Dominic Thiem beendet seine Grand Slam-Karriere bei den US Open mit einer Erstrunden-Niederlage gegen Ben Shelton.

Es war der Ort seines größten Karriereerfolgs: das Arthur Ashe Stadium in New York. Vier Jahre ist es her, dass Dominic Thiem genau an dieser Stelle sein erstes und einziges Grand Slam-Turnier gewann. Gegen Alexander Zverev kämpfte er sich 2020 nach einem 0:2-Satzrückstand zu einem 2:6, 4:6, 6:3, 6:3, 7:6-Sieg und seiner ersten Grand Slam-Trophäe. Das Manko: Die US Open 2020 waren ein Corona-Turnier, was bedeutet, dass keine Zuschauer im Stadion sein durften.

Kurz nach seinem größten Karriereerfolg häuften sich die Verletzungsprobleme bei dem Österreicher. Immer wieder musste er eine Pause einlegen, sich irgendwann einer Operation am Handgelenk unterziehen. Von den Einschränkungen, die er beim Spielen verspürte, erholte er sich nicht mehr. Deshalb entschloss der heute 30-Jährige sich dazu, mit der Saison 2024 seine Karriere zu beenden.

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Für die US Open 2024 erhielt Thiem vom Veranstalter eine Wildcard. Denn zu den besten 100 Spielern der Weltrangliste zählt er Stand heute nicht mehr. Aber die Auslosung meinte es nicht gut mit dem Rechtshänder. Noch im vergangenen Jahr war Thiem in der zweiten Runde der US Open gegen Ben Shelton ausgeschieden. Er erkrankte während des Turniers an einem Magen-Darm-Infekt, der ihn letztlich zur Aufgabe zwang.

Missglückte Revanche für Dominic Thiem gegen Ben Shelton

Ein Jahr später sollte er die Revanche gegen den US-Amerikaner Shelton bekommen, diesmal gleich in Runde eins. Shelton, 21 Jahre alt, zählt zu den besten 20 Tennisspielern der Welt. Er ist bekannt für seinen wuchtigen Aufschlag sowie seine brachiale Vorhand. Genau diese zwei Waffen machten Thiem auch am Montag, dem 26. August 2024, das Spiel im Arthur Ashe Stadium in Flushing Meadows schwer.

Noch im ersten Satz konnte er bis zum Stand von 4:4 auf gutem Niveau mithalten. Dann aber übernahm Shelton die Überhand und dominierte die Sätze zu einem klaren 6:4, 6:2, 6:2-Sieg. Dass Thiem lange nicht mehr an seine Form von 2020 anknüpfen konnte, zeigte sich dann auch auf dem Centre Court bei den US Open. Es war ein bitteres Ende in seinem 111. Grand Slam-Match.

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Einerseits war es ein toller Moment für mich. Andererseits war es aber auch sehr traurig.

Zum Abschied erntete Thiem nicht nur den Applaus des Publikums, auch Shelton zeigte ihm seine Anerkennung und forderte die Tennisfans auf, Thiem zu würdigen. Am Ende wurde er nochmal auf den Platz gebeten, um ein paar letzte Worte auf der größten aller Grand Slam-Bühnen zu sagen.

„Vielen Dank für eure Unterstützung in den ganzen Jahren“, wendete sich Thiem an das Publikum. „Zehn Jahre sind vergangen, seit ich hier das erste Mal gespielt habe. Das ist natürlich ein besonderer Moment für mich, weil ich genau hier auf diesem Platz meinen größten Karriereerfolg gefeiert habe. Es war ein komplett anderes Turnier 2020, unter merkwürdigen und wirklich anderen Bedingungen. Leider hatte ich diesen Erfolg ohne einen von euch Zuschauern“, sagte er. „Einerseits war das ein toller Moment für mich, andererseits war es aber auch sehr traurig.“

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„Viele Kinder träumen davon. Es gibt so viel, auf das du stolz sein kannst!“

„Ich bin unglaublich froh, dass ich die Chance bekommen habe, meine letzten US Open zu spielen, mein letztes Match hier auf diesem Court zu spielen und dass ich Zeit mit euch allen verbringen durfte“, fügte der Österreicher an. „Es ist toll, die Zeit mit euch nachzuholen, die wir vor vier Jahren nicht gemeinsam erleben durften.“

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Zum Abschied erhielt er dann vom Verband noch eine Foto-Collage mit besonderen Momenten bei den US Open. Auch Shelton widmete seinem Erstrunden-Gegner noch ein paar warme Worte: „Ich möchte Dominic und seinem Team zu seiner großartigen Grand-Slam-Karriere gratulieren. Vier Endspiele, ein Titel, das sind Erfolge von denen viele Kinder zu Hause, wenn sie auf dem Sofa sitzen, träumen. Ich habe es geliebt, Domis Gesicht zu sehen. Er hat immer gelacht. Es tut mir leid, dass das der Weg war, wie es geendet hat. Aber herzlichen Glückwunsch für alles. Es gibt so viel, auf das du stolz sein kannst.“