Anna Bondar gewinnt die ECE Ladies Hamburg Open 2024.

Noch vor wenigen Monaten stand das WTA-Turnier in Hamburg unter keinem guten Stern. Erst kollidierte das Damen-Turnier mit dem Herren-Event im Juli, weshalb es in den Hamburger Stadtpark verlegt werden musste. Dort kam es dann knapp zehn Wochen vor dem eigentlichen Turnierstart zu Komplikationen mit parallel stattfindenden Konzerten. Die Konsequenz: Das Damen-Event musste abgesagt und die Lizenz für das 250er-Event nach Iasi vergeben werden. Aber Turnierdirektorin Sandra Reichel und ihr Team konnten doch noch ein Happy End verkünden. Denn sie erhielten für die erste August-Woche eine Lizenz für ein WTA-125-Turnier. Dieses wurde dann wie gewohnt am Hamburger Rothenbaum ausgetragen.

Wir haben erneut ein klares Zeichen für den Frauensport gesetzt und gezeigt, dass wir alle gemeinsam Damentennis in Hamburg etablieren wollen.

“Es war unheimlich wichtig, dass wir in diesem Jahr doch noch ein Damenturnier am Rothenbaum ausrichten konnten. Dies ist nicht nur ein Signal der Verlässlichkeit an die Spielerinnen und unsere treuen Fans, sondern auch ein Vertrauensbeweis für unsere Partner”, erklärte Reichel ihre Entscheidung.

Am Ende kamen im Laufe der Turnierwoche knapp 8.000 Fans auf die Tennisanlage in der Hallerstraße in Hamburg. “Wir haben erneut ein klares Zeichen für den Frauensport gesetzt und gezeigt, dass wir alle gemeinsam Damentennis in Hamburg etablieren wollen. In dieser Woche haben wir gerade den Spielerinnen aus der Region und dem eigenen Nachwuchs eine große Bühne bereitet”, so die Turnierdirektorin.

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Tamara Korpatsch reiste von den Olympischen Spielen in Paris in ihre Heimat Hamburg.

Tamara Korpatsch reiste von den Olympischen Spielen in Paris in ihre Heimat Hamburg.

Was sie meint: Ingesamt waren zehn deutsche Spielerinnen im Hauptfeld der ECE Ladies Hamburg Open am Start, zwei weitere deutsche Profis gingen in der Qualifikation an den Start. Aber auch internantional war das 125er-Turnier gut besucht. Mit Mayar Sherif, Arantxa Rus, Tamara Korpatsch und Anna Bondar war das Hauptfeld mit vier etablierten Spielerinnen der WTA-Tour gespickt.

Zwei deutsche Viertelfinalistinnen in Hamburg

Korpatsch zählte genau wie Eva Lys zu den Lokalmatadorinnen, die ein großes Interesse bei den Tennisfans wecken sollten. Korpatsch war noch eine Woche vor Turnierstart bei den Olympischen Spielen in Paris im Einzel und im Doppel dabei. Lys, genau wie Korpatsch Hamburgerin, stand kurz vor dem Einzug in die Top 100. Beide erreichten in Hamburg in diesem Jahr das Viertelfinale. Korpatsch scheiterte in der Runde der letzten acht knapp in drei Sätzen an der Hamburg-Siegerin von 2021 Elena Gabriela-Ruse. Lys musste ihre Viertelfinal-Partie gegen die spätere Siegerin Anna Bondar verletzungsbedingt nach dem ersten Satz aufgeben.

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Bitteres Ende: Eva Lys musste im Viertelfinale von Hamburg verletzungsbedingt aufgeben.

Bitteres Ende: Eva Lys musste im Viertelfinale von Hamburg verletzungsbedingt aufgeben.

Anna Bondar: Zweiter WTA-Titel und zurück in den Top 100

Schließlich kämpften am Samstag Anna Bondar, zu diesem Zeitpunkt Nummer 106 im WTA-Ranking, und Aranxta Rus, 103 der Damen-Weltrangliste, vor knapp 2.000 Tennisfans um den Titel in Hamburg. Nach knapp einer Stunde und 40 Minuten Spielzeit setzte sich die Ungarin Bondar dann mit 6:4, 6:2 gegen die Niederländerin durch. Für Bondar war es nach ihrem 125er-Erfolg 2021 in Buenos Aires der zweite WTA-Titel. Mit ihrem Triumph am Rothenbaum zählt die 27-Jährige seit Montag wieder zu den Top 100 der Weltrangliste. „Ich war zum ersten Mal bei diesem Turnier am Start und ich habe mich von Anfang an sehr willkommen gefühlt. Ich bin sehr glücklich, dass ich hier meinen zweiten WTA-Titel gewinnen konnte. Es war ein hartes Match und auch eine anstrengende Woche. Danke an alle Fans, die uns so sehr angefeuert haben”, sagte Bondar nach ihrem Sieg. Bondar zieht allerdings nicht nur mit 125 Weltranglisten-Punkten auf der Damen-Tour weiter, sie erhielt auch knapp 13.000 Euro Preisgeld.

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Ella Seidel und Noma Noha Akugue kämpften sich in Hamburg 2024 ins Doppel-Halbfinale.

Ella Seidel und Noma Noha Akugue kämpften sich in Hamburg 2024 ins Doppel-Halbfinale.

Doch damit nicht genug. Denn Bondar war auch gemeinsam mit der Belgierin Kimberly Zimmermann im Doppel am Start. Hier traten auch die beiden deutschen Nachwuchshoffnungen Noma Noha Akugue (Vorjahresfinalistin am Rothenbaum) und Ella Seidel per Wildcard an. Mit einem engen Drei-Satz-Sieg über das an Position zwei gesetzte Duo Angelica Moratelli und Sabrina Santamaria zogen die beiden Hamburgerinnen ind Halbfinale der ECE Ladies Hamburg Open ein. Hier mussten sie sich schließlich Arantxa Rus und Nina Stojanevic geschlagen geben.

Doppeltes Endspiel für beide Finalistinnen

So erreichte Rus genau wie im Einzel auch im Doppel das Endspiel. Gleiches galt auch für Anna Bondar. Das bedeutete: Nach ihrem absolvierten Einzel-Finale standen beide Finalistinnen gleich im Anschluss nochmal im Doppel-Finale auf dem Platz. Mit einem 5:7, 6:3, 11:9-Triumph krönte sich Bondar am Ende mit Zimmermann zur doppelten Rothenbaum-Siegerin.

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Sowohl Anna Bondar (rechts) als auch Arantxa Rus (2. v. l.) erreichten im Einzel und Doppel das Finale.

Sowohl Anna Bondar (rechts) als auch Arantxa Rus (2. v. l.) erreichten im Einzel und Doppel das Finale.

Im nächsten Jahr alles wieder in gewohnter Manier

Für einen Großteil der Spielerinnen in Hamburg geht es nun auf der WTA-Tour in den USA weiter. Hier stehen nämlich das Masters-Turnier in Cincinnati sowie die US Open Ende August vor der Tür. Turnierdirektorin Reichel hingegen fokussiert sich bereits auf die nächste Ausgabe des Damenturniers im kommenden Jahr. “Unser Einsatz hat sich wirklich gelohnt. Ich glaube, dass wir auch als Team noch enger zusammengewachsen sind“, sagte sie. „Ich freue mich schon jetzt darauf, dass wir uns im kommenden Sommer alle wieder sehen, dann spielen wir vom 13. bis 20. Juli 2025 wieder unser WTA-250er-Turnier.“