Alexander Zverev leicht angeschlagen in Montreal

Etwas weniger als eine Woche ist es her, dass Alexander Zverev sichtlich niedergeschlagen den Court Suzanne Lenglen im Stade Roland Garros verließ. Im Viertelfinale von Olympia kassierte der 27-Jährige eine 5:7, 5:7-Niederlage gegen den Italiener Lorenzo Musetti. Für Zverev, der noch bei den Olympischen Spielen 2021 die Goldmedaille geholt hatte, zerplatzte also der Traum der Titelverteidigung und einer weiteren Medaille.

Im Fernseh-Interview mit “ZDF” bestätigte Zverev im Anschluss: “Ich habe mich die ganze Woche über hier nicht gut gefühlt. Deshalb fahre ich jetzt nach Hause, um herauszufinden, was mit mir los ist.”

Zverev als ehemaliger Sieger in Montreal

Viel Zeit sich zu erholen, hatte der Deutsche allerdings nicht, denn bereits am Dienstag, den 6. August, startete der Nordamerikanische-Swing, also die Vorbereitung auf die US Open. Erster Stopp der Tour ist das Masters-1000-Turnier in Montreal, Kanada. Das Event findet parallel zum WTA-1000er-Turnier in Toronto, Kanada statt. Die Spielstätten der Herren und Damen wechseln jährlich. Bedeutet: Noch im vergangenen Jahr wurde das Herren-Turnier in Toronto und das Damen-Turnier in Montreal gespielt.

Im Vorjahr scheiterte Zverev bereits in der zweiten Runde in Toronto. Dennoch verbindet der gebürtige Hamburger auch positive Erinnerungen mit dem Masters-Turnier. “Es ist schon lange her, aber Montreal ist ein Ort, den ich absolut liebe. Hier habe ich teilweise mein bestes Tennis gespielt. Leider war ich seit fünf Jahren nicht hier, aber deshalb ist es umso schöner, wieder zurück zu sein.”

Was er meint: Durch die wechselnden Standorte und seine Verletzungspause 2022 stand Zverev zuletzt 2019 auf dem Platz in Montreal. Sein wohl schönstes Erlebnis in der kanadischen Metropole ist allerdings auf 2017 datiert. In diesem Jahr erreichte der damals 20-Jährige nämlich das Finale und besiegte dort Roger Federer.

Alexander Zverev: "Habe drei Tage meine Wohnung nicht verlassen"

Ob sein Gesundheitszustand einen weiteren Masters-Titel in Montreal allerdings zulässt, ist aktuell noch fragwürdig. Denn nach seiner Ankunft in Kanada gab Zverev Einblicke in die kurze Zeit zwischen Olympia und dem nächsten Turnier: “Nach Paris habe ich mir drei Tage freigenommen. An den Tagen habe ich absolut nicht gemacht, auch nicht meine Wohnung verlassen”, sagt er. “Das tat mir gut und hat mir geholfen.” Allerdings ist Zverev noch nicht zu 100 Prozent auskuriert: “Ich bin ein bisschen krank, das könnt ihr wohl an meiner Stimme hören. Aber das ist okay.”

Eine weitere Herausforderung vor der der Rechtshänder steht: Die Umstellung von Sandplatz auf Hartplatz. “Die Umstellung von einem Belag auf einen anderen ist nie einfach, vor allem die Bewegung und den Ballrhythmus zu finden”, erklärte Zverev. “Ich bin jemand, der gerne viele Bälle schlägt. Deshalb hoffe ich, dass ich den Rhythmus etwas schneller als andere Spieler finden kann. Jetzt habe ich aber erstmal ein paar Tage Zeit und hoffe, das klappt bis dahin.”

Deutsche Absagen in Montreal

Alexander Zverev ist in Montreal nach dem Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner, auf Position zwei gesetzt. Deshalb profitiert er in der ersten Runde von einem Freilos. In der zweiten Runde bekommt der Deutsche es dann entweder mit Jordan Thompson aus Australien oder mit dem Briten Jack Draper zu tun. Die beiden treffen am Mittwoch aufeinander. Für Zverev bedeutet das: Er wird frühestens am Donnerstag ins Turniergeschehen eingreifen.

Neben Zverev sind aus deutscher Sicht in Montreal auch Kevin Krawietz und Tim Pütz im Doppel am Start. Jan-Lennard Struff und Dominik Koepfer verzichteten auf eine Teilnahme in der kanadischen Millionenstadt.