German highlights

Nach acht WTA- und ATP-Turnieren ist der deutsche Tennis-Sommer mit den MSC Hamburg Ladies Open in Hamburg zu Ende gegangen. Auf den deutschen Sand- und Rasenplätzen stellten die besten Tennisprofis der Welt ihr Können unter Beweis und schrieben dabei ihre ganz eigenen Geschichten. Tennis Channel DE blickt zurück auf die besten Geschichten aus den deutschen Tenniswochen – mit dabei: die amtierende Nummer eins der Damen, die deutschen Nachwuchsstars und ein Padel-Duell, das ganz neue Kräfte freigesetzt hat.

Advertising

Dedura-Palomero ist bereits für seine leidenschaftlichen Jubelrufe auf dem Platz bekannt.

Dedura-Palomero ist bereits für seine leidenschaftlichen Jubelrufe auf dem Platz bekannt. 

1. Ein Jubel, der für Diskussionsstoff sorgt – aber ein Sieg, der historisch ist

Diego Dedura-Palomero war der junge Mann, der den deutschen Tennissommer in großen Tönen einleitete. Auch wenn es einige kritische Stimmen gab – der 17-Jährige gewann bei den BMW Open 2025 in München sein erstes Match auf ATP-Ebene überhaupt. Gegen Denis Shapovalov, einen ehemaligen Top-20-Spieler lag der Berliner Jung‘ bereits mit 7:6, 3:0 vorne, ehe der Kanadier verletzungsbedingt aufgab.

Die Freude von Dedura über seinen ersten ATP-Hauptfeld-Erfolg? – Die war alles andere als dezent oder zurückhaltend. Denn gepaart mit Jubelschreien zeichnete er ein Kreuz in den Sand, bevor er sich auf den Boden legte. Ein Siegesjubel, der in den Sozialen Medien für reichlich Diskussionsstoff sorgte. Dedura selbst begründete diese Art des Jubels mit seinem religiösen Hintergrund. „Ich bin ziemlich religiös. Ich glaube an Gott und ich glaube, er hat mir heute geholfen zu gewinnen.“

Auch wenn viele Tennisfans diese Begründung ebenso fragwürdig und unangemessen empfanden, war der Erfolg des 17-Jährigen an diesem Tag historisch. Denn mit 17 Jahren war Dedura der erste Spieler des Jahrgangs 2008, der ein Match auf der ATP-Tour gewann. Eine Story, die auch wir so schnell nicht vergessen werden!

Advertising

Geschichtsschreiber! Diego Dedura-Palomero triumphiert in München

2. WTA Stuttgart: Ein Interview, in dem alles passierte

Aryna Sabalenka ist die geborene Entertainerin – das stellt die dreifache Grand-Slam-Siegerin auch gerne auf ihrem Instagram- bzw. TikTok-Account zur Schau. Immer wieder motiviert sie ihre Coaches oder Tour-Kolleginnen mit ihr vor der Kamera zu tanzen.

Beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart betrat sie den Tennis Channel DE-Interview-Raum in bester Laune. Gleich zu Beginn freute sie sich über die Mini-Mikrofone und präsentierte sie ihrem Fitnesscoach Andrej: „Die brauchen wir unbedingt fürs Training!“. Dazu fixierte sie die Aufnahmegeräte an ihrem T-Shirt und führte gleich den ersten Härtetest durch: „Die halten super, die möchte ich haben“, lachte sie.

Genauso humorvoll antwortete Sabalenka dann auch im Interview. Nachdem sie das Turnier in Miami gewonnen hatte, feierte sie einen Sieg mit einem Margarita. Was war also ihr Go-To-Getränk in Deutschland? „Ich bitte dich, das heißt Marg-ARYNA“, betonte sie schmunzelnd. Dann erklärte sie: „Hier in Deutschland muss es dann wohl Bier sein.“

Doch damit nicht genug! Als Tennis Channel DE der dreimaligen Stuttgart-Finalistin die letzte Frage stellen wollte, ging plötzlich das Licht aus. „Oh no, oh no“, schrie sie lachend. „Es wird romantisch!“ Der Grund: In der Porsche Arena stand das nächste Match an und für die Lichtershow musste alles im Umfeld abgedunkelt sein. Ob Licht oder nicht, als sich das Gespräch dem Ende näherte, sagte Sabalenka fast schon enttäuscht: „Schade, ich wäre gerne länger geblieben. Es hat wirklich Spaß gemacht.“

Advertising

Einen weiteren Spaß erlaubte sich die 27-Jährige auch, nachdem sie den Porsche Tennis Grand Prix mal wieder nicht gewonnen hatte (Ostapenko triumphierte im Finale). Denn frustriert erzählte Sabalenka wenige Tage später: „Ich habe mir jetzt meinen eigenen Porsche bestellt!“ – Vielleicht ist der Druck dann im nächsten Jahr etwas geringer. Was aber feststeht: Der Spaß wird der Gleiche sein.

Advertising

Losgelöst: Nach einer längeren Durststrecke siegte Zverev in München. Auf dem Weg zum Sieg gelangen ihm 14 Winner. Dabei machte er nur sieben unerzwungene Fehler.

Losgelöst: Nach einer längeren Durststrecke siegte Zverev in München. Auf dem Weg zum Sieg gelangen ihm 14 Winner. Dabei machte er nur sieben unerzwungene Fehler.

3. ATP München: Ein angemessenes Geburtstagsgeschenk

Noch im Januar stand Alexander Zverev im Finale der Australian Open – seine Premiere in Melbourne. Doch nach der Niederlage gegen Jannik Sinner erlebte ein paar toughe Monate. Anders als in den Vorjahren entschied sich die deutsche Nummer eins dazu, den Südamerika-Swing vor dem Sunshine-Double zu spielen. Doch auf eine frühe Niederlage folgte die nächste – der Favoritenrolle, die er mit Sinners Dopingsperre eingenommen hatte – konnte er nicht gerecht werden.

Doch bei den BMW Open 2025 in München meldete sich der dreifache Grand-Slam-Finalist in beeindruckender Manier zurück. Im Viertelfinale gegen Tallon Griekspoor strauchelte er kurzzeitig – doch wie sich später herausstellte, war das die Kehrtwende, die er brauchte, um den Glauben an sich selbst wieder zu finden. Vor allem, nachdem er gegen Griekspoor in Indian Wells noch in der ersten Runde ausgeschieden war.

Gegen das Kraftpaket Ben Shelton machte Zverev dann am Finalsonntag kurzen Prozess und beschenkte sich selbst an seinem 28. Geburtstag mit der dritten BMW Open-Trophäe sowie gleichzeitig dem dritten Siegerauto – das ihm niemand geringeres als sein guter Freund Dominic Thiem auf dem Centre-Court überreichte.

Ein Blick zurück in den April: Geburtstagskind Zverev macht Titel-Hattrick perfekt

Advertising

MATCHBALL: Geburtstagskind Alexander Zverev schlägt Ben Shelton & holt sich den Titel in München

4. Justin Engel: Der junge Mann für die große Bühne

Im Oktober 2024 gewann er sein erstes Match auf ATP-Ebene mit nur 17 Jahren. Er wurde hoch gelobt, gar als der neue Boris Becker oder Alexander Zverev bezeichnet. Er galt als die große Nachwuchshoffnung im deutschen Herrentennis. Die Rede ist von Justin Engel. „Er hat das Talent und die Schläge sind da“, sagte der elf Jahre ältere Zverev beim ATP-500-Turnier über ihn. Aber er erinnerte auch daran, dass die „Ergebnisse fehlen“ würden. Dabei blickte Zverev auf seine eigene Karriere zurück: „Über mich hat man angefangen zu reden, als ich hier in Hamburg im Halbfinale gespielt habe. Nicht davor, als ich in der zweiten oder dritten Runde bei Challengern stand“, so der 28-Jährige. „Wenn er diesen Schritt auch macht, dann wird nicht nur in Deutschland, sondern weltweit über ihn gesprochen.“

Auf diese Ansage ließ Engel Taten folgen. Denn nur wenige Tage später bezwang er seinen ehemaligen Babysitter und Trainingspartner Jan-Lennard Struff auf dem Centre-Court am Rothenbaum in zwei Sätzen.

Advertising

Dann folgte seine nächste Erfolgsgeschichte bei den BOSS OPEN in Stuttgart – seinem ersten Turnier auf Rasen überhaupt. Dort erhielt er eine Wildcard, bezwang James Duckworth und den an Position sieben gesetzten US-Amerikaner Alex Michelsen, um in sein erstes ATP-Viertelfinale einzuziehen.

Jetzt lesen: Justin Engel rekordverdächtig im Viertelfinale von Stuttgart: „Noch motivierender!“

Dort unterlag er zwar Felix Auger-Aliassime knapp in zwei Sätzen, doch der Kanadier hatte größten Respekt vor dem deutschen Talent: „Er hat eine Menge Qualitäten. Es war seine erste Woche auf Rasen. Wenn er so weitermacht, wird er ein Problem für uns sein – beziehungsweise ist er das jetzt schon.“

Und obwohl Justin Engel auf den kleineren Plätzen wie auf der Challenger-Tour einige frühe Niederlagen einstecken musste, bewies er, dass er vor allem für die große Bühne wie geschaffen ist. Mittlerweile steht er kurz vor dem Einzug in die Top 200 und könnte damit Chancen haben, in der Qualifikation der US Open dabei zu sein.

Mehr erfahren: Schafft Justin Engel den Sprung in die US Open-Quali?

Advertising

Justin Engel nach Stuttgart: “Ich kann es kaum erwarten, nächstes Jahr hier wieder zu spielen"

5. BOSS OPEN: Die wohl ungewöhnlichste Trainingswoche überhaupt – mit Alexander Zverev

Auch wenn Alexander Zverev für das ATP-Turnier in Stuttgart gemeldet war, wäre es ihm lieber gewesen, er hätte dort absagen können. So hat er es zumindest in den vergangenen Jahren gemacht, wenn er mal wieder im Halbfinale oder Finale von Roland Garros stand und der Zeitplan sonst zu eng geworden wäre. Diesmal scheiterte Zverev allerdings bereits im Viertelfinale an Novak Djokovic. Nach einer kurzen Erholungspause auf Mallorca kam der 28-Jährige dann aber tatsächlich nach Stuttgart – nachdem er in den vergangenen zwei Jahren passen musste.

Doch für Zverev sollten die BOSS OPEN keine gewöhnliche Turnierwoche werden. Vielmehr lag der Fokus auf dem Training. „Ich trainiere diese Woche durch, auch wenn ich Matches spiele“, sagte er. „Ich nehme das hier als harte physische Woche.“ Also stand er sowohl vor als auch nach seinen Matches auf dem Trainingsplatz oder absolvierte Fitnesseinheiten im Gym. Wie sich später herausstellte: Mit Erfolg! Denn zum ersten Mal spielte sich Alexander Zverev ins Endspiel am Stuttgarter Weißenhof – sogar ohne Satzverlust.

Advertising

Dort unterlag er dann seinem Angstgegner Taylor Fritz in zwei Sätzen, blickte aber mit einem Augenzwinkern auf die Woche und in Richtung seines Gegners. „Ich habe echt genug von dir“, lachte er gen Fritz, gegen den er die letzten fünf Begegnungen verloren hatte. „Ich will dich die nächsten zwei, drei Jahre nicht mehr sehen. Bitte komm nicht mehr nach Deutschland“, lachte er.

Seine Trainings- und Turniertage in Stuttgart resümierte Zverev schließlich als „super Woche“. Weiter sagte er: „Eine super Woche. Ich habe alles aus der Woche herausgeholt, was ich haben wollte.“

Advertising

Zverev trotz Finalniederlage zufrieden mit Woche in Stuttgart

6. Überraschungswoche in Berlin

Auf den ersten Blick startete das WTA-Turnier in Berlin nicht gerade vielversprechend. Immerhin verabschiedeten sich Topspielerinnen wie Coco Gauff, Jessica Pegula oder Jasmine Paolini gleich nach ihrer ersten Partie. Auch die Lokalmatadorin Eva Lys schied bereits in der ersten Runde aus.

Doch die Berlin Tennis Open schrieben schließlich ihre ganz eigene Erfolgsgeschichte. Denn am Ende waren es Aryna Sabalenka, Liudmila Samsonova, Xinyu Wang und Marketa Vondrousova, die ins Halbfinale einzogen.

Advertising

MATCHBALL: Marketa Vondrousova gewinnt im Finale der Berlin Tennis Open gegen Wang Xinyu

Zugegeben – mit Wang und Vondrousova im Finale hätte wohl kaum jemand gerechnet. Immerhin war die Chinesin in der Qualifikation gestartet, hatte also schon sechs Matches absolviert. Und die Wimbledon-Siegerin von 2023 hatte lange verletzt pausiert und nur wenig Matchpraxis gesammelt, bevor sie in Berlin aufschlug. Doch am Ende schrieben Wang und Vondrousova ihr ganz eigenes – und vor allem unvorhergesehenes – Berlin-Märchen, das die Tschechin mit einem knappen Drei-Satz-Sieg am Ende der Woche krönte.

Jetzt lesen: Marketa Vondrousova feiert ihren Comeback-Titel in Berlin

Advertising

Kevin Krawietz und Tim Pütz haben mit ihrem Triumph in Halle ihren ersten gemeinsamen Rasen-Titel gewonnen.

Kevin Krawietz und Tim Pütz haben mit ihrem Triumph in Halle ihren ersten gemeinsamen Rasen-Titel gewonnen.

7. ATP Halle: Der erste Rasen-Erfolg für Krawietz/Pütz

Im Interview mit Tennis Channel DE bei den Bitpanda Hamburg Open sagten Kevin Krawietz und Tim Pütz noch ganz selbstbewusst: „Wir haben das Potenzial und glauben, dass wir alle Teams schlagen können.“ Nur einen Tag später fiel Pütz auf die Hand und zog sich einen Kapselriss im Finger zu. Das Turnier am Hamburger Rothenbaum war damit beendet. Auch bei Roland Garros und bei den BOSS OPEN in Stuttgart verabschiedete sich das deutsche Erfolgsduo früh.

Pütz beteuerte zwar, dass er mit der Verletzung weiterspielen könne, sie aber einfach noch ein paar Wochen zum heile brauche.

Von Beschwerden oder Verletzungen war dann bei den Terra Wortmann Open in Halle Mitte Juni nicht mehr viel zu merken. Denn genau wie im Vorjahr spielte sich das deutsche Duo bis ins Endspiel. Die Gegner? Dieselben wie 2024: Andrea Vavassori und Simone Bolelli. Noch vor einem Jahr mussten sich die Lokalmatadoren auf dem Centre-Court von Halle den Italienern beugen. Auch zu Beginn des Jahres verloren Krawietz/Pütz das Endspiel gegen Bolelli/Vavassori in Adelaide. Waren es DIE Angstgegner?

Advertising

„Jeder Titel ist etwas Besonderes. Wir haben noch nicht so viele geholt, muss man ehrlich sagen. Wir haben viele Finals schon verloren“, sagte Pütz noch einen Tag vor dem Endspiel.

Doch angetrieben von dem deutschen Publikum und der Unterstützung der Familien und Freunde vor Ort schnappten sich die beiden Väter schließlich ihren ersten gemeinsamen Rasen-Titel. „Geil! Geil, dass wir den Titel hier gewonnen haben!“, freute sich Krawietz bei der Siegerehrung. „In Deutschland ist das natürlich immer etwas Besonderes.“ Pütz fügte an mit einem Augenzwinkern an die Gegner aus Italien an: „Danke, dass ihr uns einmal in Deutschland gewinnen lassen habt!“

Advertising

MATCHBALL: Erster Rasentitel für Krawietz & Pütz – und das auf heimischem Boden in Halle!

8. Die Padel-Lektion von Daniil & Iga – und wie sie auf dem Tennisplatz hilft

Während Pickleball aktuell die USA erobert, scheint Padel die neue Trendsportart in Europa zu sein. Schon seit Jahren werden immer mehr Glaskästen gebaut. Und langsam kommen auch verschiedene Tennisspieler auf den Geschmack des Racketsports. Erst kürzlich absolvierten Daniil Medvedev und Iga Swiatek eine gemeinsame Padel-Einheit mit zwei Profis. Das Talent brachten sie mit, hatten auch reichlich Spaß zusammen – vor allem aber, weil die Polin mit den Regeln beim Aufschlag etwas zu kämpfen hatte.

Advertising

„Es so lustig, mit Iga zu shooten“, erzählte der ehemalige Weltranglisten-Erste im Interview mit Tennis Channel DE. Anders als beim Tennis muss man den Ball beim Aufschlag, der immer von unten gespielt wird, nämlich einmal aufspringen lassen. „Ich wusste das auch nicht. Sie haben uns das einmal erklärt, als Iga aufgeschlagen hat“, so Medvedev. Doch obwohl Swiatek die Regel eigentlich verstand, passierte es wieder und wieder, dass sie den Ball nicht aufkommen ließ, bevor sie servierte. „Das war unglaublich. Am Ende hat sie, denke ich, den Ball nur einmal aufkommen lassen. Das war so witzig“, lachte er.

Knapp eine Woche später traf Tennis Channel DE dann Iga Swiatek zum Interview in Bad Homburg. Angesprochen auf das Padel-Match grinste Swiatek: „Ich hoffe, er war diplomatisch!“ Dann versuchte sich die 24-Jährige an die Regeln zu erinnern. „Warte, wie war das noch gleich? Man darf nicht von oben aufschlagen, sondern muss den Schwung aus der Hüfte mitnehmen“, erinnerte sie sich. Dann überlegte sie erneut: „Ich verstehe es immer noch nicht“, lachte sie. „Padel-Regeln sind nicht einfach für Tennisspieler“, sagte Swiatek. Nach reichlich Diskussionen fasste sie schließlich korrekt zusammen:

Also beim nächsten Mal muss ich den Ball aufkommen lassen, bevor ich aufschlage!

Advertising

Ganz unabhängig davon, ob die Padel-Regeln bei Swiatek und Medvedev sitzen – im Tennis konnten sie sich im deutschen Sommer gut präsentieren. Denn Medvedev spielte sich in Halle bis ins Endspiel und Swiatek erreichte ihr erstes Finale auf Rasen in Bad Homburg – zwei Wochen später gewann sie dann sogar ihre erste Wimbledon-Trophäe. Was für eine Vorbereitung also!

Advertising

2025 holte sich Iga Swiatek ihre erste Wimbledon-Trophäe mit einem 6:0, 6:0-Sieg über Amanda Anisimova im Finale.

2025 holte sich Iga Swiatek ihre erste Wimbledon-Trophäe mit einem 6:0, 6:0-Sieg über Amanda Anisimova im Finale.

9. WTA Bad Homburg: Die Entspannungs-Woche der Spielerinnen

Viele Tennisprofis sind Woche für Woche rund um den Globus unterwegs – oft spielen sie Turniere in großen Städten wie in New York, Paris, Miami, Madrid oder London. Doch es kann auch mal etwas ruhiger werden, wie beispielsweise in Halle oder Bad Homburg. Autos und ein Shuttle-Service? Die sind in Halle Fehlanzeige! Denn hier ist das Spielerhotel auf dem gleichen Grund und Boden wie der Centre-Court und die Trainingsplätze.

Advertising

Obwohl man vom Spielerinnen-Hotel in Bad Homburg nicht direkt auf die Tennisplätze blicken konnte, brauchten die Spielerinnen gerade mal fünf Minuten zu Fuß, um den Kurpark mit dem Centre-Court zu erreichen. Umgeben von Bäumen, kleinen Brunnen und wunderschönen alten Gebäuden, gibt es in der Kurstadt also keine Ablenkung. Eine Atmosphäre, die die Spielerinnen mehr als genossen haben – vor allem kurz bevor es weiter nach London ging. Iga Swiatek, Emma Navarro, Jessica Pegula oder Maria Sakkari machten sich in ihrer freien Zeit alle auf, um durch die ruhige Stadt zu schlendern oder den Park zu spazieren. Ob mit Kaffee, Matcha, Kopfhörern oder einem Buch im Gepäck – Bad Homburg war „der beste Ort, an dem man sein kann, bevor es wieder stressig wird bei dem zweiwöchigen Turnier in London“, wie es Sakkari formulierte.

Jetzt lesen: Matcha, Me-Time und Lesestunden – Wie die WTA-Stars abschalten

Advertising

Per Wildcard spielte sich Lois Boisson ins Halbfinale von Roland Garros 2025 – dabei bezwang sie unter anderem die Top-Ten-Spielerinnen Jessica Pegula und Mirra Andreeva.

Per Wildcard spielte sich Lois Boisson ins Halbfinale von Roland Garros 2025 – dabei bezwang sie unter anderem die Top-Ten-Spielerinnen Jessica Pegula und Mirra Andreeva.

10. WTA Hamburg: Wildcard-Wunder Boisson bestätigt den Sensations-Lauf aus Paris

Von heute auf morgen kannte jeder Tennisfan den Namen von Lois Boisson, nachdem sie per Wildcard das Halbfinale bei Roland Garros erreicht hatte. Noch ein Jahr zuvor lag sie mit einem Riss in der Achillessehne im Krankenhaus und konnte ihre Wildcard nicht annehmen. Doch die nächste Chance nutzte sie dann aus. „Das ist alles neu für mich“, sagte die 22-Jährige wenige Wochen später beim WTA-Turnier in Hamburg, wo sie ebenfalls eine Wildcard erhielt.

Lois Boisson im Interview: "Alles neu für mich – neue Orte, neue Turniere!"

Advertising

Kraftpaket: Nach einem holprigen Match gegen Tamara Korpatsch in Runde zwei gab Lois Boisson im Anschluss keinen Satz mehr ab & holte ihren ersten WTA-Titel in Hamburg.

Kraftpaket: Nach einem holprigen Match gegen Tamara Korpatsch in Runde zwei gab Lois Boisson im Anschluss keinen Satz mehr ab & holte ihren ersten WTA-Titel in Hamburg.

Gelegentlich passiert es, dass eine Spielerin oder ein Spieler urplötzlich im Rampenlicht stehen, dann aber wieder so schnell verschwinden, wie sie auch aufgetaucht sind. Nicht so Lois Boisson. Denn die Französin bestätigte ihre starke Sandplatzform in Hamburg erneut. Diesmal zog sie aber nicht nur ins Halbfinale ein, sondern sicherte sich gleich ihren ersten WTA-Titel überhaupt.

„Bitte seid nett mit mir“, sagte sie, als sie ihre Trophäe entgegennahm. Immerhin hatte sie noch nie eine Siegesrede vor einem so großen Publikum halten müssen. Grund zum Lachen hatte sie später auch noch. Denn zusätzlich zu ihrer Trophäe, 250 Punkten für die Weltrangliste und dem Preisgeld erhielt sie vom Namenssponsor des Turniers MSC auch einen Gutschein für eine Luxus-Kreuzfahrt. Allerdings will Boisson diesen weiterverschenken, denn: „Ich habe Angst vor Booten und dem Meer.“

Advertising

Lois Boisson: "Ist meine erste Rede, bitte seid nett zu mir!"