Auger-Aliassime, Denis Shapovalov

Freundlich, zuvorkommend, aufgeschlossen und bodenständig – das sind die Begriffe, die Felix Auger-Aliassime und Denis Shapovalov gleichermaßen beschreiben. Ob in ihrem Umgang mit Fans, mit den Mitarbeitern der Turniere oder mit Pressevertretern – die beiden Kanadier strahlen ein gesundes Selbstbewusstsein gepaart mit einer einnehmenden Herzlichkeit aus. Allen Fragen begegnen sie interessiert, ihre Antworten sind weise gewählt und gleichzeitig absolut authentisch.

Als Tennis Channel DE die beiden einzeln in Halle im Rahmen der Terra Wortmann Open 2025 traf, teilten sie vorneweg ihre Begeisterung für die deutschen Turniere. Sowohl Auger Aliassime als auch Shapovalov hatten bereits vor dem 500er-Turnier in Westfalen auch bei den BOSS OPEN in Stuttgart aufgeschlagen.

„Hier in Halle war ich erst einmal zuvor, aber dadurch, dass man so nah an den Plätzen ist, ist es sehr entspannt“, sagte Shapovalov. „Ich denke, das deutsche Turniere sehr gut organisiert sind und das gibt uns ein gutes Gefühl während des Turniers. Ich genieße es sehr, in Deutschland zu spielen.“

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Auger-Aliassime über deutsche Fans: "Sie lieben Tennis"

Ähnlich drückte sich auch der 24-jährige Auger-Aliassime aus: „Ich liebe die deutschen Turniere. Zu Beginn des Jahres habe ich in München gespielt, dann in Hamburg, in Stuttgart und jetzt in Halle. Das hier ist wirklich ein tolles Turnier, an das ich einige gute Erinnerungen habe.“

Was das Turnier in Halle vor allem auszeichnet, ist die ländliche Lage und selbstverständlich das Spieler-Hotel, das gleich neben dem Stadion liegt. „Halle ist eine nette kleine Stadt. Am Morgen versuchen wir immer, einen Kaffee holen zu gehen, aber wirklich viel kann man hier nicht machen. Also trainiere ich viel und verbringe eine entspannte Zeit mit meinem Team“, berichtete Shapo, wie er gerne genannt wird.

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Was Auger-Aliassime besonders aufgefallen ist, sind die deutschen Fans: „Sie lieben Tennis. Es fühlt sich an, als hätte das Land ein großes Interesse am Tennissport. Sie hatten einige große Champions in der Vergangenheit und einige Top-Spieler heute, wie beispielsweise Alexander Zverev“, analysierte er. „Diese Nation verfolgt Tennis. Wo auch immer ich in Deutschland spiele, die Leute kommen, um beim Training zuzuschauen und die Spieler zu sehen.“

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Auger-Aliassime stand 2022 bereits unter den Top Ten und feierte sieben Titel auf ATP-Level. Selbstverständlich ist er weltweit kein Unbekannter, der auch die Tennisfans in Deutschland anzieht – ganz egal, ob er Einzel oder Doppel spielt. „Ich spiele hier auch Doppel“, erzählte er gegenüber Tennis Channel DE. „Der Court war voll. Und es ist einfach nett, wenn dein Name durchgesagt wird und auch die Kinder kommen, um dich spielen zu sehen. Das ist vermutlich das Schönste daran, in Deutschland zu spielen.“

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Doch vielmehr als ihre sehr ähnlichen Einstellungen, Denkweisen und Charaktereigenschaften verbinden Auger-Aliassime und Shapovalov auch ihre Karrierewege. „Wir haben zusammengespielt, seit wir beide einen Schläger in der Hand halten konnten. Wir kennen uns also sehr gut“, lachte Shapovalov.

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Shapovalov über Auger-Aliassime: "Die Chemie stimmt einfach!"

Es ist also wenig überraschend, dass sie in Halle erneut im Doppel zusammen auf dem Court stehen. Sowohl beim Davis Cup als auch bei zahlreichen anderen Turnieren traten sie gemeinsam an – ein Titel blieb aber noch aus.

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„Es macht wirklich Spaß mit einem guten Freund im Doppel anzutreten“, sagte Auger-Aliassime. „Manchmal spielen wir monatelang nicht zusammen, aber sobald es wieder losgeht, fühlt es sich sehr natürlich an.“

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Auger-Aliassime and Shapovalov have shared the court frequently since childhood – they have played against each other many times, but also together.

Auger-Aliassime and Shapovalov have shared the court frequently since childhood – they have played against each other many times, but also together.

Aber was macht die Kanadier zu einem guten Team? „Ich weiß, was ich von seinen Instinkten erwarten kann“, erklärte Auger-Aliassime. „Genauso weiß er umgekehrt, was er von meinen erwarten kann.“

„Ich würde uns als sehr energiegeladen und kraftvoll beschreiben“, ergänze Shapovalov.

Wir kennen uns so gut und die Chemie zwischen uns stimmt auch.

Genau diese Chemie stellten die Kanadier nun auch in Halle unter Beweis als sie erst Jan-Lennard Struff und Max Schönhaus und in der nächsten Runde das an drei gesetzte Duo Evan King und Christian Harrison bezwangen.

„Es ist total einfach auf dem Platz zu stehen, wenn Felix bei 9:8 returniert“, grinste Shapovalov nachdem sie den Tiebreak gegen Evans/Harrison gewonnen hatten. „Für mich ist das kein Problem, ich kann einfach nach Hause gehen.“

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Auger-Aliassime/Shapovalov: ‘It's about having fun!’

Das Duo fügte an:

Wir kennen uns beide so gut, haben eine gute Zeit auf dem Court und einfach Spaß.

Als Junioren hatten sie gemeinsam den Wimbledon-Titel im Doppel gewonnen, dennoch ist es nicht ihr Hauptziel, auch im Doppel eine Trophäe zu gewinnen – auch wenn es natürlich ein schönes Plus wäre. „Uns geht es mehr um uns selbst, zusammen auf dem Platz zu stehen und Spaß zu haben – auch wenn es ein schönes Ergebnis wäre. Wir werden im Einzel und Doppel unser Bestes geben und versuchen, so viele Siege wie möglich einzufahren.“

Es ist also nicht nur das herzliche Auftreten des Duos, das die Tennisfans in ihren Bann zieht, sondern auch die spezielle Verbindung, die sie miteinander teilen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie in ihrer Heimat Kanada spielen, in den USA, Australien oder eben in Deutschland – es macht einfach Spaß, sie zu beobachten.