Ein echter Showman: Gael Monfils beim UTS Grand Final 2023 in London.

Acht internationale Tennisprofis sind beim zweiten Ultimate Tennis Showdown des Jahres 2024 in New York angetreten. Gespielt wurde im Forest Hills Stadium mit Platz für bis zu 13.000 Zuschauern. Erfinder und Leiter der Show-Veranstaltung ist Patrick Mouratoglou, der unter anderem jahrelang Serena Williams als Coach betreute. Er lud zum Unterhaltungs-Turnier des Jahres Tennisprofis wie Casper Ruud, Stefanos Tsitsipas, Andrey Rublev oder Gael Monfils nach New York ein. Mit dabei waren auch Alex de Minaur, Denis Shapovalov, Alexander Bublik und Nick Kyrgios, der sein Comeback nach fast 1,5 Jahren feierte.

Ultimate Tennis Showdown: Kurz und knackig

Gestartet wurde der erste Spieltag am Donnerstag, den 22. August, mit Warm-Up-Minispielen. Zwar kämpften die acht Profis teilweise gegeneinander, dennoch mussten sich aber auch zu kleinen Teams zusammenschließen. Weiter ging es mit den Viertelfinals, die Oslo-Finalist Alex de Minaur gegen Denis Shapovalov eröffnete. Um zeitliche Grenzen zu setzen, wird beim UTS in einem abgewandelten Format, also auf Zeit, gespielt. Das bedeutet: Jeder Satz dauert nicht länger als acht Minuten, es sei denn, es muss ein Entscheidungspunkt bei Gleichstand ausgetragen werden. Innerhalb dieser acht Minuten müssen die Profis so viele Punkte wie möglich erzielen, um nach acht Minuten den Satz zu gewinnen. Hinzukommt, dass sie lediglich einen Aufschlagversuch haben.

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„Kurz und knackig“ schien also das Konzept von Mouratoglou zu lauten. Über acht Minuten ohne Pause powerten sich die Spieler also auf dem Court aus, bis sie schließlich zur Bank gehen und eine kurze Verschnaufpause nehmen durften. Ganz so entspannt war es allerdings nicht, denn in jeder Pause wartet auf die Profis ein Interview. Sie tragen also Kopfhörer und ein Mikrofon und stellen sich den Fragen des Interviewers.

„Ich bekomme kaum Luft, deshalb kann ich nicht reden“, erklärte Stefanos Tsitsipas, in der Pause seines Viertelfinal-Matches gegen Alexander Bublik lachend und schwer atmend. Apropos Lachen: Das ist nämlich eines der Ziele der Veranstaltung. Ein lockeres Format zu schaffen, indem sowohl die Spieler als auch die Zuschauer einiges zu lachen haben.

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Nach über einem Jahr: Kyrgios feiert Comeback in New York

Eine perfekte Bühne also auch für Nick Kyrgios, der es liebt, die Zuschauer mit spektakulären Schlägen und frechen Kommentaren zu unterhalten. Für Kyrgios war der Ultimate Tennis Showdown die Rückkehr auf die Tennisbühne. Denn der Australier spielte vor über einem Jahr, 2023 in Stuttgart, sein letztes Match auf der ATP-Tour. Verletzungsbedingt pausierte der 29-Jährige in den vergangenen Monaten und feierte in New York schließlich sein Comeback.

Ich wusste nicht, ob ich jemals wieder Tennis spielen würde. Es gab ernsthafte Gespräche darüber, nie wieder spielen zu können.

Kyrgios traf in seinem ersten Match beim UTS auf den Norweger Casper Ruud und zeigte gleich wieder, was in ihm steckt. Alle drei Sätze über acht Minuten gegen den Top-Ten-Spieler entschied er für sich. „Ich habe nicht erwartet, so gut zu spielen“, sagte er nach seinem Viertelfinal-Sieg. „Hier rauszukommen und immer noch auf diesem Level zu spielen, ist toll. Was für ein Comeback“, freute er sich.

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„Natürlich ist das sehr emotional, es waren elf harte Monate“, gestand der Australier im On-Court-Interview. „Ich wusste nicht, ob ich jemals wieder Tennis spielen würde mit dem Zustand meines Handgelenks. Es gab ernsthafte Gespräche darüber, dass ich nie wieder spielen könnte.“ Dennoch kam der Sieg über Ruud für den 29-Jährigen nicht ganz überraschend: „Ich habe wirklich jeden Tag zu Hause ernsthaft daran gearbeitet“, gesteht er. „Casper ist einer der besten Spieler der Welt. Also ist es ein guter Test für mein Handgelenk.“

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Trotz Einzug ins Halbfinale: Kyrgios musste passen

Mehr als ein Match bestritt Kyrgios allerdings nicht. Zwar spielte er sich mit dem Sieg über Ruud ins Halbfinale, konnte dort aber am Freitag nicht mehr antreten. „Leider werdet ihr mich heute in dem Match gegen Monfils nicht sehen“, sagte Kyrgios via Instagram. „Mein Handgelenk fühlte sich heute sehr steif an, weshalb ich nicht riskieren möchte, in meiner Reha Rückschritte zu machen. Es dauert aber nicht mehr lange, bis ihr mich wieder auf dem Platz sehen werdet.“

Stefanos Tsitsipas, der im Viertelfinale eine Niederlage gegen Alexander Bublik hinnehmen musste, ersetzte den Australier schließlich im Halbfinale. In der Nebenrunde, die zwischen allen Spielern ausgetragen wurde, die im Viertelfinale verloren hatten, rückte der Franzose Ugo Humbert nach.

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Am Freitag, dem zweiten Spieltag, wurden also sowohl die Nebenrunde als auch die Halbfinals sowie das Endspiel ausgetragen. Ins Finale spielten sich die beiden Entertainment-Spieler Gael Monfils und Alexander Bublik. Sie spielten sowohl um 15 Punkte für das UTS Ranking (nicht gültig für die offizielle Weltrangliste) als auch um über 300.000 US Dollar Preisgeld.

Nachdem Bublik alias “The Bublik Enemy” den ersten Satz gewonnen hatte, drehte Monfils alias “La Monf” noch einmal auf. Er holte sich Satz Nummer zwei sowie Satz Nummer drei. Wie viel Motivation und Fokus dann aber doch in einem solchen Show-Turnier steckt, zeigte Bublik, als er beim Stand von 12 zu 15 eine Vorhand hinter die Grundlinie setzte und somit Monfils einen Satzball bescherte. Wütend zertrümmerte er einen Schläger. Was des einen Leid war, war des anderen Freude. Denn über den zerstörten Schläger freute sich ein kleiner Junge im Publikum.

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Hier in New York zu gewinnen, ist fantastisch. Die Zuschauer waren unglaublich!

Obwohl Bublik im dann im vierten Durchgang mit 13:10 führte, gab Monfils nicht auf und schaffte den Ausgleich zum 14:14. Mit einem Aufschlag-Fehler besiegelte Bublik schließlich den Sieg des Franzosen beim UTS 2024 in New York.

“Hier in den USA, in New York, zu gewinnen, ist fantastisch. Die Zuschauer waren unglaublich”, freute sich Monfils über seinen ersten UTS-Sieg. “Ich habe gutes Tennis gezeigt und fühle mich jetzt bereit für die US Open nächste Woche”, sagte er.

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Mit seinem Turniersieg in New York qualifizierte sich Monfils gleichzeitig für das “UTS Grand Final” am Ende des Jahres in London. “Schon im letzten Jahr war London super cool. Deshalb freue ich mich, dort wieder anzutreten.”

Neben Monfils sind für das Grand Final bereits Oslo-Sieger Andrey Rublev sowie Alexander Bublik mit einer Halbfinal-Teilnahme in Oslo und dem Finale in New York qualifiziert.

Bevor es aber nach London geht, findet vom 17. bis 20. Oktober 2024 ein weiteres UTS-Turnier in Frankfurt statt. Hier haben bislang Nick Kyrgios, Ben Shelton, Gael Monfils, Alex de Minaur, Jan-Lennard Struff, Lorenzo Musetti, Frances Tiafoe sowie Dominic Thiem zugesagt. Kurzfristige Änderungen sind allerdings vorbehalten.

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Die Ergebnisse vom UTS in New York in der Übersicht:

Viertelfinale

  • De Demon (Alex de Minaur) vs. Shapo (Denis Shapovalov) 17:16, 19:13, 19:13
  • The ice man (Casper Ruud) vs. King Kyrgios (Nick Kyrgios) 8:17, 9:21, 11:15
  • El Greco (Stefanos Tsitsipas) vs. The bublik enemy (Alexander Bublik) 12:20, 17:11, 17:18, 21:10, 3:5
  • Rublo (Andrey Rublev) vs. La Monf (Gael Monfils) 12:19, 10:15, 14:18

Final Four

Semi-Finals

  • Tsitsipas vs. Monfils 12:17, 18:15, 14:16, 18:15, 0:2
  • De Minaur vs. Bublik 12:19, 16:13, 14:16, 11:18

Finale

  • Monfils vs. Bublik 10:20, 17:12, 17:14, 15:14

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