GettyImages-2235153306

Viel besser hätte die Ausgangslage für Kevin Krawietz und Tim Pütz am Samstag kaum sein können. Nach den Siegen von Struff und Hanfmann brauchte Deutschland nur noch einen Punkt zum Sieg.

Auch interessant: Davis Cup Qualifiers Tag 1 – solider Auftakt für das deutsche Team

Mit nur einer Niederlage in 14 Davis-Cup-Partien gilt das Erfolgsdoppel längst als „Ass im Ärmel“. Entsprechend selbstbewusst gingen Krawietz/Pütz in ihr Match gegen Yosuke Watanuki und Takeru Yuzuki, die im Ranking weit hinter ihnen stehen.

Schnell lag das deutsche Duo mit Break vorne und führte 4:1. Vor allem am Netz setzten sie die entscheidenden Akzente. Doch die Japaner wehrten sich, schafften das Rebreak und verkürzten auf 3:4.

Die Antwort kam prompt: Krawietz/Pütz holten sich sofort das nächste Break zurück und machten den ersten Satz wenig später mit ihrem dritten Satzball zu. Deutschland hatte die Kontrolle – doch im Doppel kann sich das Blatt bekanntlich jederzeit wenden.

Advertising

HOTSHOT: Krawietz & Pütz im riskanten Positionswechsel

Krawietz/Pütz überwinden brenzligen zweiten Satz

Genau das zeigte sich im zweiten Satz: Watanuki und Yuzuki nutzten ihre Chance und gingen 4:2 in Führung. Das Momentum drohte erstmals auf die Seite der Gastgeber zu kippen. Doch wie schon im ersten Durchgang antworteten Krawietz/Pütz direkt mit dem Rebreak.

Richtig brenzlig wurde es dann beim Stand von 5:6, als die Japaner plötzlich drei Satzbälle hatten. Aber das deutsche Duo behielt die Nerven: Krawietz servierte stark, gewann fünf Punkte in Folge – und rettete sich mit Pütz in den Tiebreak.

So ausgeglichen der zweite Satz verlaufen war, so klar dominierten Krawietz/Pütz den Tiebreak. Mit 6:0 erspielten sie sich gleich sechs Matchbälle – und damit die große Chance auf den Einzug in die Finals von Bologna. Den vierten nutzten sie schließlich zum entscheidenden Punkt für Deutschland.

Advertising

HOTSHOT: Krawietz/Pütz zeigen erstklassige Reaktion

„Unsere Gegner waren richtig stark – das hat man schon in den Einzeln gesehen, vor allem bei Struffi. Yannick hat sehr souverän gespielt. Wir hatten ein paar Breakbälle gegen uns, vielleicht war es unser Geheimrezept, im Tiebreak cool zu bleiben“, analysierte Krawietz nach der Partie.

Ein weiterer Erfolgsfaktor: der Teamgeist. „Wir haben ein tolles Team und lieben es, Zeit miteinander zu verbringen. Jetzt freuen wir uns, in Bologna dabei zu sein!“, ergänzte Pütz.

Advertising

Dort trifft das DTB-Team vom 18. bis 23. November auf die besten Nationen der Welt. Und die Ziele sind klar: „Zu Beginn des Jahres haben wir gesagt, wir wollen nach Bologna. Das haben wir geschafft. Letztes Jahr sind wir im Halbfinale ausgeschieden – diesmal wollen wir noch einen Schritt weitergehen!“

Für den krönenden Abschluss in Tokio sorgte Justin Engel. Statt Struff oder Hanfmann durfte der 17-Jährige die vierte Partie bestreiten und damit erstmals für die deutsche Mannschaft auf den Matchcourt. In einem Duell der Debütanten setzte er sich gegen den 19-jährigen Rei Sakamoto mit 6:3, 6:7, 10:7 durch. Danach wurde er von Krawietz & Co. mit einer Wasserdusche empfangen – ein Zeichen, dass der Nürnberger nun fest in der DTB-Mannschaft angekommen zu sein scheint. "Ich kann es kaum erwarten, beim nächsten Mal wieder Davis Cup zu spielen", sagte er nach seinem Sieg.

Advertising

HOTSHOT: Engel debütiert beim Davis Cup in Tokio