Im Februar 2024 hat sich das deutsche Davis Cup Team für die Gruppenphase qualifiziert.

Nach einer erfolgreichen Vorrunde in Ungarn qualifizierte sich das deutsche Davis Cup-Team 2024 für die Gruppenspiele. Lange war unklar, welche Orte zu den vier Austragungsstätten 2024 zählen würden. Die Standorte Valencia, Bologna und Manchester standen schnell fest. Etwas überraschend fiel dann der Entschluss, dass eine weitere Gruppenphase in Zhuhai, China, stattfinden wird – und das, obwohl keine asiatische Mannschaft an den Davis Cup-Gruppenspielen teilnimmt.

Wie dem auch sei: Per Losverfahren wurde festgelegt, dass Deutschland gemeinsam mit den Teams aus den USA, Chile und der Slowakei auf dem asiatischen Kontinent ranmuss. Allerdings spielte die Terminierung nicht allen Verbänden in die Karten. So muss beispielsweise das amerikanische Team auf Top-Spieler wie Tommy Paul, Taylor Fritz und Frances Tiafoe verzichten.

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Davis Cup: Reisestrapazen für alle Spieler

Schon im Juli war klar, dass Alexander Zverev nicht bei den Gruppenspielen in Zhuhai (10. bis 15. September) dabei sein wird. Denn die Gruppenphase findet unmittelbar in der Woche nach dem US Open-Finale statt. Eine Woche später startet dann auch der Laver Cup in Berlin (20. bis 22. September). Für Zverev wären die Reisestrapazen von New York nach Zhuhai und gleich im Anschluss nach Berlin zu fliegen, vermutlich zu groß gewesen. Gerade wenn man bedenkt, dass bereits am 18. September der Asian Swing der ATP-Tour mit den 250er-Turnieren in Chengdu und Hangzhou beginnt.

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Dass unsere Topspieler kurzfristig ausfallen, schmerzt sehr.

Knapp zwei Wochen vor Start der Gruppenphase in Zhuhai folgten dann zwei weitere deutsche Absagen, die das deutsche Davis Cup-Team schwer treffen. Jan-Lennard Struff wird genau wie Dominik Koepfer in China fehlen. Beide waren bereits Ende Juli von Team-Kapitän Michael Kohlmann nominiert worden. Allerdings häuften sich bei Struff erneut Hüftbeschwerden, weshalb er unter anderem auch nicht zu seinem Zweitrunden-Match bei den Olympischen Spielen in Paris antreten konnte. Der 30-jährige Koepfer war bereits bei den US Open mit einem bandagierten Arm angetreten. Eine Sehnenverletzung am Schlagarm zwingt ihn nun zu einer circa fünfwöchigen Pause.

"Dass mit Jan-Lennard und Dominik unsere Top-Spieler kurzfristig ausfallen schmerzt sehr, weil beide nicht nur als Spieler, sondern auch als Persönlichkeiten wichtige Bestandteile dieser Mannschaft sind. Jetzt müssen wir diesen Ausfall mit mannschaftlicher Geschlossenheit kompensieren, was wir auch in der Vergangenheit schon oft geschafft haben" sagte Davis Cup-Teamchef Michael Kohlmann.

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Yannick Hanfmann rückt in Zhuhai für Jan-Lennard Struff nach.

Yannick Hanfmann rückt in Zhuhai für Jan-Lennard Struff nach.

Ich bin, trotz starker Gegner in Zhuhai, davon überzeugt, dass wir mit unserer Erfahrung und Qualität auch in dieser Konstellation bestehen können.

Bislang hatte Kohlmann neben Struff und Dominik Koepfer das Doppel aus Kevin Krawietz und Tim Pütz nominiert. Eine fünfte Nominierung sparte sich der Teamchef bis Ende August auf. Jetzt musste Kohlmann gleich drei Spieler nachnominieren. Maximilian Marterer und Yannick Hanfmann werden Struff und Koepfer in China ersetzen. "Yannick und Maximilian, die nachrücken, haben bereits bewiesen, dass sie im Davis Cup für Deutschland Punkte holen können. Daher bin ich, trotz starker Gegner in Zhuhai, davon überzeugt, dass wir mit unserer Erfahrung und Qualität auch in dieser Konstellation bestehen können“, meinte der Teamchef.

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Henri Squire gewann sein allererstes Match auf Tour-Ebene in der ersten Runde in Roland Garros 2024.

Henri Squire gewann sein allererstes Match auf Tour-Ebene in der ersten Runde in Roland Garros 2024.

Als fünfter Spieler rückt Henri Squire ins Team nach. Der 23-Jährige belegt aktuell Platz 178 der Weltrangliste. Im Mai sorgte Squire im Rahmen der French Open für Aufsehen, als er zum ersten Mal an einer Grand Slam-Qualifikation teilnahm und vier Matches in Folge gewann. Er spielte sich also über die Quali bis in Runde zwei in Roland Garros.

„Ich freue mich, dass Henri dabei ist und die Chance bekommt, sein Debüt für Deutschland zu feiern. Er hat in diesem Jahr insbesondere bei den French Open gezeigt, welches Potential er hat“, so Kohlmann.

Team Deutschland startet die Reise nach China bereits Anfang September, um noch eine Trainingstage vor Ort einzuschieben. Ab Dienstag, den 10. September können alle Tennisfans dann die Auftritte der deutschen Mannschaft live auf Tennis Channel mitverfolgen.

Weitere Infos rund um die Davis Cup-Gruppenspiele findet ihr hier.

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