Angelique Kerber tritt nach den Olympia 2024 in Paris zurück

Angelique Kerber hat angekündigt, dass die Olympischen Spiele in Paris 2024 ihr letzter professioneller Tenniswettbewerb sein werden. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin und Olympia-Silbermedaillengewinnerin verkündete ihren Rücktritt am Donnerstag, nur eine Stunde vor der Auslosung der Spiele in Paris, über ihre sozialen Medien. Ihre Erstrundenpartie gegen die vierfache Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka wurde dann als Blockbuster bestätigt.

"Die Ziellinie. Bevor die @Olympiade beginnt, kann ich schon sagen, dass ich #Paris2024 nie vergessen werde, denn es wird mein letztes professionelles Turnier als Tennisspieler sein. Und obwohl das vielleicht die richtige Entscheidung ist, wird es sich nie so anfühlen. Ganz einfach, weil ich den Sport von ganzem Herzen liebe und dankbar bin für die Erinnerungen und Möglichkeiten, die er mir gegeben hat," schrieb Kerber auf Instagram.

Paris 2024 wird die Ziellinie der unglaublichsten Reise markieren, die ich mir je hätte träumen lassen, als ich mit einem Schläger in der Hand aufwuchs. Es gibt noch viele Dinge, die ich sagen möchte, und viele Menschen, denen ich danken möchte. Das werde ich tun, sobald ich mein letztes Spiel absolviert habe... aber jetzt nehme ich mir erst einmal die Zeit und genieße jede Sekunde dieser letzten Episode auf dem Platz. Ich danke euch allen für eure Unterstützung - sie bedeutet mir die Welt ❤️🙏🏼❤️

Kerber ist eine der erfolgreichsten deutschen Tennisspielerinnen aller Zeiten: 2016 gewann sie die Australian und US Open, 2018 folgte Wimbledon. Außerdem wurde sie 2016 Olympiasiegerin, gewann in Rio Silber im Dameneinzel und beendete das Jahr als Weltranglistenerste.

Die Bremerin wurde 2003 Profi und gewann in ihrer Karriere 14 WTA-Titel, zuletzt 2022 in Straßburg. Nach Wimbledon im selben Jahr zog sie sich vom Tennis zurück, nachdem sie ihre Schwangerschaft bekannt gab und im Februar 2023 ihre erste Tochter zur Welt brachte.

In einem Interview mit der Vogue Deutschland, das diese Woche veröffentlicht wurde, gab Kerber zu, dass das Jonglieren zwischen Mutterschaft und Sportkarriere nicht nur viel Organisation, sondern auch Mut erfordert, etwas, von dem sie hofft, dass die Erfahrungen ihrer Generation dazu beitragen können, dass jüngere Spielerinnen es besser machen.

"Wir sind eine Generation, in der mehr und mehr Mütter in den Leistungssport zurückkehren. Ich denke auch, dass das extrem wichtig ist. Dass man noch einen Job für sich selbst hat", sagte sie dem Magazin.

"Natürlich stehen die Kinder immer an erster Stelle, aber wenn man mit sich selbst zufrieden ist und das tut, was man liebt - sei es ein Job oder ein Hobby - dann kann man seinem Kind und den anderen Menschen um einen herum viel mehr zurückgeben."

Der Deutsche Tennis Bund würdigte Kerber.

"Mit Angelique Kerber tritt eine der erfolgreichsten und populärsten Tennisspielerinnen ab, die Deutschland je hervorgebracht hat. Mit ihrem besonderen Kampfgeist und der großen Leidenschaft auf dem Platz war sie stets ein strahlendes Vorbild für junge Nachwuchsspieler:innen," so DTB-Präsident Dietloff von Arnim.

"Wie sie sich auch nach Verletzungen und Rückschlägen mit großem Einsatz immer wieder erfolgreich zurückgearbeitet hat, verdient allerhöchste Anerkennung. Ihre Erfolgsbilanz ist beeindruckend: Mit ihren Grand-Slam-Titeln bei den Australian Open und den US Open 2016 sowie Wimbledon 2018, der Silbermedaille bei den olympischen Spielen 2016 in Rio und der Eroberung der Position 1 in der Damen-Weltrangliste, hat sie Tennis-Geschichte geschrieben. Wir danken Angie für ihre großen Verdienste um den deutschen Tennissport und werden sie auf dem Platz vermissen."