Aber obwohl er mit Platz elf immer noch hoch in der Weltrangliste steht, waren Runes Ergebnisse sehr unbeständig.

Neben seinem frühen Ausscheiden in New York verlor Rune diesen Sommer auch in der ersten Runde von Wimbledon. Obwohl er vor zwei Jahren für das Team Europe nominiert wurde, konnte Rune aufgrund einer Verletzung nicht spielen. Vielleicht wird ein erfolgreiches Debüt 2025 seinen Kampfgeist wieder entfachen.

Weitere Neuzugänge im Team Europe sind Jakub Mensik und Flavio Cobolli. Der 20-jährige Mensik, der zu Beginn dieser Saison knapp unter den Top 50 rangierte, erlebte seinen entscheidenden Moment des Jahres im März, als er die Top-Ten-Spieler Jack Draper, Taylor Fritz und Novak Djokovic besiegte und den Titel beim ATP Masters 1000-Turnier in Miami holte. Mensik steht nun auf Platz 17 der Weltrangliste.

Auch für den 23-jährigen Cobolli war es ein Jahr großer Fortschritte. Er gewann in diesem Jahr zwei ATP-Tour-Einzeltitel, erreichte das Viertelfinale in Wimbledon und steht derzeit auf Platz 25 der Rangliste.

In einer erfreulichen Symmetrie kann der Laver Cup nun mit Kapitänen aus allen vier Grand-Slam-Nationen aufwarten: Noah aus Frankreich und Henman aus Großbritannien treten gegen ein Team World an, das vom Amerikaner Andre Agassi und dem Australier Patrick Rafter angeführt wird. Die Anwesenheit eines solchen Quartetts kann als weiteres spannendes Element der Handlung bezeichnet werden.