Hanfmann Davis Cup 2024

Es ist kein Geheimnis und ein Fakt, den auch der deutsche Davis-Cup-Teamchef klar und deutlich ausspricht: Wenn Deutschland am Freitag und Samstag (31. Januar und 1. Februar) in Vilnius auf Israel trifft, geht die DTB-Mannschaft als glasklarer Favorit ins Rennen. Ein Blick auf die Ranglistenpositionen bestätigt genau diese Ausgangsposition. Denn beide Topspieler der Israelis, Daniel Cukierman und Yshai Oliel, stehen jenseits der Top-500 der Weltrangliste. Ihre Namen? Für viele Tennisfans unbekannt.

Yannick Hanfmann: "Habe großen Respekt vor College-Spielern"

Aber: Yannick Hanfmann und Maximilian Marterer, die beiden Einzelspieler für das deutsche Team, kennen ihre Gegner. „Cukierman ist auf die gleiche Uni gegangen wie ich“, weiß Hanfmann, der die „University of Southern California“ in Los Angeles von 2012 bis 2015 besucht hatte. „Er ist auch ein USC Trojan. Wir haben uns da kennengelernt, aber er kam erst ein oder zwei Jahre nach mir“ erinnert sich Hanfmann.

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Zwar scheinen sich beide auf persönlicher Ebene nicht viel näher kennengelernt zu haben, dennoch will Hanfmann seinen ersten Gegner am Freitag nicht unterschätzen: „Ich habe großen Respekt vor College-Spielern, vor allem vor solchen, die in guten Mannschaften vorne spielen. Deswegen erwarte ich ein toughes Match.“

Für den Verlauf der Partie, will er die College-Bruderschaft aber ausblenden:

Auch wenn wir College-Brüder sind, gehe ich auf den Platz, um zu gewinnen. Ich freue mich auf das Match.

Auch sein Teamkamerad Marterer kennt Hanfmanns Gegner etwas besser, da er mit Cukierman zwei Jahre gemeinsam für den TK Grün-Weiß Mannheim in der Bundesliga auf dem Platz stand. Über seinen Gegner, Yshai Oliel, aktuell Nummer 532 der Weltrangliste, weiß Marterer offen gestanden wenig: „Meinen Gegner kenne ich nicht so gut, ich glaube, ich habe einmal mit ihm trainiert.“ Dennoch hat er sich schlaugemacht über den 25-jährigen Israeli. „Ich habe gehört, dass er als Junior schon sehr gut war und in der Vergangenheit ein paar ganz gute Resultate hatte.“

Allerdings will sich Marterer weniger auf seinen Gegner und dafür mehr auf sich selbst fokussieren:

Ich versuche, relativ solide zu sein, mich auf meine Sachen zu konzentrieren. Ich denke, wir haben dieses ganze Wochenende eine gute Chance.

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Maximilian Marterer verhalf Team Deutschland bei den Gruppenspielen in Zhuhai 2024 zum Einzug in die Finals in Málaga. Auch in Vilnius gegen Israel ist er sicherer Einzel-Spieler.

Maximilian Marterer verhalf Team Deutschland bei den Gruppenspielen in Zhuhai 2024 zum Einzug in die Finals in Málaga. Auch in Vilnius gegen Israel ist er sicherer Einzel-Spieler.

So bereitet sich das deutsche Team auf Israel vor

Ganz zu sehr will sich das deutsche Team aber nicht auf der Favoritenrolle ausruhen. „Auch wenn die Ranglistenpositionen der Israelis nicht so gefährlich ausschauen, ist es trotzdem eine Partie, wo wir darauf achten sollten, das wir sie konzentriert angehen“, meinte Teamkapitän Kohlmann. Die Ansprüche, sind aber klar: „Wir gehen in jedes Match rein, um es zu gewinnen. Aber man muss auf alles vorbereitet sein.“

Dazu recherchierte das Trainer-Team nach einigen Spielvideos, was sich als kleine Herausforderung herausstellte: „Wie gegen jeden anderen Gegner werden wir uns heute Abend zusammensetzen und kurz über die Gegner sprechen. Wir haben von allen ein Video gefunden, was nicht so leicht war“, erklärte Kohlmann schmunzelnd.

Wir haben ein paar Bilder, wie sie spielen, durchanalysiert und gehen das genauso an, wie wenn wir in Málaga gegen Holland spielen.

Und dabei bleibt das Ziel angepasst an die Favoritenrolle, aber auch die Erfolge im vergangenen Jahr, als Hanfmann & Co. das Halbfinale bei den Finals in Málaga erreicht hatte. Nach dem letzten Jahr haben wir uns Ziele für dieses Jahr gesetzt und an denen wollen wir von Anfang an arbeiten. […] Wir versuchen hier, alles möglichst schnell zu entscheiden“, so Kohlmann.

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Kohlmann nach der Absage von Struff: "Wollte keinen Spieler aus dem Turnier rausnehmen"

Die Absage von Jan-Lennard Struff, der wegen eines Infekts zu Hause bleiben musste, spielte der Mannschaft bei ihrem Vorhaben vorerst nicht in die Karten. Noch bis einen Tag vor der Auslosung war die Hoffnung da, dass der Top-50-Spieler rechtzeitig gesund werden würde. „Wir haben mit Jan-Lennard noch bis gestern gewartet“, berichtet der Team-Kapitän. „Gestern haben wir nochmal telefoniert und der eigentliche Plan war es, ihn heute hier herzubekommen irgendwie, dass er heute fliegt.“

Doch daraus wurde nicht, denn Struff liegt noch immer krank im Bett. Stattdessen machte sich mittlerweile Daniel Masur auf den Weg, der am Mittwoch sein zweites Match beim Challenger-Turnier in Koblenz verloren hatte, und somit zeitlich flexibel war.

Seine Entscheidung, Masur einzubestellen, begründete Kohlmann wie folgt: „Ich habe die Turnierlisten und Ergebnisse aller Turniere in Europa verfolgt. Mein Bestreben war es diesmal, keinen Spieler aus einem Turnier rauszunehmen, sodass er ein Turnier abbrechen muss. Sondern ich wollte einen Spieler hier haben, der schon mal Davis Cup gespielt hat beziehungsweise dabei war und das alles kennt.“ In Masur sieht der Teamchef einen Spieler, der sowohl „im Einzel als auch im Doppel eine gute Alternative wäre, falls hier was passiert“.

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Daniel Masur wurde zum zweiten Mal für das deutsche Team beim Davis Cup von Michael Kohlmann nominiert. In Vilnius ist er aber erstmal als Ersatzmann am Start.

Daniel Masur wurde zum zweiten Mal für das deutsche Team beim Davis Cup von Michael Kohlmann nominiert. In Vilnius ist er aber erstmal als Ersatzmann am Start.

Los geht’s für Hanfmann, Marterer & Co. am Freitag ab 16:30 Uhr deutscher Zeit. Nachdem bereits im Dezember feststand, dass nicht in Israel, das Heimrecht gehabt hätte, gespielt wird, scheint das deutsche Team mit den Bedingungen in Vilnius, einem neutralen Austragungsort also, zufrieden zu sein. „Ich habe gehört, 900 Tickets wurden verkauft“, freute sich Krawietz. Und weiter:

Wir haben nicht erwartet, dass auf einem neutralen Boden so viele Zuschauer kommen. Es ist immer cool, vor so vielen Leuten zu spielen.

Über die Gegebenheiten vor Ort sagte er nach zwei Trainingseinheiten mit Doppelpartner Pütz: „Der Belag ist langsam. Die Bälle gehen schnell raus. Aber es spielt sich ganz gut.“

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Fest steht: Das deutsche Team wirkt – wie gewohnt – gut gelaunt, locker und entspannt. Das Ziel ist klar: die zweite Qualifikationsrunde im September gegen Japan oder Großbritannien erreichen – und das am liebsten so schnell wie möglich. Dennoch wollen sie das Match gegen Israel nicht auf die leichte Schulter nehmen und die Sache konzentriert angehen.

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**Alle weiteren Infos rund um den Davis Cup findet ihr hier.**

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