Ignacio Buse Copa Sevilla

An einem drückend heißen Samstagabend im Herzen Andalusiens, bei Temperaturen von über 35 Grad Celsius, stand der Real Club de Tenis Betis ganz im Zeichen des Finales der LXII Copa Sevilla. Unter Flutlicht und vor ausverkauften Rängen setzte sich der Peruaner Ignacio Buse in einem rein südamerikanischen Duell gegen den Argentinier Genaro Alberto Olivieri mit 6:3, 3:6, 6:3 durch.

Buse, der auf dem Weg ins Endspiel vier spanische Gegner ausgeschaltet hatte, dominierte den Auftakt mit starkem Grundlinienspiel. Im zweiten Satz kippte die Partie, nachdem sich der 21-Jährige aus Lima bei einer Attacke ans Netz verletzte und ein Medical Timeout nehmen musste. Olivieri nutzte die Situation, glich aus und erzwang den Entscheidungssatz. Doch Buse, aktuell die Nummer 135 der Welt, fing sich wieder, punktete mit wuchtigen Grundschlägen und präzisem Aufschlag und besiegelte den Titel nach zwei Stunden und 21 Minuten.

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„Es ist unglaublich. Ich bin so glücklich und kann kaum beschreiben, was heute passiert ist. Alle die Anstrengungen und das harte Training haben sich ausgezahlt“, sagte Buse nach dem Gewinn seines zweiten ATP Challenger Tour Titels, nachdem er bereits Anfang Juni beim Neckarcup in Bad Rappenau in eher kühlen und regnerischen Bedingungen triumphiert hatte. „Man muss sich einfach anpassen, das ist das Wichtigste.“

Und wie geht es ihm körperlich nach der Verletzung? „Ich fühle mich gut. Ich hatte Angst, aber der Physiotherapeut hat mir gesagt, dass alles in Ordnung ist. Ich werde mich erholen, und ich denke, dass ich sicher wieder bei 100 Prozent sein werde. Jetzt werde ich noch mit meinem Team feiern und dann nächste Woche zurück in den Wettbewerb gehen.“

Neben dem Pokal nimmt Buse aus Sevilla 25.740 Euro Preisgeld und 125 wertvolle ATP-Weltranglistenpunkte mit – ein Meilenstein für den aufstrebenden Peruaner, der seine Zukunft auf der Tour mit viel Energie anpackt.

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Ignacio Buse nach dem Triumph in Sevilla: „Es ist unglaublich ... Ich bin so glücklich.“

Darderi gewinnt in Genua

Luciano Darderi hat sich in die Siegerliste des AON Open Challenger – Memorial Giorgio Messina eingetragen. Im Finale von Genua bezwang der Italiener seinen Landsmann Andrea Pellegrino vor 2.000 Zuschauern im ausverkauften Stadio Centrale Beppe Croce mit 6:1, 6:3. Für Pellegrino war es nach 2022 bereits das zweite verlorene Endspiel beim prestigeträchtigen Turnier.

„Ich habe mich hier sehr wohlgefühlt. Es war meine erste Teilnahme und eine wirklich tolleErfahrung: perfekte Plätze, hohes Niveau und eine super Organisation“, sagte Darderi, der von Bürgermeisterin Silvia Salis geehrt wurde.

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Der 22-Jährige, trainiert von seinem Vater Gino, formulierte klare Ziele:

Ab heute bin ich in den Top 30. Schritt für Schritt möchte ich in die Top 20 und in die Davis-Cup-Mannschaft.

Darderi sicherte sich seinen vierten Challenger-Titel und hat zudem bereits vier Turniere auf der ATP Tour gewonnen. Als Nummer 34 der Welt erhielt er in Genua 25.740 Euro Preisgeld und 125 Weltranglistenpunkte.

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Trungelliti jubelt in Tulln

Bei den NÖ Open powered by EVN 2025 in Tulln feierte Marco Trungelliti seinen fünften Challenger-Titel. Der 35-jährige Argentinier setzte sich im Endspiel gegen den tschechischen Debütanten Andrew Paulson mit 7:5, 6:1 durch. Vor 3.500 Zuschauern nutzte Trungelliti seine Erfahrung und seine Vielseitigkeit, um den Finalgegner, der bislang vor allem im Doppel erfolgreich war, klar zu besiegen.

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„Es war eine großartige Woche für mich, aber wohl auch für alle anderen Spieler. Ich bedankemich für die fantastische Organisation und tolle Betreuung und werde heute endlich eins von euren Schnitzeln, die ich so liebe, essen. Oder mehr als eines.

„Aber im Ernst, ich bin stolz, hier mit meinen 35 Jahren gewonnen zu haben – auch um zu zeigen, dass man im Sport auch in höherem Alter noch Ziele haben kann. Meines ist es, früher oder später doch noch in die Top-100 vorzustoßen!“ sagte Trungelliti.

Der Weltranglisten-183. nahm 20.630 Euro Preisgeld sowie 100 Weltranglistenpunkte mit.

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Zeppieri feiert Comeback in Shanghai

In China kehrte Giulio Zeppieri zurück auf die Siegerstraße. Der 23-jährige Italiener triumphierte beim Road to the Rolex Shanghai Masters und besiegte Japans YasutakaUchiyama im Finale mit 7:6(2), 7:5.

Dank 17 Assen und 85 Prozent Punkten über den ersten Aufschlag dauerte sein dritter Challenger-Titel nur eine Stunde und 39 Minuten.

„Es war eine wirklich gute Woche für mich“, sagte Zeppieri. „Nach so vielen Turnieren und hartem Training nach meiner Verletzung fühlt sich das besonders an. Es ist meine erste Woche in China. Jannik Sinner meinte bei den US Open, dass ich hier gut spielen könnte – er hat mir Motivation gegeben.“

Zeppieri lobte auch die Organisation in Shanghai. „Alle Stadien bei diesem Challenger sind gut. Es ist vielleicht der beste Challenger“, kommentierte er.

Mit Blick nach vorne hat der Italiener seinen Turnierplan bereits festgelegt: „Nächste Woche spiele ich in Guangzhou und dann in Jingshan. Danach vielleicht beim Masters 1000“, erklärte er.

Auf die Möglichkeit einer Wildcard für die Shanghai Masters angesprochen, blieb Zeppierigelassen: „Es ist großartig, aber ich denke jetzt nicht zu viel darüber nach. Ich muss mich auf die nächsten Turniere konzentrieren und mich dann auf das Masters 1000 vorbereiten.“

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Molcan siegt in Istanbul

In der Türkei feierte Alex Molcan den Titel beim Istanbul Challenger TED Open. Der 27-jährige Slowake, der als Alternate ins Hauptfeld gerutscht war, gewann das Finale gegen den Kolumbianer Nicolás Mejía mit 7:6(9), 6:2.

Molcan holte damit seinen vierten Challenger-Titel, den zweiten der Saison, und kassierte 14.200 US-Dollar sowie 75 Weltranglistenpunkte.

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Premiere für Harris in Cassis

In Frankreich feierte Billy Harris seinen ersten Challenger-Titel. Der 30-jährige Brite besiegte beim Cassis Open Provence den Esten Danil Glinka mit 3:6, 7:5, 6:3.

Nach fünf Titeln auf der ITF World Tennis Tour gelang Harris damit der Durchbruch auf Challenger-Ebene. Er erhielt 12.980 Euro und 75 Weltranglistenpunkte.

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Ausblick: Sechs Turniere, drei Kontinente

Die ATP Challenger Tour geht mit sechs Turnieren auf drei Kontinenten weiter.

🇵🇱 In Polen kehrt Titelverteidiger Vit Kopriva zu den Invest Szczecin Open zurück, wo starke Konkurrenz von Thiago Tirante, Francesco Passaro und Daniel Elahi Galán wartet.

🇮🇹 🇷🇴 Weitere Sandplatz-Events steigen in Biella (Italien) mit Stefano Travaglia als Topfavoritsowie in Targu Mures (Rumänien), wo Marco Trungelliti an eins gesetzt ist.

🇫🇷 Parallel beginnt die Hallensaison in Europa – bei den Open Blot Rennes ruhen die Hoffnungen auf Lokalmatador Hugo Gaston.

🇨🇳 🇺🇸 Auf Hartplätzen geht es in Asien und den Vereinigten Staaten weiter: In Guangzhou führt Australiens Christopher O’Connell das Feld an, während in Winston-Salem der Argentinier Juan Pablo Ficovich als Nummer eins ins Rennen geht.

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Was ist eigentlich die ATP Challenger Tour?