Francesco Passaro

Mit 24 verkörpert Francesco Passaro die neue Generation im italienischen Tennis, die in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Mit harter Arbeit, einem Spielstil, der auf Power und Aggressivität setzt, und einer tiefen Verbundenheit zu seinen Wurzeln in Perugia, bahnt sich Passaro seinen eigenen Weg – sowohl auf der ATP Challenger Tour als auch darüber hinaus.

Der Mann aus Perugia griff mit sechs Jahren zum ersten Mal zum Tennisschläger. Bereits mit zehn begann er die Zusammenarbeit mit Roberto Tarpani – seinem langjährigen Coach, der ihn bis heute begleitet. „Er ist wie ein zweiter Vater für mich“, sagt Passaro. „Es ist etwas ganz Besonderes, meine Ziele mit jemandem zu verfolgen, der mich beim Aufwachsen unterstützt hat.“

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Francesco Passaro: Der Schritt auf die große Bühne

Aktuell rangiert Passaro auf Platz 141 der Weltrangliste, stand Anfang des Jahres aber bereits unter den Top 100 – ein bedeutender Meilenstein, der vor allem durch drei Challenger-Titel auf heimischem Boden in Triest 2022, Turin und Genua 2024 möglich wurde. Sein Spiel ist kraftvoll und zunehmend vielseitig: „Ich habe einen starken Aufschlag und eine harte Vorhand“, erklärt er.

Ich versuche, aggressiver zu spielen und ans Netz zu gehen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Im heutigen Tennis ist es entscheidend, im Platz zu stehen und die Initiative zu übernehmen.

Doch der Weg nach oben ist nicht ohne Hürden. Besonders auf Challenger-Ebene sind es oft unbekannte, hungrige Gegner, gegen die man bestehen muss – und das bringt zusätzlichen Druck mit sich. „Es ist nicht immer einfach. Man muss fokussiert bleiben und sein bestes Tennis spielen“, erklärt Passaro. Gleichzeitig liebt er große Herausforderungen – etwa beim ATP Masters 1000 in Rom, wo er im Mai die ehemalige Nummer 14 der Welt, Grigor Dimitrov, besiegen konnte: „Manchmal wächst man mit der Herausforderung“, kommentierte er seinen Sieg.

Eine weitere große Erfahrung war sein Debüt im Hauptfeld eines Grand Slams bei den French Open, wo er sich denm Niederländer Jesper de Jong in harten fünf Sätzen geschlagen geben musste . „Es war körperlich und mental sehr anstrengend, aber diese Erfahrung wird mir in der Zukunft helfen.“

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Zwischen Neckarcup und Heimturnier

In der vergangenen Woche spielte Passaro beim Neckarcup 2.0 in Bad Rappenau. Nach Siegen über den deutschen Qualifikanten Florian Broska und den Norweger Viktor Durasovic erreichte er das Viertelfinale, wo er dem späteren Turniersieger Ignacio Buse unterlag. „Ich bin zum ersten Mal hier, aber alle haben mir gesagt, dass es ein tolles Turnier ist – und das stimmt. Die Organisation ist fantastisch und die Leute hier geben dir das Gefühl, zu Hause zu sein“, fand Passaro lobende Worte während seines Aufenthalts in Deutschland aus.

Direkt im Anschluss ging es für ihn zu einem ganz besonderen Turnier: den Internazionali di Tennis Città di Perugia | G.I.Ma. Tennis Cup – seinem Heimturnier. „Das bedeutet mir sehr viel“, sagt Passaro. „Vor meiner Familie und meinen Freunden zu spielen… Mein Traum ist es, dieses Turnier eines Tages zu gewinnen.“ Sowohl im letzten Jahr (Niederlage gegen Daniel Altmaier) als auch in diesem Jahr ( gegen Andrea Pellegrino) platzte dieser Traum jedoch im Viertelfinale.

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Finale mit bitterem Beigeschmack

Auch abseits des Courts bleibt Passaro bodenständig, aber ein leidenschaftlicher Inter-Mailand-Fan. Die bittere 5-0 Champions-League-Finalniederlage gegen Paris St. Germain verfolgte er im Hotelzimmer von Bad Rappenau. „Es war hart anzusehen, aber ich bin stolz, Inter-Fan zu sein. Vielleicht sogar noch mehr, wenn wir verlieren als wenn wir gewinnen“, sagt er mit einem Lächeln.

Unter seinen Kollegen in der italienischen Tennis-Szene wird er liebevoll „Il Facu“ genannt – in Anlehnung an das Warzenschwein der afrikanischen Savanne. Ein Spitzname, der seine kämpferische, unerschrockene Art auf dem Platz perfekt widerspiegelt: stark, entschlossen und bereit, sich die Hände schmutzig zu machen.

Eines ist klar: Francesco Passaro ist nicht einfach nur ein weiterer italienischer Name auf der Auslosungsliste – er ist ein Spieler mit Herz, Hunger und einer klaren Mission.