Zverev in Wien: Produkt-Entwickler, Freund und Tennisspieler

Bereits einige Tage vor dem Start der ersten Hauptfeld-Matches war Alexander Zverev in Österreichs Hauptstadt Wien angereist. Zwar stand der 27-Jährige auch auf dem Trainingsplatz, um sich auf das letzte 500er-Turnier des Jahres vorzubereiten. Allerdings war seine Person auch neben dem Tennisplatz in dieser Woche mehr als gefragt.

Den ersten großen Termin hatte Zverev am Samstagabend, den 19. Oktober. Im Hotel Park Hyatt in Wien stellte der Weltranglisten-Dritte gemeinsam mit Produktentwickler Prof. Dr. Jörg Breitenbach ein neues, inovatives Präperat für Diabetiker vor. Im Alter von vier Jahren wurde bei Zverev Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Entgegen aller Prognosen der Ärzte bewies der gebürtige Hamburger gemeinsam mit seiner Familie in den darauffolgenden Jahren, dass er trotz der Erkrankung in der Lage ist, professionell Sport zu betreiben. Dazu war aber auch die richtige Einstellung notwendig.

Zverev stellt innovatives Nahrungsergänzungsmittel für Diabetiker vor

Er selbst sieht sich als perfektes Beispiel dafür, dass es sich trotz aller Umstände immer lohnt, für seine Träume zu kämpfen. Um auch andere Kinder mit der gleichen Krankheit zu unterstützen, gründete er daher im Jahr 2022 die “Alexander Zverev Foundation”.

Nur zwei Jahre später folgte nun der Produkt-Launch von einem innovativen “Gel Gums” (quasi wie ein Gummibärchen) für Diabetiker. „Wir haben ein Nutrition-Medikament, herausgebracht, das Diabetikern helfen soll, langfristig Organe und den Zuckerspiegel unter Kontrolle zu haben. Es sind verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, die wir alle in so eine Art Gummibärchen-Tablette gepackt haben“, erklärte Zverev gegenüber Tennis Channel.

Das Nahrungsergänzungsmittel heißt „Keady Dia“ und besteht aus Mikronährstoffen, die zur Regulierung des Blutzuckerspiegels benötigt werden. Das Besondere: Die Mikronährstoffe sind bereits vorgelöst, sodass weder ein Auflösen in Wasser notwendig ist, noch dass Tabletten oder Kapseln geschluckt werden müssen.

“Gerade für mich als Leistungssportler ist das sehr aufwändig, denn die einen muss man als Pulver im Wasser auflösen, die anderen dann eine Stunde später als Tablette einnehmen und am Abend das Ganze noch einmal andersrum. Ich habe schon seit längerem nach einem Weg gesucht, das zu vereinfachen. Jetzt habe ich ihn gefunden“, erklärte Zverev über seine Medikamenten-Einnahme.

In den vergangenen Monaten war der aktuell beste deutsche Tennisspieler also an der Mitentwicklung dieses Produkts beteiligt. Den Produktentwickler Prof. Dr. Jörg Breitenbach lernte Zverev im November 2023 bei der Gala seiner Alexander Zverev Foundation kennen. Hier gewann Breitenbach nämlich den Hauptpreis der Tombola, ein handsigniertes Racket von Zverev. Daraufhin kamen beide ins Gespräch – der Startschuss für die gemeinsame Entwicklung.

“Das ist einfach ein Weg, Diabetikern zu helfen, ein gesünderes Leben zu führen. Es hilft einfach, den Zuckerspiegel und den HbA1c-Wert stabiler zu machen“, bestätigte Zverev seine Begeisterung für sein neues Projekt.

An Nummer eins steht immer, dass er ein Freund von mir ist.

Nur einen Tag später trat Alexander Zverev im Rahmen des ATP-Turniers in Wien dann erneut in einer anderen Rolle auf: als enger Freund. Anlässlich des Abschieds von Dominic Thiem spielte Zverev einen Showkampf gegen seinen vier Jahre älteren Kumpel.

Schon seit jungen Jahren reisten die beiden gemeinsam rund um die Welt, um bei den unterschiedlichsten Tennisturnieren anzutreten. Und obwohl beide im Finale der US Open 2020 aufeinandertrafen und Thiem dem Deutschen eine 2:0-Satzführung wegnahm, blieb die Freundschaft bis heute erhalten.

Zverev & Thiem: Ski-Trip in Dubai

„An Nummer eins steht immer, dass er ein Freund von mir ist. Und ich wünsche ihm alles, alles Gute nach seiner Karriere“, sagte Zverev nach dem Showkampf in der Wiener Stadthalle gegenüber Tennis Channel. „Er hat eine unglaubliche Karriere gehabt, ist eine unglaubliche Person, die sehr geliebt wird von seinen Mitspielern. Er soll die schönste Woche haben!“

Anschließend erinnert sich der Weltranglisten-Dritte an ein gemeinsames Erlebnis vor neun Jahren mit seinem engen Freund Thiem.

„Die lustigste Geschichte, die wir erlebt haben, war 2015. Wir haben beide die erste Runde in Dubai verloren und haben uns beide gefragt: ‚was machen wir jetzt?‘ Dann sind wir in die Skihalle gefahren und in sechs Stunden zusammen Ski gefahren. Das war ein lustiges Erlebnis“, so Zverev. Und obwohl er Thiem in den kommenden Jahren auf dem Tennisplatz nicht mehr gegenüberstehen wird, so will er die Freundschaft zu dem Österreicher aufrechterhalten. „Wir haben auch außerhalb vom Platz sehr, sehr viel zusammen erlebt und das werden wir hoffentlich auch in Zukunft.“

Während Thiem möglicherweise am Dienstagabend sein letztes Tennismatch gegen Luciano Darderi bestreiten könnte, ist Zverev in seiner Hauptaufgabe als Tennisspieler seit Montag wieder angekommen. Denn der Hamburger bestritt bereits am ersten Spieltag seine erste Partie gegen den Wildcard-Inhaber Joel Schwaerzler aus Österreich. Mit einem klaren 6:2, 6:2-Sieg spielte er sich in die zweite Runde, wo er nun entweder auf Alex Michelsen oder Marcos Giron treffen wird. Als topgesetzter Spieler in Wien gilt Zverev als großer Favorit auf den Titel. Parallel ist er auch im Doppel an der Seite von Robin Haase im Einsatz.

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