„Für mich war es damals so, dass ich eher ein Spieler war, der nicht wusste, ob er gut genug ist. Ich habe mich nicht richtig getraut, größere Turniere zu spielen“, erinnert sich der 34-Jährige. „Aber es war sehr wichtig, das Level bei den größeren Turnieren zu sehen, nach oben und mit guten Spielern zu trainieren.“ Daher Struffs Ratschlag: „Einfach mal machen!“ Dass man dabei nicht immer ausschließlich positive Erlebnisse hat, gehört dazu: „Man muss lernen selbstständig zu werden, Erfahrungen zu sammeln, auch wenn man mal richtig einen draufkriegt. Das ist schon extrem wichtig.“
Daher rät er der jungen Generation dazu, andere Spieler eingehend zu beobachten und aus diesen Beobachtungen zu lernen: „Einfach diese Spieler zu sehen, wie sie arbeiten, was sie machen, Meinungen anhören und einfach präsent sein und alles aufsaugen.“
Dass Struff selbst mittlerweile einer der Spieler ist, zu dem die Jüngeren aufschauen, freut ihn. Es scheint fast, als wäre es ihm ein großes Anliegen, seine Erfahrungen teilen zu dürfen.
Es hat sich alles ein bisschen verschoben. Früher habe ich zu anderen deutschen Spielern aufgeguckt und sie für ihre Intensität und wie sie spielen bewundert. Ich habe versucht, so viel wie möglich für mich rauszuziehen. Jetzt hoffe ich, dass ich auf der Ebene ein Vorbild und eine kleine Inspiration sein kann.
Mit dem 24-jährigen Squire trainiert Struff regelmäßig. Und auch mit Nachwuchshoffnung Engel, 17 Jahre alt, hat Struff unter anderem beim Ultimate Tennis Showdown in Frankfurt, die ein oder andere Trainingssession eingelegt. „Jeder geht seinen eigenen Weg, aber es kann schon manchmal helfen, ein bisschen Input zu haben. Es gibt so viele Dinge auf der Tour, die man vielleicht als junger Spieler nicht gewusst hat oder anders machen würde, wenn man sie eher weiß. Deshalb steht meine Tür immer offen, wenn sie etwas brauchen. Sie können mich immer gerne fragen“, bietet der zweifache Vater an.