Maximilian Marterer feiert seinen Sieg bei den Davis Cup-Gruppenspielen in Zhuhai 2024.

„Am Donnerstag könnte es eine Überraschung geben“, prophezeite Maximilian Marterer noch am Dienstag nach seinem ersten gewonnenen Einzel. Dass die ersten beide Spieltage für das Team um Kapitän Michael Kohlmann dann aber fast schon Selbstläufer werden würden, war kaum abzusehen.

Team Deutschland musste zwar auf die drei Top-100-Profis Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff und Dominik Koepfer in Zhuhai, China, verzichten. Dennoch stellte das Team im Henquin Tennis Center mal wieder das unter Beweis, was sie in der Vergangenheit des Häufigeren gezeigt hatten: Egal, wer mitspielt, sie sind eine intakte Mannschaft, die sich mit dem richtigen Teamgeist in allen Situationen zusammenfinden und die besten Leistungen abrufen kann.

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Das deutsche Team begeistert immer wieder mit seinem einzigartigen Teamgeist beim Davis Cup.

Das deutsche Team begeistert immer wieder mit seinem einzigartigen Teamgeist beim Davis Cup.

Deutschland mit tougher Aufgabe gegen Chile

Schon am Dienstag überzeugten Marterer, Yannick Hanfmann sowie das Doppel Kevin Krawietz/Tim Pütz in der Auftaktpartie mit einem 3:0-Sieg über die Slowakei. Es schien, als würden Marterer & Co. nun am Donnerstag auf die vermeintlich stärkste Mannschaft in Gruppe C treffen: Chile. Die Mannschaft um Teamkapitän Nicolas Massu war mit zwei Top-30-Spielern, Alejandro Tabilo und Nicolas Jarry, angereist. Beide Einzelspieler feierten in diesem Jahr bereits große Erfolge. Tabilo gewann sowohl das 250er-Turnier in Auckland im Januar als auch die Mallorca Championships (ebenfalls ein 250er-Event) im Juni. Zudem zog er beim Masters-Turnier in Rom ins Halbfinale ein, womit er erstmals einen Platz in den Top 20 innehatte. Jarry erreichte im Februar 2024 das Endspiel in Buenos Aires (ATP 250), zog beim Masters-Turnier in Miami in die Runde der letzten acht ein und erkämpfte sich das Endspiel beim 1000er-Turnier in Rom gegen Alexander Zverev, das er mit 4:6, 5:7 verlor.

Aber am Mittwoch zeichnete sich dann ab, dass Chile nicht in Bestform ist. Denn Tabilo & Co. mussten sich – ohne Nicolas Jarry, der krankheitsbedingt passen musste – mit 0:3 dem Team aus den USA beugen – allerdings waren die Matches hart umkämpft, denn alle endeten im entscheidenden Tiebreak.

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Marterer startet konzentriert und souverän

Am Donnerstagmorgen, um elf Uhr Ortszeit in China (5:00 Uhr in Deutschland), wurde dann das deutsche Team auf die Probe gestellt. War der Sieg gegen die Slowakei bloß ein Überraschungserfolg? Wie gut sind Hanfmann & Co. in Form? Und wie würden sie sich letzten Endes gegen die Favoriten der Gruppe anstellen? Maximilian Marterer war der erste, der sich diesen Fragen stellen musste. Er bekam es im ersten Einzel mit Tomas Barrios Vera, aktuell Nummer 162 der Weltrangliste, zu tun, der anscheinend sowohl Jarry als auch Cristian Garin (aktuell 113 der Weltrangliste) ersetzen sollte. Auf dem Papier war der Nürnberger also klarer Favorit. Und in dieser Rolle ging er auch auf. Denn so schnell wie Marterer mit zwei Breaks und einer 5:0-Führung in Satz eins davonrannte, konnte der Chilene nicht reagieren. Nachdem der Deutsche den ersten Durchgang nach knapp 30 Minuten mit 6:1 beendet hatte, schien Barrios Vera im zweiten Satz etwas besser zu sich zu finden. Das war aber bei weitem nicht genug, um mit einem stark servierenden und topmotivierten Maximilian Marterer mitzuhalten. Endergebnis nach 1:25 Stunden Spielzeit: 6:1, 6:3.

"Ich bin sehr happy mit dem Level, das ich hier gerade spiele. Das macht Mut für ein bisschen mehr!", sagte Marterer nach seinem Sieg.

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Hanfmann schlägt Top-30-Spieler und beglückt Deutschland mit Sieg

Als nächstes ging Hanfmann gegen den Weltranglisten-22. Tabilo an den Start. Zweimal hatte er bereits in dieser Saison gegen ihn verloren, zweimal in zwei Sätzen – allerdings auch zweimal auf Sandplatz. Schon am Dienstag analysierte Marterer: “Ich glaube, Tabilo mag den Sand ein bisschen mehr.” Und genau das zeichnete sich dann schließlich im zweiten Einzel ab. Hanfmann konnte sich erneut auf sein starkes Service sowie seine Power-Vorhand verlassen, agierte souverän und gab Tabilo bis er zum Spielgewinn servierte nicht den Hauch einer Chance, die Führung zu übernehmen.

Ich freue mich umso mehr, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe und bin mega stolz, dass ich so ein gutes Match gespielt habe.

Der Deutsche lag mit 7:5, 5:4 vorne, musste quasi nur noch sein Aufschlagspiel durchbringen. Doch dann gingen ihm kurzzeitig die Nerven durch und er verschaffte Tabilo die erste und einzige Breakchance im ganzen Matchverlauf. Doch in gewohnter Marnier rettete ihn sein Aufschlag, auf den er sich in den letzten Tagen immer verlassen konnte. Hanfmann verwandelte schließlich seinen dritten Matchball und sicherte dem deutschen Team somit die 2:0-Führung gegen Chile.

“Wir sind kurz davor, uns für die Davis Cup-Finals in Málaga zu qualifizieren. Das ist ein Ziel gewesen diese Woche. Dass wir jetzt in der Mitte unseres zweiten Matches schon so weit sind, hilft sehr. Ich freue mich umso mehr, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe und bin mega stolz, dass ich so ein gutes Match gespielt habe”, so Hanfmann über seinen zweiten Sieg in Zhuhai.

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Krawietz und Pütz machen den Triumph perfekt

Wie schon am Dienstag entschieden Krawietz/Pütz im Doppel dann nur noch über das Endergebnis des Spieltages: 3:0 oder 2:1? Aber klar, auch wenn es am Ende vielleicht nur ein Schönheitsmakel ist und die Chancen kaum besser stehen könnten, sich für die Endspiele in Spanien zu qualifizieren, wollte das deutsche Erfolgsdoppel den sicheren Sieg. Und genau so starteten sie in die Partie, sie überrollten Barrios Vera/Soto mit zwei Breaks und einem schnellen 6:1-Satzgewinn.

Im zweiten Durchgang wachten die Chilenen dann zaghaft auf, spielten bis 3:3 ausgeglichen mit. Aber das deutsche Team, das seit fast zwei Jahren auch gemeinsam auf der ATP Tour spielt und gerade das Finale der US Open erreicht hat, parierte in einer Extraklasse. Krawietz fischte nahezu jeden Volley am Netz weg und returnierte makellos. Die Konsequenz: Zwei weitere Breaks für “KraPütz”, wie sie in den Sozial Medien häufig genannt werden, und schließlich der 6:1, 6:3-Matchgewinn und der 3:0 Sieg für Team Deutschland.

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Wir haben heute senastionelle Leistungen gesehen!

"Das fühlt sich sehr gut an. Das hätten wir so alle nicht erwartet. Im Vorfeld war vielleicht eher die Hoffnung, dass wir zwei Spiele gewinnen oder dass man in jedem Spiel irgendwo seine Chancen hat. Aber dass wir zweimal 3:0 gewinnen, war nicht in unseren Köpfen", sagte Kohlmann nach dem zweiten Spieltag. "Wir haben heute sensationelle Leistungen gesehen. [...] und uns in eine tolle Ausgangssituation gebracht." Weiter analysierte der Team-Chef: "Natürlich hat es uns geholfen, dass Chile gestern ein schweres Match hatte, die Bedingungen draußen nicht so gut sind und wir Glück mit dem Spielplan hatten."

Deutschland will entspannt gegen die USA antreten

Mit einer 6:0-Match- und einer 12:1-Satzbilanz in China führt die Mannschaft von Kohlmann damit aktuell die Tabelle in Gruppe C an. Die Chancen könnten kaum besser stehen, den Sprung in die Finals in Málaga zu schaffen. In Sicherheit wiegen können sich Marterer & Co. allerdings noch nicht. "Natürlich ist es noch immer möglich, dass wir uns nicht für Málaga qualifizieren. Aber das ist nur ein kleiner Prozentsatz", so Kohlmann. Denn es gibt noch immer ein paar, wenn auch winzige, Möglichkeiten, wie ihnen dieser Erfolg genommen werden könnte. Alles ist letztendlich Abhängig von den Ergebnissen der anderen Mannschaften in den kommenden drei Tagen. Auswirkungen kann auch die Performance der Deutschen am Samstag gegen die USA haben.

"Wir sind jetzt erstmal in einer guten Lage", meinte auch Kevin Krawietz. "Aber wir sind entspannt. Wir kennen unsere nächsten Gegner ziemlich gut. Dennoch sollten wir einfach da raus gehen und das letzte Match genießen", so der Coburger.

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Übrigens: Tennis Channel zeigt auch die Billie Jean King Cup-Finals sowie die Davis Cup-Finals in Málaga Mitte November.

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