Zverev über Toni Nadal: "Versuche ihn zu überzeugen!"

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Nachdem Alexander Zverev in Wimbledon in der ersten Runde gegen Arthur Rinderknech ausgeschieden war und im Anschluss mentale Probleme öffentlich machte, tauchte der 28-Jährige von der Bildfläche ab. Einmal postete er ein Bild vom Meer – aber wie es dem Weltranglisten-Dritten seither ergangen war, war nicht bekannt – bis plötzlich Videos aus der Rafa Nadal Academy auf Mallorca auftauchten, die Zverev beim Training mit Onkel Toni zeigten.

Die Gerüchteküche brodelte wie wild, zeitweise hieß es, Onkel Toni sei der neue Coach an der Seite des deutschen Topspielers und sein Neffe, der 22-fache Grand-Slam-Champion Rafael Nadal, würde als Mentor fungieren.

Doch später berichteten die Medien, dass Toni nicht als Trainer zur Verfügung stehen würde. Mittlerweile scheint etwas Klarheit in die Trainerfrage eingekehrt zu sein. Oder?

„Er ist ein vielbeschäftigter Mann“, schmunzelte Zverev nun vor dem Start der National Bank Open in Toronto. „Außerdem hat er bereits viele Termine für dieses Jahr zugesagt, so dass ich nicht sicher bin, wie viel man in diesem Jahr von ihm sehen wird. Er hat bereits bei vielen Veranstaltungen und Vorträgen seine Zugabe gegeben.“

Zehn Tage lang trainierte Alexander Zverev an der Rafa Nadal Academy auf Mallorca – mit der Unterstützung von Toni Nadal.

Zehn Tage lang trainierte Alexander Zverev an der Rafa Nadal Academy auf Mallorca – mit der Unterstützung von Toni Nadal.

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Alexander Zverev: "Wenn Toni & Rafa sprechen, hört man zu!"

Selbst wirkte Zverev deutlich entspannter, er sagte sogar, dass er sich sehr freue, wieder zurück auf der Tour zu sein und Matches zu bestreiten. „Ich meine, es sind vier Wochen vergangen, seit ich zum letzten Mal ein Match bestritten habe. Das passiert nicht oft, höchstens in der Off-Season“, gestand er. „Ich freue mich hier zu sein und wieder zu spielen. Ich denke, diese freie Zeit war sehr wichtig für mich.“

Eine Woche legte Zverev seinen Schläger beiseite und genoss die Zeit mit seiner Familie – ganz ohne Tennis. Dann startete er den Trainingsblock auf Mallorca. „Ich habe dort zehn Tage verbracht und bin sehr dankbar dafür. Die Zeit war toll!“, sagte er. „Ich habe sehr hart gearbeitet und hatte Spaß. Ich glaube, Toni hatte vielleicht auch Spaß.“

Aber wie entstand eigentlich die Idee, mit Toni und Rafa Nadal Zeit zu verbringen? „Es ist witzig, denn tatsächlich hat mich Onkel Toni nach Wimbledon kontaktiert. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er das getan hat“, erzählte Zverev. „Wir haben für knapp eineinhalb Stunden über Telefon kommuniziert, ein paar Nachrichten hin und her geschickt und dann entschieden, dass ich nach Mallorca gehe, um ihn zu sehen.“

Was er an dem 64-Jährigen schätzt, der zuletzt auch Felix Auger-Aliassime betreut hatte?

Er ist ein großartiger Trainer – keine Frage. Aber er ist auch eine Persönlichkeit, von der ich denke, dass er einem viel Selbstvertrauen geben kann. Wenn er spricht und wenn Rafa spricht, hört man zu.

Zverev vor Toronto: "Möchte meine Zeit genießen!"

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Zverev über Toni Nadal: "Sprechen darüber, wie eine mögliche Partnerschaft aussehen könnte!"

Die Grundbausteine für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander scheinen also gelegt. Doch Zverev und die Nadals verbrachten nicht nur Zeit auf dem Trainingsplatz zusammen – wie Zverev berichtet.

„Sie haben auf jeden Fall viele Stunden damit verbracht, mit mir zu reden.

Rafa hat mir einen guten Einblick gegeben, wie es ist, gegen mich zu spielen. Er hat mich als Spieler gesehen hat und jetzt auch als Zuschauer. Das war sehr hilfreich.

Wir haben uns stundenlang unterhalten, manchmal bis nach Mitternacht bei einigen Abendessen. Es war also großartig, dort zu sein.“

Die gemeinsamen Tage scheinen Zverev nicht nur seinen Optimismus zurückgegeben zu haben, sondern auch Hoffnungen geweckt zu haben, dass sich vielleicht eine Art Zusammenarbeit entwickeln könnte. Den Glauben daran hat der 28-Jährige jedenfalls noch nicht aufgegeben, wie er lächelnd bestätigte:

„Ich versuche noch ihn zu überzeugen, mehr Wochen mit mir zu verbringen. Wir werden sehen, wie es weitergeht“, sagte Zverev, verwies aber auf den vollgepackten Terminkalender von Toni Nadal.

Wir sprechen darüber, wie eine mögliche Partnerschaft aussehen könnte. Wahrscheinlich kann ich euch in ein paar Wochen ein Update geben.

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Zverev als Topgesetzter in Toronto: "Darüber denke ich nicht nach!"

Vorerst liegt Zverevs Fokus nun aber wieder auf seinem Job als professioneller Tennisspieler und den National Bank Open in Toronto. Dort geht der 28-Jährige nämlich nach den Absagen von Jannik Sinner und Carlos Alcaraz als Topgesetzter an den Start.

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„Darüber denke ich nicht nach“, sagte Zverev über seine Favoritenrolle. „Es gibt hier immer noch großartige Spieler. Natürlich ist es heutzutage bei zweiwöchigen Veranstaltungen schwierig, alles zu spielen. Deshalb sagen vielleicht mehr Spieler als sonst ab“, analysierte er die Reihe an Absagen für das Masters-Turnier. „Ich bin hier. Ich will meine Zeit genießen, möchte gutes Tennis spielen und hoffe, dass ich das auf dem Platz tun kann.“

Doch das Wichtigste für Toronto und die kommenden Turniere in Cincinnati und New York ist für Zverev wieder Freude an seiner Leidenschaft, dem Tennissport, zu haben – auch wenn der Start in den nordamerikanischen Hardcourt-Swing immer etwas herausfordernd ist: „Ich denke, ich bin wieder konkurrenzfähig. Das ist das Wichtigste“, sagte Zverev. „Mein Training hier läuft gut, ich kann mich nicht beschweren. Natürlich ist der Beginn des amerikanischen Swings ein bisschen schwierig. Man spielt auf einem anderen Kontinent, einem anderen Belag – aber ich bin sicher, dass ich mich gut einspielen und bereit sein werde.“

Los geht’s für den Weltranglisten-Dritten am Dienstag oder Mittwoch gegen den Australier Adam Walton.