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Seit 1968 sind die US Open in New York ein öffentliches Tennisturnier, das nicht ausschließlich nationalen Spielern vorbehalten ist. Zwar schrieben in der Vergangenheit fast überwiegend Amerikaner bei den US Open Geschichte, dennoch gibt es auch den ein oder anderen Champion aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darunter ist sogar ein US Open-Rekordhalter.

DACH-Siegerinnen bei den US Open

Steffi Graf – 5 US Open-Siege, drei Final-Niederlagen

Die erste Spielerin aus der DACH-Region, die jemals bei den US Open erfolgreich war, ist niemand geringeres als Steffi Graf. Bevor Graf 1988 ihren ersten US Open-Titel gewann, musste sie über drei Jahre hinweg eine Niederlage gegen die US-Amerikanerin Martina Navratilova hinnehmen: 1985 & 1986 im Halbfinale, 1987 im Endspiel. Im Jahr 1988 scheiterte Navratilova dann aber im Viertelfinale und der Weg für Graf zum ersten Grand Slam-Titel war freigeräumt. Im Endspiel bezwang die Deutsche Gabriela Sabatatini mit 6:3, 3:6, 6:1. Es sollte aber nicht der einzige US Open-Titel der „Gräfin“ bleiben. 1989, 1993, 1995 und 1996 folgten vier weitere Trophäen. Zudem stand Graf auch zwei weitere Male im Endspiel: 1990 und 1994.

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Steffi Graf war in ihrer Karriere fünfmal bei den US Open erfolgreich.

Steffi Graf war in ihrer Karriere fünfmal bei den US Open erfolgreich.

Grafs Auftritte bei den US Open im Überblick

Jahr

Runde

Gegnerin

Ergebnis

1984

1

Sylvia Hanika

4:6, 2:6

1985

Halbfinale

Martina Navratilova

2:6, 3:6

1986

Halbfinale

Martina Navratilova

1:6, 7:6, 6:7

1987

Finale

Martina Navratilova

6:7, 1:6

1988

Sieg

Gabriela Sabatini

6:3, 3:6, 6:1

1989

Sieg

Martina Navratilova

3:6, 7:5, 6:1

1990

Finale

Gabriela Sabatini

2:6, 6:7

1991

Halbfinale

Martina Navratilova

6:7, 7:6, 4:6

1992

Viertelfinale

Arantxa Sanchez Vicario

6:7, 3:6

1993

Sieg

Helena Sukova

2:6, 6:7

1994

Finale

Aranxta Sanchez Vicario

6:1, 6:7, 4:6

1995

Sieg

Monica Seles

7:6, 0:6, 6:3

1996

Sieg

Monica Seles

7:5, 6:4

1997

-

-

-

1998

Achtelfinale

Patty Schnyder

3:6, 4:6

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Nach Steffi Graf folgten in der Tennisgeschichte bislang nur zwei weitere Spielerinne aus der Schweiz bzw. Deutschland, die sich bei den US Open erfolgreich zum Titel spielen konnten.

Martina Hingis – ein US Open-Sieg, zwei Final-Niederlagen

Eine von ihnen ist die Schweizerin Martina Hingis. 1997 gewann sie bei den US Open ihren dritten von fünf Grand Slam-Titeln. Im Endspiel setzte sich Hingis mit 6:0, 6:4 gegen die US-Amerikanerin Venus Williams durch. Auch in den beiden Folgejahren kämpfte Hingis sich ins Endspiel der US Open. 1998 verlor sie allerdings in der letzten Runde gegen Lindsay Davenport, 1999 gegen Serena Williams, jeweils in zwei Sätzen.

1997 besiegte Martina Hingis die US-Amerikanerin Venus Williams im Finale der US Open in zwei Sätzen.

1997 besiegte Martina Hingis die US-Amerikanerin Venus Williams im Finale der US Open in zwei Sätzen.

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Angelique Kerber – ein US Open-Titel

Siebzehn Jahre dauerte es dann, bis erneut eine DACH-Spielerin das Endspiel bei den US Open erreichte. Mit einem Sieg über Karolina Pliskova krönte sich Angelique Kerber 2016 zur US Open-Siegerin. Kerber ist allerdings die bislang letzte Spielerin aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, die bei den US Open im Einzel erfolgreich war.

Mit insgesamt fünf US Open-Titeln schredderte Steffi Graf knapp an einem Rekord-Sieg bei den US Open vorbei. Mit jeweils sechs Siegen zählen nämlich Chris Evert und Serena Williams zu den US Open-Rekordhalterinnen. Im Ländervergleich der Open Era liegt Deutschland aber auf Platz zwei mit insgesamt sechs US Open-Titeln, hinter den USA mit 26-Titeln.

Angelique Kerber holte 2016 den Titel bei den US Open.

Angelique Kerber holte 2016 den Titel bei den US Open.

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Wer wird die nächste DACH-Siegerin bei den US Open?

Eine ernsthafte Prognose darüber zu treffen, welche Spielerin aus der DACH-Region bei den US Open oder einem anderen Grand Slam-Turnier erfolgreich sein könnte, fällt nach aktuellem Stand gar nicht so leicht. Denn keine Profi-Spielerin aus diesen drei Ländern steht aktuell unter den Top 50 der Weltrangliste. Man müsste also auf einen echten Überraschungslauf von beispielsweise Tatjana Maria, Jule Niemeier oder Eva Lys hoffen.

Die 🇩🇪🇦🇹🇨🇭-Sieger bei den US Open

Boris Becker – ein US Open-Titel

Nach Steffi Graf 1988 gewann 1989 auch Boris Becker seinen ersten Titel bei den US Open. Er besiegte im Endspiel Ivan Lendl mit 7:6, 1:6, 6:3 und 7:6. Für Becker war es die erste und einzige Final-Teilnahme bei den US Open in New York. Bei den Australian Open (zwei Titel) sowie in Wimbledon (drei Titel) war Becker deutlich erfolgreicher.

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1989 besiegte Boris Becker Ivan Lendl im Finale der US Open.

1989 besiegte Boris Becker Ivan Lendl im Finale der US Open. 

Genau fünf Jahre später kämpfte sich dann ein anderer deutscher Profi ins Endspiel von New York: Michael Stich. Dort traf er 1994 auf den US-Amerikaner Andre Agassi. „Auf Hartplatz war Andre für mich immer höchst unangenehm zu spielen“, sagt Stich noch heute. Dementsprechend musste Stich auch damals eine 1:6, 6:7, 5:7-Niederlage gegen Agassi einstecken. Ein weiteres Mal kam Stich nicht ins US Open-Finale.

Roger Federer – 5 US Open-Titel, zwei Finals

Knapp zehn Jahre nachdem Stich das US Open-Finale erreichte, gelang dann einem weiteren DACH-Spieler der Einzug ins Viertelfinale: Roger Federer. Der Schweizer holte 2004 mit einem 6:0, 7:6, 6:0-Sieg über Lleyton Hewitt im Finale seinen vierten Grand Slam-Titel überhaupt. Doch genau wie in Wimbledon entwickelte sich bei den US Open eine ganze Federer-Ära. Denn von 2004 bis 2009 fand kein Endspiel in New York ohne den Schweizer statt. 2009 musste er erstmals die Trophäe im Finale abtreten. Mit insgesamt fünf US Open-Siegen gilt Federer neben Jimmy Connors zum Rekordhalter der Open Era bei den US Open.

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Rekord-Champion: Genau wie Jimmy Connors konnte Roger Federer fünfmal bei den US Open triumphieren.

Rekord-Champion: Genau wie Jimmy Connors konnte Roger Federer fünfmal bei den US Open triumphieren. 

Federers Finalteilnahmen bei den US Open im Überblick

Jahr

Sieg/Finale

Gegner

Ergebnis

2004

Sieg

Lleyton Hewitt

6:0, 7:6, 6:0

2005

Sieg

Andre Agassi

6:3, 2:6, 7:6, 6:1

2006

Sieg

Andy Roddick

6:2, 4:6, 7:5, 6:1

2007

Sieg

Novak Djokovic

7:6, 7:6, 6:4

2008

Sieg

Andy Murray

6:2, 7:5, 6:2

2009

Finale

Juan Martin del Potro

6:3, 6:7, 6:4, 6:7, 2:6

2015

Finale

Novak Djokovic

4:6, 7:5, 4:6, 4:6

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Stan Wawrinka – 1 Titel

Nach Roger Federer war es dann erneut ein Schweizer Tennisprofi, der einen Titel bei den US Open gewinnen konnte: Stan Wawrinka. Nachdem Wawrinka 2014 bei den Australian Open und 2015 bei den French Open erfolgreich war, folgte mit einem 6:7, 6:4, 7:5, 6:3-Sieg über Novak Djokovic Wawrinkas dritter und bislang letzter Grand Slam-Titel. Auf seinem Weg zum US Open-Titel bezwang Wawrinka außerdem Fernando Verdasco in Runde eins, Daniel Evans in Runde drei, Juan Martin del Potro im Viertelfinale sowie Kei Nishikori in der Runde der letzten vier.

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Dominic Thiem – 1 Titel

Dominic Thiem wurde dann im Jahr 2020, als wegen der Corona-Pandemie keine Zuschauer bei den US Open vor Ort sein durften, der erste österreichische US Open-Sieger. Thiem bezwang im Finale nach einem 0:2-Satzrückstand den deutschen Top-Spieler Alexander Zverev in fünf Sätzen. Zuvor stand Thiem bereits dreimal in einem Grand Slam-Endspiel, zweimal in Paris, einmal in Melbourne.

Dominic Thiem setzte sich im US Open-Finale 2020 gegen Alexander Zverev in fünf Sätzen durch.

Dominic Thiem setzte sich im US Open-Finale 2020 gegen Alexander Zverev in fünf Sätzen durch.

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Wer könnte der nächste Sieger aus der DACH-Region bei den US Open werden?

Die besten Chancen einen Grand Slam-Titel als DACH-Spieler zu gewinnen hat aktuell Alexander Zverev. Als Top-4-Spieler sowie als Finalist bei den US Open 2020 und den French Open 2024 kommt er aktuell am nächsten an einen Major-Sieg ran.