Naomi Osaka im Schleifchen-Dress bei den US Open 2024.

Noch nicht eine Woche ist bei den US Open 2024 gespielt. Aber wie bei jedem Grand Slam-Turnier gab es wieder eine Reihe von besonderen Vorkommnissen, Geständnissen, Abschieden und spektakulären Rekorden.

Die 5 besten Stories bei den US Open 2024 in Woche eins

1. Zeit Abschied zu nehmen – mit oder ohne Zeremonie

Gleich drei Profis spielten bei den US Open 2024 das letztes Grand Slam-Turnier ihrer Karriere.

US Open-Champion von 2020 Dominic Thiem verkündete bereits Mitte des Jahres, dass die Saison 2024 seine letzte im Profi-Geschehen sein wird. In der ersten Runde der US Open bestritt Thiem sein letztes Grand Slam-Match überhaupt gegen Ben Shelton. Im Anschluss verabschiedete er sich vom Publikum in New York.

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Auch Diego Schwartzman verabschiedete sich nach einer erfolgreich überstandenen Qualifikation in der ersten von den US Open. In Runde eins bekam er es in New York mit Gael Monfils zu tun, dem er in vier Sätzen unterlag. Genau wie Thiem wurde ihm eine Collage mit US Open-Erinnerungen überreicht.

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Danielle Collins hingegen war nicht zum Feiern zu Mute. Auch sie spielte in der ersten Runde ihr letztes Major. Als ihr eine Offizielle nach ihrer überraschenden Drei-Satz-Niederlage gegen Caroline Dolehide einen Strauß Blumen überreichen wollte, erklärte sie, dass sie auf eine Abschiedszeremonie keine Lust habe. „Ich bin nicht so gut darin, Momente zu haben, in denen es nur um mich geht. Ich würde so etwas lieber privat machen. Ich habe das Gefühl, dass ich genug Aufmerksamkeit für ein ganzes Leben bekommen habe”, sagte Collins später in der Pressekonferenz.

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2. Fashion-Week oder Tennisplatz?

Eigentlich war vor allem Serena Williams für außergewöhnliche Outfits auf dem Tennisplatz bekannt. Die US-Amerikanerin erschien in New York bereits im Jeans-Rock, im Diamant-besetzten Dress oder mit langer Schleppe auf dem Centre Court. Nachdem Williams ihre Tenniskarriere und damit ihre eigene Fashion Week bei den Grand Slam-Turnieren in New York beendete, schlüpfte nun Naomi Osaka in die Rolle der Fashion-Queen. Zu ihren beiden Matches trug die zweifache US Open-Siegerin zwei verschiedenfarbige Schleifchen-Outfits. Von Kopf bis Fuß war Osaka mit kleinen und großen Schleifchen-Accessoires ausgestattet.

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3. Das Problem mit der Hitze

Die US Open sind dafür bekannt, dass die Temperaturen sowie die Luftfeuchtigkeit ins Unermessliche steigen können. Auch in diesem Jahr hatten die Profis mit den harten Bedingungen in New York zu kämpfen. Tomas Martin Etcheverry musste sich während seiner Zweitrunden-Partie urplötzlich übergeben, Victoria Azarenka ließ sich sicherheitshalber die Blutwerte checken und Andrey Rublev sagte: “Es fühlt sich an, als hätte ich ein Baby im Bauch“, nachdem er den 35 Grad entsprechend wohl zu viel gegessen und getrunken hatte.

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Arthur Rinderknech hatte mit der Hitze bei US Open 2024 zu kämpfen.

Arthur Rinderknech hatte mit der Hitze bei US Open 2024 zu kämpfen.

Rublevs Zweitrunden-Gegner Arthur Rinderknech wusste ebenfalls nicht so recht mit den Bedingungen umzugehen. „Ich warte auf den Tag, an dem es kracht. Auf dem Platz sind wir alle Schrotthunde. Nicht ein Spieler lässt etwas liegen. Wir denken nicht nach, wir stürmen einfach los. Es ist 4000 Grad heiß und gefährlich. […] Daniil (Medvedev) hat einmal gesagt, dass eines Tages ein Kerl auf dem Platz sterben wird. Ich weiß nicht, ob er sterben wird, aber es wird etwas passieren.”

Auch interessant: Arthur Rinderknech über die Probleme mit der Hitze in New York – "Es ist gefährlich!"

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4. Das große Scheitern in den ersten Runden

Die wohl größte Sensation bei den US Open 2024 erreichte die Tenniswelt am Freitagmorgen, als sich Top-Favorit Carlos Alcaraz überraschend in der zweiten Runde aus dem Turnier verabschieden musste. Er war Botic van de Zandschulp deutlich in drei Sätzen unterlegen. Später gestand er: „Ich dachte, er würde mir mehr Punkte schenken, mehr freie Punkte. Er hat kaum Fehler gemacht, aber ich dachte, das würde er tun. Das war etwas verwirrend. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll.”

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**Auch interessant: Botic van de Zandschulp schlägt Alcaraz mit dem Selbstvertrauen aus der Tennis Channel Bundesliga**

Ebenfalls früh aus dem Turnier verabschieden mussten sich die gesetzten Spieler Hubert Hurkacz (Runde 2), Stefanos Tsitsipas (Runde 1), Holger Rune (Runde 1), Sebastian Korda (Runde 2), Ugo Humbert (Runde 2), Felix Auger-Aliassime (Runde 1), Sebastian Baez (Runde 2), Alejandro Tabilo (Runde 1), Karen Khachanov (Runde 1), Arthur Fils (Runde 2), Nicolas Jarry (Runde 1), Alexander Bublik (Runde 1), Francisco Cerundolo (Runde 2) und Matteo Arnaldi (Runde 1).

Damit waren vor Start der dritten Runde 15 der 32 gesetzten Spieler ausgeschieden.

US Open: Bessere Bilanz bei den Damen

Bei den Damen zeigte sich ein ähnliches Bild. Bereits vor Turnierstart zog Ons Jabeur ihre Teilnahme zurück. Mit dem verletzungsbedingten Rückzug der Weltranglisten-Vierten Elena Rybakina vor ihrem Zweitrunden-Match folgte dann eine weitere prominente Absage.

Vor Beginn der dritten Runde waren mit Rybakina, Barbora Krejcikova, Maria Sakkari und Jelena Ostapenko dann gleich vier der Top-Ten-gesetzten Spielerinnen nicht mehr dabei.

Weitere gesetzte Spielerinnen, die vor der dritten Runde ausgeschieden sind: Danielle Collins (Runde 1), Daria Kasatkina (Runde 2), Mirra Andreeva (Runde 2), Leylah Fernandez (Runde 1), Caroline Garcia (Runde 1), Katie Boulter (Runde 2) und Dayana Yastremska (Runde 1).

Die Bilanz der gesetzten Damen war also etwas besser als die der Herren: 21 der 32 gesetzten Spielerinnen sind in Runde drei noch immer im Rennen.

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Miese Quote für die Tennisprofis der DACH-Region

Abgesehen von Alexander Zverev und Jule Niemeier schaffte es kein deutscher, österreichischer oder Schweizer-Profi über die zweite Runde hinaus. Die Hamburgerin Eva Lys war bereits die einzige DACH-Spielerin, die die Qualifikation überstand. Maximilian Marterer rückte als Lucky Loser noch ins Hauptfeld nach. Aber sowohl Jan-Lennard Struff, Dominik Koepfer, Marterer und Lys als auch Julia Grabher, Vikorija Golubic, Tamara Korpatsch, Laura Siegemund, Daniel Altmaier, Dominic Stricker, Stan Wawrinka und Dominic Thiem verabschiedeten sich bereits in der ersten Runde.

Lediglich Tatjana Maria gelang der Sprung in die zweite Runde, wo sie es mit der Titelverteidigerin Coco Gauff zu tun bekam. Nach ihrer 4:6, 0:6-Niederlage gegen die US-Amerikanerin hielten nur noch Jule Niemeier und Alexander Zverev die deutsche Fahne hoch.

Niemeier überraschte in New York mit zwei guten Auftritten in Runde eins gegen die gesetzte Yastremska und in Runde zwei gegen die Japanerin Moyuka Uchijima. Gegen Olympia-Siegerin Qinwen Zheng war die Deutsche aber dann deutlich unterlegen. Trotzdem: Ein gutes Turnier für Niemeier, die nun bestimmt wieder reichlich Selbstbewusstsein getankt hat!

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5. Rekorde bei den US Open 2024

US Open 2024: Rekord-Zuschauerzahlen an den ersten Tagen

Auch bei den diesjährigen US Open wurden wieder eine handvoll Rekorde aufgestellt. Schon vor dem ersten Ballwechsel im Hauptfeld verzeichneten die Veranstalter des letzten Grand Slam-Turniers des Jahres Rekordzahlen. In der sogenannten Fan-Week, der Quali-Woche strömten 216.029 Tennisfans auf die Anlage in Flushing Meadows, eine Steigerung um 37 Prozent zum Vorjahr.

Eine weitere Rekordzahl schrieben die US Open am Montag, dem ersten Spieltag. Hier besuchten 74.641 Zuschauer die Anlage. Die Day-Session war die bestbesuchteste Session aller Zeiten mit 42.886 Tennisfans. Zur Night-Session erschienen dann nochmal 31.775 Zuschauer.

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Das längste Match der US Open-Geschichte

Einen weiteren Rekord brachen Daniel Evans und Karen Khachanov mit ihrer Erstrunden-Partie am Dienstag. Sie spielten einen Fünf-Satz-Krimi über fünf Stunden und 35 Minuten – Rekord!

Den Rekord hielten zuvor Stefan Edberg und Michael Chang mit ihrer Halbfinal-Partie 1992 über fünf Stunden und 25 Minuten.

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Dan Evans & Karen Khachanov spielten in der erste Runde das längste Match in der US Open-Geschichte.

Dan Evans & Karen Khachanov spielten in der erste Runde das längste Match in der US Open-Geschichte.

Die meisten Siege im Arthur Ashe Stadium

Wenn es um Rekorde geht, darf ein Spieler nicht fehlen: Novak Djokovic. Bislang stellte Djokovic bei den US Open 2024 gleich zwei neue Rekorde auf. Mit seinem Sieg über Laslo Djere in Runde zwei am Donnerstag, fuhr er seinen 79 Erfolg im Arthur Ashe Stadium ein. Damit ist er der Mann mit den meisten Siegen im größten Tennisstadion der Welt.

Seinen zweiten Rekord feierte er bereits mit seiner Auftaktpartie gegen den Qualifikanten Radu Albot. Dieser Erfolg bescherte ihn seinen 79. Sieg bei den US Open, womit er mit Roger Federer gleichzog. Mit seinem Zweitrunden-Sieg übertrumpfte er Federer dann zwei Tage später. Damit feierte Djokovic auch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Als erster Spieler überhaupt konnte der Serbe bei allen vier Grand Slam-Turnieren jeweils mindestens 90 Partien für sich entscheiden.

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