Australian Open 2025

Nachdem Tag eins bei den Australian Open 2025 mit reichlich Regen, Unterbrechungen und einigen Match-Absagen gestartet war, kehrte am Montag wieder Normalität beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres ein. Schwüle 28 Grad, reichlich Sonnenschein und der ein oder andere Tennisprofi, der versuchte sich nicht nur gegen seinen Gegner, sondern auch gegen seinen Körper durchzusetzen.

Zu eben diesen zählte beispielsweise Frances Tiafoe, der auf Arthur Rinderknech in der 1573 Arena traf. Eine 2:0-Satzführung gab er aus den Händen, verlor Durchgang drei und vier, bevor er sich übergeben musste und unter Krämpfen dann doch noch den fünften Satz nach über vier Stunden Spielzeit gewann. „Bei jedem anderen Turnier hätte ich aufgegeben, aber es ist ein Slam“, sagte Tiafoe, im Anschluss. „Ich befinde mich im zweiten Teil meiner Karriere, und das sind die Turniere, die mir am meisten am Herzen liegen. Was auch immer nötig ist.“

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Struff und Koepfer in Melbourne: klar – aber nicht kampflos!

Nicht unbedingt mit den Wetterbedingungen, aber vielmehr mit ihren Gegnern hatten allerdings Dominik Koepfer und Jan-Lennard Struff zu kämpfen. Beide trafen auf gesetzte Spieler in ihrem Erstrunden-Match. Nachdem Koepfer die Qualifikation in der Vorwoche mit einigen engen Partien überstanden hatte, bekam er es am Montag mit dem Lokalmatador und Top 30-Spieler Jordan Thompson zu tun. Seine Favoritenrolle mit fast über 100 Plätzen Vorsprung in der Weltrangliste machte der Australier zwar alle Ehre, dennoch hielt Koepfer über lange Strecken mit und bot ihm die Stirn. Für einen Satzgewinn reichte es zwar, nicht aber für das ganze Match, dass Thompson am Ende mit 7:6, 6:4, 4:6, 6:3 gewann.

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Mit Kämpferherz: Zum Sieg reichte es für Dominik Koepfer in der ersten Runde der Australian Open 2025 nicht. Dennoch ließ er seinen Gegner Jordan Thompson auch nicht entspannt in Runde zwei spazieren. "Das war ein hartes Match", sagte der Australier später.

Mit Kämpferherz: Zum Sieg reichte es für Dominik Koepfer in der ersten Runde der Australian Open 2025 nicht. Dennoch ließ er seinen Gegner Jordan Thompson auch nicht entspannt in Runde zwei spazieren. "Das war ein hartes Match", sagte der Australier später.

Auch Jan-Lennard Struff erwischte mit Felix-Auger Aliassime keine leichte Aufgabe zum Auftakt. In der Abendsonne, die lange Schatten auf Court Nummer sieben warf, startete der 34-Jährige schwach. Der Kanadier hingegen, der vergangene Woche noch den Titel in Adelaide gewann, war sich seines Spiels sehr sicher, agierte selbstsicher von der Grundlinie und profitierte von Struffs fehleranfälligen Spiel in den ersten zwei Sätzen. 3:6, 0:6 lautete der ernüchternde Zwischenstand nach knapp einer Stunde aus Sicht des Deutschen.

Während viele vermuteten, dass es dann doch ein schnelles Aus für Struff geben würde, überzeugte der zweifache Vater dann aber vom Gegenteil. Im dritten Satz fand er schließlich zu seiner gewohnten Aufschlagstärke und auch die Angriffsbälle landeten immer platzierter. Die Konsequenz: Der Gewinn des dritten Durchgangs mit 6:4. Zwar ging Struff in Durchgang vier erneut mit einem Break in Führung, konnte einem immer raffinierter spielenden Auger-Aliassime aber nicht mehr lange entgegenhalten. Damit war Struff der zweite Deutsche, der an diesem Tag eine Vier-Satz-Niederlage hinnehmen und frühzeitig nach Hause reisen musste.

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Nicht in Bestform: Struff konnte lediglich in einem von vier Sätzen gegen Auger-Aliassime sein eigentliches Können unter Beweis stellen.

Nicht in Bestform: Struff konnte lediglich in einem von vier Sätzen gegen Auger-Aliassime sein eigentliches Können unter Beweis stellen.

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Siegemund sichert sich Duell mit der Olympia-Siegerin – von dem sie nichts wissen will

Und während Struff eines der letzten Matches des Tages bestritt, war Laura Siegemund am selben Spieltag eine der ersten, die den Matchplatz betrat, als sie auf Hailey Baptiste aus den USA traf. Noch einige Tage vor dem Match analysierte Torben Beltz, DTB-Bundestrainer der Damen: „Mit dem Selbstvertrauen und der guten Form wird sie gegen Hailey Baptiste eine gute Chance haben, die zweite Runde zu erreichen.“

Beltz sollte Recht behalten. Zwar strauchelte Siegemund noch minimal im ersten Durchgang gegen die US-Amerikanerin, konnte aber ihre zehn Jahre, die sie bereits länger auf der Tour unterwegs ist, zu ihren Gunsten nutzen. Gegen den 190 km/h-Aufschlag von Baptiste wehrte sich Siegemund und beendete ihren ersten Spieltag mit einem kämpferischen 4:6, 7:5, 6:4-Sieg.

Genießt ihren Auftakt-Sieg: Laura Siegemund bezwang Hailey Baptiste und sicherte sich somit einen Platz in Runde zwei der Australian Open.

Genießt ihren Auftakt-Sieg: Laura Siegemund bezwang Hailey Baptiste und sicherte sich somit einen Platz in Runde zwei der Australian Open.

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„Sie ist eine schwierige Spielerin. Erst serviert sie dir drei Doppelfehler in einem Spiel, dann vier Asse“, analysierte die 36-Jährige im Anschluss bei Eurosport. „Ich bin einfach so froh, dass ich solche langen Battles immer noch gewinnen kann. Das ist nicht selbstverständlich. Ich bin einfach nur happy darüber und stolz darauf.“

Ein richtiges Battle dürfte Siegemund dann auch in der zweiten Runde erwarten. Hier bekommt sie es nämlich mit der Olympia-Siegerin Qinwen Zheng zu tun. Davon wollte die Schwäbin allerdings vorerst noch nichts wissen. „Bitte nicht. Ich will einfach nur den Moment genießen gerade“, entgegnete sie dem Moderator. „Ich habe ja einen Tag Pause, dann werde ich mich da in Ruhe mit beschäftigen.“

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Jule Niemeier: "Bin nicht hergekommen, um nur die erste Runde zu gewinnen!"

Deutlich souveräner lief es für Jule Niemeier, die mit einem ganz eindeutigen Ergebnis gegen die Qualifikantin Maja Chwalinska aus Polen bestand. Nur ein Spiel ließ sie sich abnehmen um nach 77 Minuten einen 6:0, 6:1-Sieg einzutüten. Am Ende standen 32 Winner der Deutschen lediglich fünf Gewinnschlägen von Chwalinska gegenüber.

Eine absolute Glanzleistung also! Dennoch: Zu viel Freude will die 26-Jährige dem Sieg nicht beimessen, wie sie im Eurosport-Interview erklärt: „Natürlich freue ich mich, aber ich bin nicht hierhergekommen, um nur die erste Runde zu gewinnen. Jetzt geht es weiter.“

In Runde zwei trifft die Wimbledon-Viertelfinalistin von 2022 dann auf die Top-20-Spielerin Marta Kostyuk.

Weitere Ergebnisse von Tag 2:

Stefanos Tsitsipas (11) vs. Alex Michelsen 5:7, 3:6, 6:2, 4:6

Jannik Sinner (1) vs. Nicolas Jarry 7:6, 7:6, 6:1

Iga Swiatek (2) vs. Katerina Siniakova 6:3, 6:4

Victoria Azarenka (21) vs. Lucia Bronzetti 2:6, 6:7

Belinda Bencic vs. Jelena Ostapenko (16) 6:3, 7:6

Coco Gauff (3) vs. Sofia Kenin 6:3, 6:3

**Alle Ergebnisse findet ihr hier.**