Wer eigentlich ist.... Ignacio Buse

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Die Liste peruanischer Weltklassespieler im Tennis ist überschaubar. Neben dem in Peru geborenen Alejandro Olmedo, der später für die Vereinigten Staaten antrat und in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen wurde, prägten vor allem Jaime Yzaga, Luis Horna und Pablo Arraya das Bild des peruanischen Tennissports. Jeder von ihnen gewann mindestens einen ATP-Titel im Einzel – ein bedeutender Erfolg für den Andenstaat.

Nun macht sich eine neue Generation auf, in deren Fußstapfen zu treten. An ihrer Spitze: Ignacio Buse, 21 Jahre alt und geboren in Lima. Neben Juan Pablo Varillasist er derzeit einer von zwei Peruanern in den Top 250 der Weltrangliste – doch Buse gilt als die große Zukunftshoffnung seines Landes.

Der internationale Weg eines Talents

Buse durchlief die Junioren-Tour mit beeindruckender Konstanz: Teilnahmen an allen vier Grand-Slam-Turnieren und ein Platz unter den Top 10 der Junioren-Weltrangliste zeugen von seinem Potenzial. Im Oktober 2023 holte er im argentinischen Mendoza seinen ersten Titel auf der ITF World Tennis Tour – zwei weitere sollten folgen.

Im Dezember wagte der Südamerikaner schließlich den Schritt nach Europa und schloss sich der TEC Carles Ferrer Salat Academy in Barcelona an – eine Entscheidung mit Perspektive: „Man hat dort einfach die besseren Trainingsbedingungen“, erklärt Buse.

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Bad Rappenau statt Barcelona: Erster ATP-Challenger-Titel in Deutschland

Anfang Juni sorgte Buse beim Neckarcup 2.0 in Bad Rappenau für Schlagzeilen. Trotz anhaltender Regenfälle sicherte er sich in der Kleinstadt bei Heilbronn seinen ersten Titel auf der ATP Challenger Tour – der bisher größte Erfolg seiner Karriere.

„Ich war vor einigen Wochen in Österreich. Da hatten wir ähnliche Bedingungen. Die Bälle sind schwer, aber ich konnte mich gut daran gewöhnen“, erzählte er während des Turniers im Kraichgau. „Die Plätze sind zwar rutschig, aber in einem wirklich guten Zustand. Meistens waren sie schon eine halbe Stunde nach dem Regen wieder spielbereit.“

Peruaner mit deutschen Wurzeln

Der Spielstil der Nummer 153 der Welt passt nicht in das klassische Südamerika-Klischee. Buse agiert offensiv, spielt auch gerne auf schnellen Belägen und träumt von Titeln in Wimbledon oder bei den French Open. „Ich habe mich in vielen Aspekten verbessert“, sagt er selbstbewusst. Im Davis Cup vertritt er bereits die peruanischen Farben – für ihn eine große Ehre: „Diese Matches sind das Größte.“

Auch familiär ist Buse international geprägt: Sein Urgroßvater stammte aus Deutschland. „Ich kenne die genaue Familiengeschichte leider nicht, und ich habe auch keine Verwandtschaft mehr hier. Die sind alle in Peru“, erzählt er.

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Kochkunst und Karriereplanung

Neben dem Tennis findet Buse auch Zeit für ein Online-Businessstudium – allerdings mit Hindernissen. „Während der Turnierwochen ist es unmöglich zu lernen. In Trainingswochen klappt das besser“, sagt er mit einem Lächeln. Trotz der Mehrfachbelastung bleibt er dran.

Für Fußball interessiert sich Buse lediglich am Rande. „Ich verfolge die Resultate meines Vereins Universitario de Deportes in Lima, aber ich schaue kaum die Matches. Als mein Cousin noch Teil des Teams war, habe ich öfter die Partien angesehen. Seitdem ich allerdings in Spanien bin, verfolge ich mehr das Geschehen beim FC Barcelona.“

Privat schlägt sein Herz eher für gesunde Ernährung. Kein Wunder: Buse ist der Neffe des weltbekannten Starkochs Gastón Acurio – kulinarisches Talent scheint in der Familie zu liegen. Sein letztes Gericht? „Gebackener Lachs mit etwas Pasta“, sagt er. Klingt einfach, aber das ist ja bekanntlich oft das Beste.

Der Traum vom großen Finale

Die Ziele auf dem Court sind klar gesteckt: „Natürlich soll das nicht das Ende sein. Ich arbeite hart daran, weiter nach oben zu kommen.“ Das große Ziel? Vielleicht einmal das Finale eines Grand-Slam-Turniers zu erreichen. Buse weiß, dass es bis dahin ein weiter Weg ist. Doch der junge Mann aus Lima bringt alles mit, um ihn zu gehen.