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Die Schweiz hat im Tennis bereits große Geschichte geschrieben – Namen wie Roger Federer, Stan Wawrinka oder Martina Hingis sind weltweit bekannt. Doch auch der Blick in die Zukunft gibt Anlass zur Hoffnung, insbesondere im Herrentennis. Neben bereits etablierten Talenten wie Dominic Stricker, Leandro Riedi und Jerome Kym drängt auch ein weiterer junger Spieler in den Fokus: Kilian Feldbausch.

Talent aus der Westschweiz

Der 19-jährige Genfer gilt als eines der vielversprechendsten Talente seines Landes. Im November 2023 feierte er in Boca Raton seinen ersten Titel auf der ITF World Tennis Tour und machte damit einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zum Profi.

„Ich habe zuvor den Südamerika-Swing gespielt und bin gegen einige gute Spieler angetreten. Ich kam mit einem guten Rhythmus nach Florida. Das Turnier schließlich als Sieger zu beenden war natürlich klasse“, beschreibt Feldbausch seinen Premierenerfolg auf dem Pro Circuit.

Feldbausch ist kein klassischer Powertyp auf dem Platz, sondern beschreibt sich selbst als Spieler mit taktischer Finesse: „Ich bin ein solider Spieler, kein John Isner mit einem harten Aufschlag. Ich versuche auf dem Platz immer eine Lösung zu finden.“

Sein Ziel: Den oft schwierigen Übergang vom Junioren- ins Herrentennis möglichst schnell zu meistern. Im November 2023 zog er beim eó Hotels Maspalomas Challenger auf Gran Canaria in sein erstes Finale auf der ATP Challenger Tour ein. Dabei weiß er um die Anforderungen auf diesem Level: „Die Challenger-Tour ist eine große Herausforderung für mich. Das mag ich aber. Du musst körperlich und mental stark sein.“

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Wer ist eigentlich... Kilian Feldbausch 

Verletzungspech und Comeback

Die Karriere des jungen Schweizers verlief allerdings bisher nicht nur geradlinig. Zwei Fußbrüche warfen ihn im Frühjahr 2023 zurück. Zuvor hatte er sich mit starken Ergebnissen im Juniorenbereich empfohlen: Halbfinale bei den Australian Open, Viertelfinals in Wimbledon und bei den US Open, dazu kletterte bis auf Rang fünf der Junioren-Weltrangliste.

„Das war eine harte Zeit. Ich habe bei meiner Rückkehr fast jedes Match verloren. Danach konnte ich allerdings wieder an Selbstvertrauen gewinnen“, erzählte Feldbausch im Rahmen des Challenger Events auf den Kanarischen Inseln.

Im April vergangenen Jahres unterzog sich der Teenager dann allerdings einer präventiven Operation an der Hüfte. Im September kehrte er schließlich auf die Tour zurück, gewann im Winter im türkischen Antalya seinen zweiten Titel auf der ITF World Tennis Tour, und möchte in dieser Saison nun endlich verletzungsfrei durchstarten.

Feldbausch belegt aktuell Position 473 in der ATP-Weltrangliste und muss somit des Öfteren den schweren Gang durch die Qualifikation antreten. Bei den Challenger Events in Santiago de Chile und Menorca qualifizierte er sich aber jeweils für das Hauptfeld.

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Tennis in den Genen

Kilian Feldbausch entstammt einer echten Tennisfamilie: Sein Großvater Franz Feldbausch spielte 1956 für Deutschland im Davis Cup, Vater Michael Feldbausch erreichte Rang 706 der Weltrangliste. Seine Mutter Cathy Caverzasio, die heute auch als seine Trainerin fungiert, war selbst Profi und stand 1990 auf Platz 34 der WTA-Rangliste.

„Meine beiden Eltern coachen mich. Auch mein Onkel ist ab und an meiner Seite, wenn meine Mutter daheim arbeiten muss. Es hilft mir ungemein, mit meiner Familie unterwegs zu sein“, erklärt Feldbausch.

Nach den Rückschlägen der vergangenen Zeit zeigt sich Feldbausch nun kämpferisch und gleichzeitig ambitioniert: „Ich habe zum Ende der Saison 2023 richtig gut gespielt und möchte mich natürlich weiter verbessern.“

Mit einem starken familiären Rückhalt, soliden spielerischen Grundlagen und neuem Selbstvertrauen dürfte Kilian Feldbausch in naher Zukunft ein fester Bestandteil der ATP Challenger Tour werden – und vielleicht bald auch auf der großen Bühne von sich reden machen.