Alexander Zverev @ATP Hamburg 2025

Eigentlich war Alexander Zverev kurz vor Roland Garros nach Hamburg gereist, um noch einmal „positive Emotionen“ zu sammeln. Die Ergebnisse der vergangenen Wochen stimmten den 28-Jährigen nicht zufrieden, sodass er sich nur wenige Tage vor dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres für eine Teilnahme an dem Event in seiner Heimat entschied. Hier wollte er im familiären Umfeld – gemeinsam mit seiner Familie, den Kindern, den Hunden, aber auch den einheimischen Fans – Kraft tanken, um bestens vorbereitet die Mission auf seinen ersten Major-Titel in Angriff zu nehmen.

Nach der Absage von Jannik Sinner startete Zverev am Rothenbaum per Wildcard. Damit war er auch der Topgesetzte und somit der große Favorit auf den Turniersieg – immerhin gewann er vor zwei Jahren den Titel hier und erreichte 2024 das Endspiel, das er gegen Arthur Fils verlor.

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Alexander Zverev in Hamburg: "Brauche diese positiven Emotionen jetzt"

Bereits am Montag startete Zverevs Jagd nach positiven Emotionen in Hamburg, als er sein Erstrunden-Match gegen den US-Amerikaner Aleksandar Kovecevic bestritt. Mit einem 6:1, 7:6-Erfolg startete er ins Turnier und gab sich im Anschluss zuversichtlich: "Ich bin sehr zufrieden. Vor allem die ersten anderthalb Sätze waren fast perfekt. Danach habe ich kurz die Konzentration verloren, aber zum Glück habe ich das Ganze in zwei Sätzen gewonnen.“

In diesem Zusammenhang betonte er erneut, dass er kein spezifisches Trainingsziel in Hamburg verfolge – abgesehen davon, eine gute Paris-Vorbereitung zu absolvieren. „Ich denke, mein Tennis geht in den letzten Wochen generell in die richtige Richtung. Ich habe in Rom gutes Tennis gezeigt – und hier auch. Ich versuche einfach, mich so gut wie möglich vorzubereiten. Ganz spezifische Dinge gibt es momentan nicht, es geht eher um das große Ganze.“

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Zverev trotz Niederlage "richtig stolz"

Zwei Tage später, am Mittwochabend, endete schließlich nach dem zweiten Match die Vorbereitung in Hamburg. Nach einem harten Kampf und zwischenzeitlich nur zwei Punkte vom Sieg entfernt, musste sich Zverev gegen Alexandre Muller geschlagen geben. Nach zwei Stunden und 42 Minuten hieß der Endstand: 3:6, 6:4, 6:7 (5).

„Für das, dass ich mich 37-mal übergeben habe und 39,4 Grad Fieber gehabt habe die ganze Nacht, ist das eigentlich ganz okay“, räumte Zverev ein. Immer wieder stützte sich der 28-Jährige während des Matches ab. Aber vor allem, weil die Bitpanda Hamburg Open sein Heimatturnier sind, wollte er auf den Court gehen. „Ich glaube, es gibt zwei Spieler auf der ganzen Welt, die heute auf den Platz gegangen wären. Ich bin einer davon. Und darauf bin ich richtig stolz.“

Er wiederholte auch: „Ich war zwei Punkte davon entfernt, das Match zu gewinnen. Da spricht einiges für mich.“ Nichtsdestotrotz lobte er auch seinen Gegner: „Ich finde, dass ich ein solides und gutes Match gespielt habe. Aber er hat irgendwann verstanden, dass ich mich nicht gut fühle und die Punkte dann so lange wie möglich gemacht. Das war schlau von ihm.“

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Wie genau es für Zverev in den nächsten Tagen vor Paris weitergeht, weiß er allerdings noch nicht.

Vielleicht ist es sogar ganz gut, dass ich jetzt ein paar Tage habe, um die Belastung ein bisschen steuern zu können.

Unabhängig von der frühen Niederlage in Hamburg oder seiner gesundheitlichen Beschwerden, bleibt Zverevs Ziel für Roland Garros aber unverändert. „Ich werde jetzt erst mal gesund werden und dann schauen. Aber für Paris ändert sich für mich nichts. Ich will da trotzdem gutes Tennis zeigen und viele Matches gewinnen.“