Advertising

Noch keine drei Monate ist es her, dass Dominic Thiem bei den Erste Bank Open in Wien seine professionelle Tenniskarriere beendet hat. Wie angekündigt hat er dem Tennissport allerdings nicht den Rücken gekehrt, sondern bringt sich nun mit seiner Akademie vor allem in die Nachwuchsarbeit ein. Dabei verliert er das aktuelle Profi-Geschehen natürlich nicht aus dem Blick – ganz im Gegenteil.

So richtig zur Ruhe kommen konnte der Österreicher bislang allerdings nur an den Weihnachtsfeiertagen, die er seit langem mal wieder in Österreich verbrachte. „Die letzten zwei Wochen waren ein bisschen ruhiger, auch sehr, sehr angenehm. Es war was Besonderes. Ein besinnliches Weihnachtsfest in Österreich, anstatt irgendwo anders rund um den Globus“, erzählte er gegenüber Tennis Channel DE beim Internationalen DTB-Tenniskongress in München.

Ende Oktober feierte Thiem noch einmal seine Karriere und fokussierte sich im Anschluss auf seine künftigen Projekte. „Die Woche in Wien war wirklich schön, nochmal einen Abschied zu feiern, auch mit vielen Legenden aus dem Tennis und aus anderen Sportarten. Es war schön, dass alle da waren“, erinnert er sich zurück.

Advertising

„Ich habe noch eine intensive private Partynacht gehabt am Wochenende drauf. Das war wichtig, um damit abzuschließen“, erzählt er. „Danach habe ich echt viel gemacht. Ich habe versucht, dass ich so beschäftigt wie möglich bleibe, dass mir nicht langweilig wird. Bis kurz vor Weihnachten ist mir das gut gelungen.“

Das neue Leben von Dominic Thiem: Weihnachten zu Hause & ein entspannter Start ins Jahr 2025

Noch vor genau einem Jahr befand sich Thiem Anfang Januar in Melbourne, um bei den Australian Open anzutreten. Nach der Off-Season im Dezember standen die ersten Vorbereitungsturniere vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Down Under an. Heute, nach über zehn Teilnahmen bei dem „Happy Slam“, wie er gerne genannt wird, sieht Thiems Alltag Anfang Januar doch anders aus.

„Erstmal bin ich dieses Jahr froh, dass ich nicht zu Vorbereitung fliegen muss. Es ist schon cool, den Start des Jahres mal anders zu erleben und das versuche ich jetzt zu genießen.“

Advertising

Stattdessen fokussiert sich der 31-Jährige nun auf seine neuen Aufgaben. Eine davon heißt „Thiem Energy“, ein Projekt, bei dem sich der ehemalige US-Open-Sieger für saubere Energie einsetzt. Hier geht es nun darum, die Firma aufzubauen, bekannter zu machen und die nächsten Schritte einzuladen.

Doch mit einer eigenen Akademie, in der er vor allem den Nachwuchs unterstützen und ausbilden möchte, bleibt er dem Tennis weiterhin verbunden. „Unser bester Junior ist jetzt in Australien bei den Junior Australian Open. Das ist schon eine sehr coole Sache, jemanden von der Akademie dort zu haben“, berichtet er. Sein Ziel mit der Nachwuchsarbeit: „den Spielern zu helfen, dass hoffentlich bald mehr bei den großen Junioren-Turnieren spielen und sie irgendwann auf die echte Tour kommen.“

Ein letztes Mal standen die zwei Kumpels Dominic Thiem und Alexander Zverev in Wien gemeinsam auf dem Tennisplatz.

Ein letztes Mal standen die zwei Kumpels Dominic Thiem und Alexander Zverev in Wien gemeinsam auf dem Tennisplatz.

Advertising

Dominic Thiem: „Novak Djokovic darf man nie abschreiben!“

Genau deshalb verliert Thiem auch das aktuelle Tour-Geschehen nicht aus dem Auge. Die Australian Open 2025 wird er aller Voraussicht mitverfolgen. Seine Prognose für die großen Turniere in diesem Jahr? „Relativ einfach, aber unspektakulär“, meint der Österreicher. „Ich sehe Sinner, Zverev und Alcaraz ganz weit oben bzw. das sind für mich immer die drei Top-Favoriten.“

Doch die Konkurrenz schläft nicht, deshalb blickt Thiem neugierig auf die Auftritte von zwei weiteren Spielern: „Was sehr interessant sein wird, ist Novak Djokovic, weil er doch weniger gespielt hat im letzten Jahr. Aber ihn darf man nie abschreiben. Ich glaube, dass er bei den Grand-Slam-Turnieren speziell sehr schwer zu schlagen sein wird.“

Sein zweiter Geheimtipp: „Dann gibt es natürlich noch Taylor Fritz, der letztes Jahr unglaublich gespielt hat, der sicher auch ein gutes Jahr haben wird. Die üblichen Verdächtigen kommen danach.“

Zwölfmal begegneten sich Novak Djokovic und Dominic Thiem auf der ATP-Tour. 7:5-Siege fuhr Djokovic ein. Zuletzt war aber Thiem bei den ATP Finals 2020 erfolgreich gegen den Serben.

Zwölfmal begegneten sich Novak Djokovic und Dominic Thiem auf der ATP-Tour. 7:5-Siege fuhr Djokovic ein. Zuletzt war aber Thiem bei den ATP Finals 2020 erfolgreich gegen den Serben.

Advertising

Auf diese Nachwuchsspieler ist Dominic Thiem gespannt

Was bei Thiems Analyse nicht fehlen darf: die junge Generation. „Ich bin sehr gespannt, was die Jungen machen werden. Fonseca hat gerade die Next Gen Finals gewonnen, dann einen Challenger-Titel geholt. Auch auf Justin Engel bin ich richtig gespannt, ich habe mit ihm eine Trainingswoche gehabt, das war echt beeindruckend. Das hat sich unglaublich entwickelt, jetzt auch mit Kohli (Anm. d. Red. Engels neuem Coach seit Herbst 2024). Eine mega interessante Kombination“, meint Thiem.

„Dann finde ich Joel Schwärzler aus Österreich richtig interessant. Ich freue mich schon aufs Jahr und drücke allen Spielern die Daumen.“

Advertising

Über den Internationalen DTB-Tenniskongress

Neben Dominic Thiem waren auch weitere Tennisgrößen wie Emilio Sanchez oder Patrick Kühnen als Referenten beim Internationalen DTB-Tenniskongress vor Ort. Im Infinity Hotel & Conference Resort in München konnten sich knapp 1.000 Coaches, Vereinsfunktionäre und Tennisinteressierte nicht nur Vorträge anhören, sondern auch ausgiebig über die Zukunft der Sportart diskutieren. Themen auf der Agenda waren beispielsweise Tennis-Drills und neue Wege im Athletiktraining, Ideen für den Tennisverein der Zukunft, Padel-Trainingsformen oder eben die einhändige Rückhand, die selbstverständlich von Thiem persönlich erklärt wurde. Zudem widmete sich der Ex-Profi dem Thema "Zielorientiertes Handeln auf dem Tennisplatz", worüber er knapp 45 Minuten referierte.

Der nächste Internationale DTB-Tenniskongress findet in zwei Jahren vom 8. bis 10. Januar 2027 statt.