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Es war schon eine kleine Überraschung, als Japan im Februar mit 3:2 gegen die Mannschaft aus Großbritannien in der ersten Davis Cup-Qualifiers-Runde gewann. Denn in den vergangenen drei Jahren schafften es die Japaner zwar, sich in der World Group I zu halten, verloren aber jeweils ihr nächstes Spiel – bis eben gegen Großbritannien zu Beginn des Jahres.

Man müsste also fast meinen, dass die DTB-Spieler als klare Favoriten in das zweite Aufeinandertreffen gehen – aber Fehlanzeige!

Das erste Aufeinandertreffen liegt bereits 92 Jahre zurück. Damals gewann Japan mit 4:1 auf Sand in Berlin – dennoch kein wirklich aussagekräftiger Anhaltspunkt.

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Davis Cup in Japan: Schwüle Bedingungen – aber "nichts Außergewöhnliches"

Daher lohnt es sich, einen Blick auf die Spieler und die Bedingungen vor Ort zu werfen. „Wir spielen zwar in der Halle, aber trotzdem ist es relativ warm. Die Klimaanlage funktioniert noch nicht so richtig. Wenn noch ein paar Leute da sind, könnte es noch ein bisschen wärmer werden“, beschrieb Kapitän Michael Kohlmann die ersten Eindrücke vom Stadion.

Auch der Davis Cup-Neuling Justin Engel bestätigte: „Die Spielbedingungen sind schwül, aber das ist natürlich bekannt in Japan.“

Bekannt ist für einen Großteil der Spieler aber auch der Austragungsort, denn hier fanden vor vier Jahren die Olympischen Spiele statt und jährlich wird im Ariake Tennis Park auch das 500er-Turnier der Herren ausgetragen. Auch der Platz und die Bälle scheinen für Team Deutschland kein Problem zu sein.

„Der Platz ist ein relativ langsamer, harter Platz. Wir spielen mit den Australian-Open-Turnier-Bällen. Das sind also Bedingungen, die wir kennen. Sie sind weder für uns noch für die Japaner etwas Außergewöhnliches.“

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Im Stadion im Ariake Tennis Park fanden unter anderem 2021 die Olympischen Spiele im Tennis statt.

Im Stadion im Ariake Tennis Park fanden unter anderem 2021 die Olympischen Spiele im Tennis statt.

Michael Kohlmann: "Glaube, wir sind eine offene Partie!"

Auch sonst befinden sich Japan und Deutschland in einer relativ ähnlichen Ausgangslage. Bei beiden Teams fällt der höchstplatzierte ursprünglich nominierte Spieler aus – Kei Nishikori für Japan sowie Daniel Altmaier stehen jeweils verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.

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Auch die Rankings der anderen Spieler liegen ziemlich nah beieinander, sodass es schwerfällt, einen Vorab-Favoriten zu bestimmen.

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„Wenn man die Rankings vergleicht, sind die Japaner quasi identisch“, meinte Kohlmann. Während Jan-Lennard Struff im deutschen Team mit Platz 98 am höchsten steht, belegt die japanische Nummer eins, Shintaro Mochizuki, Rang 104. Yannick Hanfmann, der zweite Einzelspieler für Deutschland steht aktuell auf Platz 135, Yoshihito Nishioka der vor der eigentlichen Nummer zwei Yosuke Watanuki aufgestellt wurde, steht auf Position 153.

„Ob man zehn Plätze höher oder weiter unten steht, macht nicht so einen Unterschied“, analysierte Kohlmann. Auch das Heimpublikum, das Japan im Rücken haben könnte, sieht der Teamchef nicht als den entscheidenden Vorteil, der für oder gegen eine Mannschaft sprechen würde.

„Generell glaube ich, dass wir hier eine offene Partie sind“, ist er überzeugt.

Dennoch verspürt Kohlmann einen kleinen Motivationsantrieb im deutschen Team. Immerhin hatten Hanfmann, Struff & Co. sich im vergangenen Jahr für die Finals in Málaga qualifiziert und dort nur knapp den Einzug ins Endspiel verpasst.

Das war ein toller Erfolg für uns. Da waren wir nicht weit weg vom Finale. Und ich glaube, wer da dabei war, möchte auch wieder da hin.

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Startklar: Das deutsche Davis-Cup-Team präsentierte sich vor dem Match in guter Stimmung und motiviert, wieder in die Finals einzuziehen.

Startklar: Das deutsche Davis-Cup-Team präsentierte sich vor dem Match in guter Stimmung und motiviert, wieder in die Finals einzuziehen.

Unter anderem wegen der schwierigen Bedingungen durch den Austragungsort in Asien, dem damit verbundenen Reiseaufwand und den Umgewöhnungen an die Zeitzone, sieht Kohlmann großes Potenzial in seiner Truppe. „Die letzten Jahre war von den Auslosungen nicht toll gewesen. Da waren wir nicht zu Hause, mussten zweimal nach Asien reisen. Das ist unglaublich schwierig. Deshalb: großer Respekt an die Jungs, die immer wieder bereitstehen, für Deutschland zu spielen. Ich hoffe, dass wir uns alle belohnen.“

Diese Motivation bestätigten auch die Spieler: „Wir freuen uns alle darauf und werden Gas geben!“, sagte Struff. Hanfmann schloss sich an: „Wir gehen natürlich in jede Begegnung rein, gewinnen zu wollen. […] Wir wollen uns für Bologna qualifizieren. Und es ist immer eine Ehre, ein Privileg, den Davis Cup zu spielen.“

Die Voraussetzungen versprechen eine enge Begegnung – perfekte Bedingungen also für ein spannendes Davis-Cup-Wochenende.

Los geht's am Freitagmorgen um 07:00 Uhr deutscher Zeit. Die Matches verfolgt ihr LIVE & EXKLUSIV via TENNIS CHANNEL DE – oder auf den linearen Plattformen wie Joyn, WaipuTV oder Prime Video. Alle Infos dazu findest du hier.