Beim Stand von 6:3, 6:2 für den französischen Qualifikanten Valentin Royer musste Stefanos Tsitsipas in der ersten Runde von Wimbledon aufgeben.

Der frühere Weltranglisten-Dritte Stefanos Tsitsipas hat Anfang der Woche Besorgnis unter seinen Fans hervorgerufen. Er erklärte der Presse, es mache in seinem derzeitigen Zustand "keinen Sinn, zu spielen“ – in seinem jahrelangen Kampf mit Verletzungen sei er an sein „Limit“ gestoßen.

Tsitsipas – die Nummer 24 der Setzliste – gehörte zu den zahlreichen Topspielern, die am ersten Tag von Wimbledon überraschend aus dem Turnier geflogen sind. Im Spiel auf Court 12 gegen den französischen Qualifikanten Valentin Royer lag er bereits einen Satz zurück, als seine chronischen Rückenprobleme wieder auftraten. Nachdem er während des zweiten Satzes eine medizinische Auszeit genommen hatte, spielte Tsitsipas zwar erst einmal weiter, obwohl er sichtlich mit seinen Bewegungen zu kämpfen hatte.

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Als Royer aber mit 6:3, 6:2 in Führung ging, gab der Grieche auf und bescherte dem 24-jährigen Franzosen damit seinen ersten Sieg auf Tour-Ebene, genauso wie einen Platz in der zweiten Runde von Wimbledon.

„Das ist etwas, womit ich schon seit vielen Jahren zu tun habe, mein unterer linker Rücken“, sagte Tsitsipas den Reportern im All England Club. "Es ist genau das, was Arthur Fils in den letzten Wochen beim Spielen (in Roland Garros) durchgemacht hat. Ich habe das Gefühl, dass es eine sehr tückische Verletzung sein kann."

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Ich habe alles versucht. Ich habe unglaublich viel für meine Fitness getan. Ich habe mit meiner Physiotherapie unglaubliche Arbeit geleistet, also habe ich alles, was ich tun konnte, maximiert.

Im Moment habe ich absolut keine Antworten. Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Stefanos Tsitsipas: "Dann hat es keinen Sinn zu spielen!"

Die Niederlage ist der nächste Rückschlag für Tsitsipas. Er war mit dem ehemaligen Wimbledonsieger Goran Ivanisevic – der zuvor mit Novak Djokovic gearbeitet hatte – als neuem Trainer nach Wimbledon gereist. Eigentlich hatte er berichtet, sich beim Training vor dem Turnier körperlich gut gefühlt zu haben.

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"Ich habe gutes Tennis gespielt. Ich war zufrieden mit der Art und Weise, wie ich gespielt habe", reflektierte er. "Ich hatte das Gefühl, dass ich eine gute Chance in Wimbledon hatte. Ich weiß wirklich nicht, was ich sonst noch sagen kann. Es ist schwer zu begreifen, was passiert ist."

Es ist nun über ein Jahr her, dass Tsitsipas das letzte Mal zwei Matches in Folge bei einem Grand-Slam-Turnier gewonnen hat. Damals erreichte er in Roland Garros 2024 das Viertelfinale. Der 26-Jährige verriet, dass ihm angesichts seiner Schwierigkeiten, sich zu erholen und gesund zu bleiben, die Antworten und die Motivation ausgegangen sind. Tsitsipas wird mittlerweise als Nummer 26 der Weltrangliste geführt.

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„Es ist wahrscheinlich die schwierigste Situation, mit der ich je konfrontiert war. Denn es ist ein andauerndes Problem, das nicht zu verschwinden oder abzuschwächen scheint“, sagt Tsitsipas. „Ich selbst, als Person, habe irgendwann ein Limit erreicht. Also werde ich in den nächsten Monaten definitiv entscheiden müssen, ob ich etwas machen will oder nicht."

Es wird schwer sein, aber wenn ich sehe, dass es in diese Richtung geht, hat es keinen Sinn, zu spielen. Ich habe so oft über die Gesundheit gesprochen... Wenn die Gesundheit nicht da ist, dann wird dein ganzes Tennisleben miserabel.

Tsitsipas führte seine Verletzung auf die Nitto ATP Finals 2023 zurück. Er ging mit einem Burnout und einer Verletzung in das Turnier, betrat den Court in Turin aber, nachdem die Ärzte ihm grünes Licht gegeben hatten. Nach nur drei Spielen gegen Holger Rune musste er aufgeben – und damit begann der Kreislauf, in dem er sich jetzt befindet.

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Die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffs hat Tsitsipas derweil ausgeschlossen: "Nein, eine Operation wäre definitiv keine Option. Der Schaden ist bereits angerichtet."

Die Zukunft des griechischen Stars im Tennis bleibt also vorerst ungewiss.

Das gesamte Zitat von Tsitsipas:

Frage: Stefanos, kannst du uns erzählen, was mit dir auf dem Platz passiert ist?

STEFANOS TSITSIPAS: Das ist schwer zu beschreiben. Ich meine, ich kämpfe in diesen Tagen viele Kriege. Es ist wirklich schmerzhaft, mich in so einer Situation zu sehen.

Eine Sache, die ich absolut hasse, ist es, ein Match aufzugeben oder abzubrechen. Aber ich habe mich seit den Nitto ATP Finals in Turin vor ein paar Jahren noch nie so oft in einer solchen Situation gesehen.

Seitdem bin ich sehr empfindlich, was meinen Körper angeht, und ich kämpfe damit, mich gesund zu fühlen und mich wohl zu fühlen, wenn ich bis zum Äußersten gehe, was ein schwieriger Kampf ist. Ich weiß es also wirklich nicht.

Ich meine, ich fühle mich völlig – ich fühle mich, als hätte ich keine Antworten. Ich weiß es nicht. Ich habe alles versucht. Ich habe unglaublich viel für meine Fitness getan. Ich habe mit meiner Physiotherapie unglaubliche Arbeit geleistet. Also habe ich alles, was ich tun konnte, maximiert.

Im Moment habe ich absolut keine Antworten. Ich weiß nicht, was ich tun soll.